Playoff-Monster Knackstedt: Dresden setzt ein Ausrufezeichen – Fliegende Fäuste in Frankfurt
Am Sonntag wurde im DEL2-Playoff-Viertelfinale in vier Serien das Spiel 3 ausgetragen. Dabei setzten die unter Druck geratenen Dresdner Eislöwen ein fettes 8:1-Ausrufezeichen. Auch dank Playoff-Monster Jordan Knackstedt, dem ein Hattrick gelang. Die aufstiegsberechtigten Löwen Frankfurt marschierten derweil weiter und sind nur noch einen Sieg vom Halbfinale entfernt.
🏒 Hattrick von Knackstedt und ein Schock-Moment
Die Hauptrolle spielte dabei Eislöwen-Stürmer Jordan Knackstedt (3-1-4), dem nicht nur ein Hattrick, sondern gleich ein Vier-Punkte-Spiel gelang. Auch Yannick Drews (0-3-3) und Doppelpacker Johan Porsberger (2-0-2) ragten vor 2877 Zuschauern heraus.
An diesem Abend lief für Dresden alles nach Plan: Knackstedt (10.), Tom Knobloch (22.), David Suvanto (26., im Powerplay) und ein Doppelschlag von Knackstedt (36., 39.) sorgten für einen 5:0-Vorsprung zur zweiten Pause. Zwar betrieb daraufhin Julian Lautenschlager ein wenig Ergebniskosmetik zum 1:5 für die Falken (46.), doch ließ Dresden auch danach nichts mehr anbrennen, dominierte das Schlussdrittel (24:3 Schüsse) und schraubte den Endstand dank Porsberger (52., im Powerplay; 56., bei doppelter Überzahl) und Arturs Kruminsch (59., bei doppelter Überzahl) auf 8:1.
Allerdings bot die Partie auch einen Schock-Moment: Nach einem Check von Dresdens Maximilian Kolb gegen Heilbronns Simon Thiel blieb letzterer bewusstlos liegen (17.). Kolb erhielt eine Matchstrafe (Check gegen den Kopf), Thiel wurde ins Krankenhaus gebracht. Aufgrund dieser Szene wurde sogar die Drittelpause vorgezogen und das zweite Drittel um knapp drei Minuten verlängert.
"Als erstes möchte ich natürlich beste Genesungswünsche an Simon Thiel schicken. Das war ein Schock für uns alle und keine Absicht von Max Kolb ihn zu verletzen", sagte Eislöwen-Trainer Andreas Brockmann hinterher. "Wir wussten, dass heute viel auf dem Spiel steht und haben zum Glück das schnelle Tor geschossen. Entscheidend war nach der Verletzung, dass wir die fünf Minuten Unterzahl überstanden haben. Dann haben wir das Spiel dominiert, das Powerplay hat sehr gut funktioniert. In den Playoffs zählen nur Sieg oder Niederlage egal wie hoch. Es war sehr wichtig für uns mit diesem ersten Sieg ein Zeichen zu setzen."
Die Falken führen in der Best-of-7-Serie mit 2:1. Für Spiel 4 geht es zurück nach Heilbronn.
🏒 Fliegende Fäuste in Frankfurt: Löwen marschieren weiter
Die Frankfurter Löwen haben auch Spiel 3 gegen den EHC Freiburg gewonnen. Vor 4129 Zuschauern gelang dem Hauptrunden-Ersten ein souveräner 5:1-Heimsieg.
Power Forward Yannick Wenzel brachte die Hessen auf die Siegerstraße (14.). Danach wurde die Partie hitzig mit vielen kleinen Strafen und einem Faustkampf zwischen Frankfurts Manuel Strodel und Freiburgs Oleg Tschwanow (28.). Kaum war Strodel zurück aus der Kühlbox, besorgte er in Unterzahl das 2:0 für die Löwen (33.). Ausgerechnet Tschwanow gelang wenig später der Anschlusstreffer für die Wölfe (35.). Der Fight schien also beide Kontrahenten zu beflügeln. Zwar drücke Freiburg im Mitteldrittel gewaltig (14:5 Schüsse), doch erhöhte kurz vor der zweiten Pause Frankfurts Kevin Maginot auf 3:1 (39.).
