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DEL2

Bayreuth Tigers feiern Klassenerhalt in der DEL2 - Tölzer Löwen steigen ab

Gestern Abend kam es in der DEL2 zu Spiel 6 in der Playdown-Serie zwischen den Bayreuther Tigers und den Tölzer Löwen. Bayreuth konnte sich am Ende mit 4:3 in Overtime durchsetzten und feiert somit den Klassenerhalt. Derweil stehen die Tölzer Löwen als sportlicher Absteiger fest.



Mit einem Serienstand von 3:2 für Bayreuth standen die Tölzer vor Spiel 6 in Zugzwang. Eine Niederlage würde den Abstieg bedeuten, ein Sieg hätte zu einem Spiel 7 in Bayreuth geführt. Mit dieser Einstellung gingen die Löwen auch in die Partie. Keine Minute war gespielt, als Markus Eberhardt (0:51) das 1:0 für die Tölzer erzielte. Als Bayreuths Kevin Kunz in der 10. Minute für zwei Minuten auf die Strafbank musste (Haken), hatte Bad Tölz die Chance, ihre Führung auszubauen. Doch es sollte anders kommen. Cason Hohmann (11:42, SH) konnte in Unterzahl seelenruhig aus seiner eigenen Zone fahren, ohne von einem Tölzer Spieler angegriffen zu werden, drückte den Abzug und schoss zum 1:1-Ausgleich ein. Auch Josef Hölzl im Tor der Löwen machte bei diesem Schuss keine gute Figur. Mit einem Spielstand von 1:1 ging es in die 1. Drittelpause. 

Im zweiten Spielabschnitt brachte Cam Spiro (28:37) seine Tölzer mit 2:1 in Führung. Nach einem tiefgeschossenen Puck von Ian Brady reagierte Spiro blitzschnell und vollstreckte mit einem Bauerntrick. Dieser Treffer sollte der einzige im zweiten Durchgang sein. 

Im 3. Drittel kassierte der Tölzer Tom Horschel zwei Minuten wegen Beinstellen und brachte Bayreuth in Überzahl. Dieses wussten die Gäste auszunutzen. Auf Zuspiel von Hohmann zog Ville Järveläinen (50:01, PP) direkt ab und versenkte die Scheibe zum 2:2 im Tor. Bad Tölz gab nicht auf, denn sie wussten, was auf dem Spiel steht. Thomas Brandl (54:44) konnte in der 54. Minute den erneuten Führungstreffer für die Tigers erzielen. Brandl erhielt von Lubor Dibelka einen Pass, macht ein paar schnelle Schritte und zog im Slot den Abzug. Bayreuths Goalie Timo Herden blieb bei diesem Schuss keine Chance mehr. Mit der 3:2-Führung und weniger als einer halben Minute zu spielen, waren die Weichen bereits auf ein siebtes Spiel gestellt. Doch Järveläinen (59:32) traf 28 Sekunden vor Ende der Partie zum 3:3-Ausgleich. Das Spiel musste somit in der Overtime entschieden werden. 

Nur etwas mehr als eine Minute war in Overtime gespielt, als Järveläinen (61:34) zum Schreck der Bad Tölzer wurde. Der 29-jährige Finne tauchte komplett frei vor dem Tölzer Gehäuse auf, tunnelte Josef Hölzl und begrub alle Hoffnungen der Löwen. 

Die Tölzer feuerten an diesem Abend mit einem Schussverhältnis von 37:25 aus allen Zylindern, doch ließ sich eine Niederlage und der somit verbundenen Abstieg nicht vermeiden.

Tore: 1:0 Markus Eberhardt (Oliver Ott, 00:51), 1:1 Cason Hohmann (Ville Järveläinen, 11:42, SH), 2:1 Cam Spiro (Ian BradyTyler McNeely, 28:37), 2:2 Ville Järveläinen (Cason HohmannKurt Davis, 50:01, PP), 3:2 Thomas Brandl (Lubor DibelkaPascal Aquin, 54:44), 3:3 Ville Järveläinen (Jan Hudecek, 61:34)


Einen großen Anteil an dem Verbleib der Bayreuther Tigers in der DEL2 hatte Ville Järveläinen. Der Finne kam in den letzten sechs Playdown-Spielen auf sagenhafte elf Tore und fünf Assists. 

Ville Järveläinen erzielte in sechs Playdown-Spielen 16 (!) Punkte

Ville Järveläinen erzielte in sechs Playdown-Spielen 16 (!) Punkte BILDBYRÅN/HMB-Media



Der Tölzer Headcoach Kevin Gaudet äußerte sich zur Niederlage und den somit verbundenen Abschied wie folgt: „Ich möchte meine Mannschaft beschützen. Wir haben die ganze Saison mit zweieinhalb Reihen gespielt. Sieben Monate mit vier Verteidiger. Wir hatten nur fünf Verteidiger für drei Spiele. Wir haben gekämpft bis zum Ende. Es tut mir leid für die Zuschauer. Endlich können wir Zuschauer haben in unserer schönen Arena und wir müssen diese bittere Pille nehmen.”

Auch Ralph Bader, der Geschäftsführer der Tölzer Löwen, meldete sich nach dem Spiel zum Abstieg seiner Mannschaft zu Wort: „Die Fehler bei den Tölzer Löwen wurden zu Beginn der Saison gemacht. Man hat eine Mannschaft zusammengestellt, wo ich ganz klar sagen muss verantwortungslos von den Vorgängern, die dafür verantwortlich waren, denn man kann nicht in eine Saison gehen mit neun Stürmer und fünf Verteidiger, nicht nachlegen, die Ausländerlizenzen verschenken für drei Wochen. Uns waren die Hände gebunden seit Januar, dass wir irgendetwas tun konnten. Schlussendlich, Schuld für den Abstieg sehe ich nicht bei der jetzigen Mannschaft, sehe ich auch nicht beim Trainer, sondern sehe ich bei denen, die dafür verantwortlich waren vor meiner Zeit und diese Fehler konnte man leider nicht mehr gut machen.”

Wie es bei den Tölzer Löwen nun weitergehen soll, erklärte Bader wie folgt: „Wir als Standort Bad Tölz, Traditionsstandort Tölzer Löwen, wir werden wieder aufstehen, wir werden einen riesen Umbruch in der Mannschaft haben und wir werden versuchen, in der Oberliga eine gute Rolle zu spielen. Das werde ich versuchen, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen, denn dieser Standort verdient es nicht, irgendwo im Mittelmaß oder im unteren Maß der Oberliga zu spielen, sondern von Anfang an soweit oben wie möglich.”




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