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ICEHL

Salzburg gewinnt Meistertitel in der ICEHL

Die österreichische WIN 2 PLAY ICE Hockey League hat einen neuen Meister! Nachdem in der Saison 2020/21 der EC-KAC die erste Meisterschaft in der neuen Liga, die davor als EBEL bekannt war, erringen konnte, lautet in dieser Saison der neue Meister Red Bull Salzburg.



Die Salzburger spielten eine vom Anfang bis Ende dominante Saison, die mit einem souveränen ersten Tabellenplatz und einer glatten Playoff-Bilanz von 12-0 – und somit der Meisterschaft endete.

Es ist der siebte Meistertitel in der Geschichte von Red Bull Salzburg und der erste seit der Umbenennung der Liga. Gewonnen haben die Salzburger damit die Karl Nedwed Trophy, welche stolze 18 Kilo wiegt. Kein Wunder bei einem Durchmesser von 38- und einer Höhe von 97-Zentimeter.

Der Weg zum Titel führte über das ungarische Team Hydro Fehervar AV 19, die in dem Ort Székesfehérvár leicht südwestlich von Budapest spielen. Die Ungarn spielten eine relativ starke Vorrunde mit einer Bilanz von 27 Siegen und 20 Niederlagen, welche ihnen nach der regulären Saison den dritten Tabellenplatz sicherte. In den Playoffs hat Hydro Fehervar dann dominiert und landete im Finale mit nur einer Niederlage aus neun Playoff-Spielen. Besonders beeindrucken war der 4:1-Seriensieg über Villach, die als zweitbeste Mannschaft in der Hauptrunde abgeschnitten hatten. Villach konnte das erste Spiel der Serie mit 3:2 in Overtime gewinnen. Danach gab es für Fehérvár vier Siege in Folge.

Besser als Fehérvár waren nur die Salzburger, denn sie haben in den ersten zwei Runden keine einzige Niederlage einstecken müssen. Erst schlugen sie Orli Znaim 4-0, danach besiegten sie mit einem weiten Sweep die Vienna Capitals.


Der Weg zum Finale war für beide Teams geebnet  

Die Ausgeglichenheit der beiden Teams reflektierte sich bereits in Spiel-1 der Best-of-7-Serie. Ein Spielstand von 1:1 nach elf Minuten hielt bis in die zweite Verlängerung, wo der deutsche Stürmer und U20-Nationalspieler Danjo Leonhardt in der 85. Minute Salzburg mit dem Sieg bescherte. Auch Spiel-2 war mit einem Spielstand von 3:3 bis zur 54. Minute eng. Dann aber erlöste der ehemalige Ingolstädter Brian Lebler in der 55. Minute mit seinem Treffer zum 4:3 die Salzburger und nur zwei Minuten später traf Peter Schneider per Empty-Net zum 5:3-Endstand.

Auch in Spiel-3 ging es eng her und Tore waren Mangelware. Eine Wiederholung des ersten Spieles schien unabwendbar, denn bis zur 59. Minute stand es 1:1. Dann aber kam der Überraschungsmoment als der ehemaliger Mannheimer Jan-Mikael Järvinen wie aus dem Nichts das Siegtor schoss und alle Hoffnungen der Ungarn begraben hatte. Dennoch war im vierten Spiel der Serie kein Aufgeben seitens Fehervar zu bemerken. 

Fehervar musste gewinnen, um die Serie zu verlängern und so spielten sie auch. Nach dem ersten Drittel führten die Ungarn die Schussstatistik mit 14:5 an. Allerdings endete das erste Drittel 1:1. Im zweiten Spielabschnitt dominierte dann Salzburg, die durch den Treffer von Thomas Raffl, wessen Bruder Michael Raffl in der NHL für die Dallas Stars spielt, die 2:1-Führung schnappen konnten.

Fehervars Trainer Kevin Constantine, der einst sein Geld als Headcoach unter anderen für die Pittsburgh Penguins in der NHL verdiente, nahm sein Torwart gut zwei Minuten vorm Spielende aus dem Tor, was aber gerade 15 Sekunden später durch Verteidiger T.J. Brennan bestraft wurde, denn er traf zum 3:1-Endstand ins leere Tor. Die Salzburger machten im Finale somit einen erneuten Sweep perfekt.

Für Salzburg ist es der siebte Titel in der höchsten Liga Österreichs. Seit Jahren betreibt der Verein eins der erfolgreichsten und etabliertesten Nachwuchsprogramme Europas und baut hauptsächlich junge Talente aus Österreich in den Kader ein. Neben dem bereits erwähnten Leonhardt, der in der nächsten Saison für die Nürnberg Ice Tigers in der DEL spielen wird, kam auch der deutsche Stürmer Jakub Borzecki zu 39 Einsätzen in der regulären Saison. Im Laufe der Vorbereitung und in der Champions Hockey League spielten auch der deutsche Torwart Florian Bugl und die deutschen Stürmer Daniel Schwaiger und Josef Eham für Salzburg.


Eine internationale Liga  

Die ICEHL, (International Central European Hockey League), zählt zu den multikulturellsten Ligen überhaupt. Obwohl die Mehrzahl der Mannschaften aus Österreich stammt, spielen mit HC Pustertal Wölfe und HCB Südtirol Alperia gleich zwei Teams aus Italien sowie mit HK SZ Olimpija, Tesla Orli Znojmo und Hydro Fehervar AV 19 jeweils eine Mannschaft aus Slowenien, Tschechien und Ungarn.


Die MVP  

Salzburgs Torwart Atte Tolvanen wurde zum MVP der Playoffs gewählt. Tolvanen wurde erst mitten in der Saison verpflichtet und kam in 27 Spielen in der regulären Saison auf eine Fangquote von 92,4 Prozent und einen Gegentorschnitt von 1,96. In den Playoffs steigerte sich der Finne nochmals und kam in acht Spielen auf eine sagenhafte Fangquote von 95,2 Pozent und einen phänomenalen Gegentorschnitt von nur 1,16. Somit war die Wahl zum Playoff-MVP einfach. 

Sein Mannschaftskollege Peter Schneider wurde zum MVP der gesamten Liga gewählt. Schneider wurde mit 52 Punkten in 45 Spielen zum punktbesten Scorer der Liga.




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