Im dritten Durchgang stellten erst Davis Vandane (43.) und dann Pierre Preto (58., Empty Net) auf 5:1 für die Löwen. Doch die Wölfe heizten mit dem nächsten Faustkampf (Calvin Pokorny vs. Brett Breitkreuz) noch einmal gewaltig für Spiel 4 ein.
Frankfurt führt in der Serie mit 3:0 und könnte mit einem Sieg in Freiburg ins Halbfinale einziehen. Die Löwen sind das einzige aufstiegsberechtigte Team in der DEL2 und würden als Playoff-Champion in die DEL aufsteigen.
🏒 Bad Nauheim schlägt zurück
Der EC Bad Nauheim hat in der Hessen-Serie gegen die Kassel Huskies mit einem 3:2-Auswärtssieg verkürzt und in der Serie auf 1:2 gestellt.
Die Roten Teufel kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine (20:6 Torschüsse im ersten Abschnitt) und gingen durch Joel Messner (7.) sowie einen verwandelten Penaltyschuss von Jerry Pollastrone (10.) mit 2:0 in Führung. Im Powerplay verkürzte daraufhin Jake Weidner für die Huskies (13.). Im zweiten Drittel stellte Bad Nauheims Mick Köhler den alten Abstand wieder her und traf zum 3:1 (37.). Im dritten Durchgang probierte Kassel auf Heim-Eis vor 3814 Zuschauern noch einmal alles (15:5 Schüsse), kam aber nur noch zum 2:3 durch Weidner (25.). Gäste-Goalie Felix Bick hielt den Sieg mit 32 Saves fest (94,1 Prozent Fangquote).
🏒 Crimmitschau bricht den Langmann-Fluch, doch Ravensburg startet eine Aufholjagd
Die Serie zwischen den Ravensburg Towerstars und den Eispiraten Crimmitschau dominierten bislang die Schwaben: Sowohl Spiel 1 als auch Spiel 2 ging mit jeweils 4:0 an Ravensburg – Torwart Jonas Langmann feierte zwei Shutouts in Folge. In Spiel 3 konnte Crimmitschau zwar den Langmann-Fluch endlich brechen, doch am Ende bejubelten trotzdem die Towerstars einen 3:2-Heimsieg (2249 Zuschauer) sowie ein 3:0 in der Viertelfinal-Serie.
Dabei verlief für die Eispiraten zunächst alles nach Plan: Mathieu Lemay schoss die Gäste früh in Führung (2.), danach überstand Crimmitschau eine längere Phase in teils doppelter Unterzahl, um vor der ersten Pause sogar noch auf 2:0 zu erhöhen: Filip Reisnecker traf im Powerplay (17.).
Ravensburg arbeitete fortan am Comeback: Hinten ließ Langmann (29 Saves, 93,6 Prozent Fangquote) keinen weiteren Treffer zu, vorne stellte Sam Herr den Anschluss her (23.), Robbie Czarnik traf zum Ausgleich (46., im Powerplay) und kurz vor Schluss gelang Charlie Sarault auch noch der Siegtreffer für die Towerstars (59.).
🏒 Playdowns: Bayreuth und Weißwasser gehen in Führung
Abstiegskampf pur bieten die Playdowns in der DEL2. In der Oberfranken-Serie zwischen den Bayreuth Tigers und den Selber Wölfen fuhr Bayreuth vor 2478 Zuschauern einen 5:3-Heimsieg ein und ging in der Serie mit 2:1 in Führung. Zum Mann des Tages avancierte Tigers-Stürmer Cason Hohmann (1-3-4).
Die Tölzer Löwen mussten sich dagegen den Lausitzer Füchsen mit 3:6 geschlagen geben und liegen in der Serie nun mit 1:2 zurück. 1350 Zuschauer in Bad Tölz sahen, wie die Löwen einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung drehten. Allerdings ging Tölz im Schlussdrittel die Luft aus. Für Weißwasser schnürten Hunter Garlent (2-2-4) und Roope Mäkitalo (2-0-2) jeweils einen Doppelpack.