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Traditionsverein Krefeld Pinguine steigt ab

Der Abstiegskampf in der Deutschen Eishockey Liga ist entschieden: Für die Krefeld Pinguine ist der Klassenerhalt auch rechnerisch nicht mehr zu schaffen. Damit steht der KEV als erster Absteiger seit 16 Jahren fest.



Krefeld hätte am Mittwochabend in Mannheim gewinnen müssen, um eine Rest-Hoffnung auf den Klassenerhalt zu wahren. Doch bei den Adlern gingen die Pinguine mit 1:6 unter. Ein frühes Powerplay-Tor von Ruslan Iskhakov (3.) brachte Mannheim in Führung. Zu Beginn des zweiten Drittels entwischten die Adler durch zwei schnelle Tore von erneut Iskhakov (23.) und Nigel Dawes (24.). Zwar besorgte Mike Hoeffel den Anschluss für Krefeld zum 1:3 (26.), doch die zarte Hoffnung zerstörte kurz darauf Markus Eisenschmid (31.). Im Schlussdrittel schraubten David Wolf (45.) und Tim Wohlgemuth (59.) den Endstand noch auf 6:1.

„Was soll ich sagen? Wir sind enttäuscht“, sagte Boris Blank, der Co-Trainer der Pinguine, auf der Pressekonferenz. „Wir hatten gestern schon ein Spiel und heute hat es vielleicht für 20 Minuten gereicht. Im ersten Drittel haben wir ein Unterzahl-Tor bekommen und dann hatten wir einfach keine Kraft. Mannheim war in den Zweikämpfen, läuferisch und spielerisch besser. Die Jungs haben alles versucht. Es ist schon schwer, mit einem kompletten Kader in Mannheim zu gewinnen, durch den Trainerwechsel waren sie jetzt auch noch extra-motiviert. Da war nicht mehr drin. Wir haben leider verdient verloren.“

Deutlicher wurde Krefelds Stürmer Dominik Tiffels unmittelbar nach der Niederlage am Mikrofon von Magenta Sport: „Ich will eigentlich gar nicht viel sagen, außer dass das letzte Drittel absolut peinlich von uns war. Wir haben uns herspielen lassen. Es hat so ein bisschen die ganze Saison widergespiegelt. Das war eine absolute Frechheit.“


Viele Verletzte, eine schwache Defensive und keinerlei Konstanz  

Die Pinguine holten im Schnitt gerade einmal 1,056 Punkte pro Spiel und sind damit abgeschlagen Letzter. Kurioserweise holte der KEV auswärts mehr Punkte (30) als zu Hause (27). Die Seidenstädter sind damit auch das schlechteste Heim-Team der Liga. 139 erzielte Tore bedeuten die drittschlechteste Offensive, 196 Gegentore die schlechteste Defensive in der DEL. Auch bei Faceoffs (45,87 Prozent), Powerplay (15,38 Prozent Erfolgsquote) und Penalty Killing (75,35 Prozent) stellte Krefeld den ligaweit jeweils zweitschlechtesten Wert.

 „Am Ende des Tages konnten wir keine konstante Leistung über zwei, drei Spiele bringen. Wir hatten immer mal ein gutes Spiel oder zwei gute Drittel dabei, aber auf dem Niveau war es einfach zu schlecht“, analysierte Stürmer Alexander Weiß.

Eine Hypothek war auch die große Anzahl an verletzten Spielern in Kombination mit vielen Spielen in den letzten Wochen. Von den letzten elf Partien konnten die Pinguine nur deren drei gewinnen.


Erster Absteiger seit 16 Jahren  

Damit steht Krefeld als erster sportlicher Absteiger seit 16 Jahren fest. Der KEV hatte allerdings angekündigt, gegen einen Abstieg auch rechtliche Mittel in Form einer Klage zu prüfen. 

Im Falle eines Abstiegs würde die DEL ein Gründungsmitglied und einen Traditionsverein verlieren. Mit einem Zuschauerschnitt von 2434 hatten die Pinguine die achtbeste Zuschauerzahl. Auch stellt der KEV ein DNL-Team, ist also auch ein wichtiger Klub in Sachen Nachwuchsentwicklung.

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