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NHL

Josi knackt die Schallmauer von 500 NHL-Scorerpunkten – Neuer GM in Chicago

Der Schweizer Verteidiger Roman Josi hat den Meilenstein von 500 Scorerpunkten in der NHL überschritten. Derweil überraschten die Buffalo Sabres bei den Toronto Maple Leafs, und die New York Rangers zeigten einmal mehr Comeback-Qualitäten im Spiel gegen die St. Louis Blues.



Josi eilt zum 500-Punkte-Meilenstein und übt Kritik  

Roman Josi hat die Schallmauer von 500 NHL-Scorerpunkten durchbrochen. Bei der 3:4-Niederlage seiner Nashville Predators bei den Seattle Kraken steuerte der Preds-Kapitän zwei Assists zur 2:0-Führung bei. Es waren die Punkte Nummer 500 und 501 in der National Hockey League für den 31-Jährigen aus Bern.

Beeindruckend ist vor allem, in welchem Tempo Josi diesen Meilenstein erreichte: Der Verteidiger (131-370-501) brauchte nur 732 Spiele, um diese besondere Marke zu erreichen. Unter allen aktiven Abwehrspielern war nur Erik Karlsson (in 821 Spielen) und in den letzten 25 Jahren nur Sergei Zubov (in 680 Spielen), Nicklas Lidström (in 701 Spielen) und Sandis Ozolins (in 782 Spielen) schneller.

Josi ist einer der besten Blueliner in der NHL und zählt zum ultimativen Favoritenkreis für den erneuten Gewinn der Norris Trophy (bester Verteidiger der Saison). 

Bei der 3:4-Niederlage seiner Nashville Predators bei den Seattle Kraken steuerte Roman Josi zwei Assists bei

Bei der 3:4-Niederlage seiner Nashville Predators bei den Seattle Kraken steuerte Roman Josi zwei Assists bei Steven Bisig-USA TODAY Sports


Sowohl beim 1:0 als auch beim 2:0 für Nashville hatte Josi seine Hände im Spiel: Erst presste er den Puck bei einem aggressiven Forecheck an der Bande hinter dem gegnerischen Tor frei, sodass Michael McCarron einen Pass spielen und dann Philip Tomasino vor dem Tor einschießen konnte (14.). Dann schickte der Preds-Kapitän Stürmer Matt Duchene mit einem Pass in die Zone, dieser traf in den linken Winkel (27., im Powerplay).

Danach aber gaben die Predators die Zügel aus der Hand: Die Kraken drehten das Spiel mit drei unbeantworteten Toren von Alexander Wennberg (28.), Calle Järnkrok (29.) und Yanni Gourde (31.). Zwar glich Doppelpacker Duchene noch einmal für die Gäste aus Music City aus, doch gelang Seattle im Schlussdrittel der Siegtreffer in Unterzahl durch Colin Blackwell (44.).

„Um ehrlich zu sein: Wir hätten heute nicht verdient gehabt, zu gewinnen“, sagte Josi und schlug kritische Töne an: „Insgesamt war das heute nicht unsere Identität. Ich habe das Gefühl, dass unser Team immer alles gibt, die meiste Zeit sind wir auch eine Mannschaft die hart arbeitet, aber heute nicht. Es hat sich so angefühlt, als hätte uns Seattle weggearbeitet. Wir sind sehr stolz auf unseren Arbeitseifer und deshalb nicht glücklich darüber“,

Josi spulte 26:18 Minuten Eiszeit ab (davon 2:47 im Powerplay, zwei Torschüsse, ein Hit, fünf Blocks). Bei den Kraken erhielt Chris Driedger (19 Saves, 86,4 Prozent Fangquote) den Vorzug vor dem Deutschen Philipp Grubauer. 



Generalprobe fürs Freiluft-Spiel: Buffalo überrascht in Toronto  

Die Toronto Maple Leafs haben überraschend mit 1:5 gegen die Buffalo Sabres verloren. Dabei schlugen die Sabres die Leafs sozusagen mit ihren eigenen Waffen, also mit einer eiskalten Offensive. Fünf Tore in Toronto gelang Buffalo zuletzt vor 14 Jahren (beim 6:2 am 15. März 2008).

Unter den fünf verschiedenen Sabres-Torschützen ragte insbesondere Stürmer Jeff Skinner (1-2-3) heraus. Bedanken musste sich Buffalo aber auch bei Goalie Craig Anderson, der 29 von 30 Schüssen entschärfte (96,7 Prozent Fangquote) und somit die Niederlagenserie von sechs Spielen beendete. Toronto hatte zuvor dreimal in Folge gewonnen.

Peyton Krebs (li.) gratuliert seinem Goalie Craig Anderson zum Sieg

Peyton Krebs (li.) gratuliert seinem Goalie Craig Anderson zum Sieg Nick Turchiaro-USA TODAY Sports


Für beide Teams war es die Generalprobe vor dem Heritage Classic 2022: In einem Freiluftspiel im kanadischen Hamilton stehen sich beide Teams am 13. März gegenüber.



Rangers zeigen erneut Comeback-Qualitäten  

Die New York Rangers haben sich mit 5:3 gegen die St. Louis Blues durchgesetzt. Dabei haben die Broadway Blueshirts einmal mehr ihre Comeback-Qualitäten unter Beweis gestellt und haben bereits zum neunten Mal in dieser Saison noch ein Spiel gewinnen können, obwohl sie nach zwei Dritteln in Rückstand waren.

Die Rangers gingen durch das formstarke Talent Alexis Lafrenière (9., 3-1-4 in den letzten vier Spielen) und Ryan Strome (37.) mit 2:0 in Führung. Eine Schwächephase der New Yorker kurz vor dem Ende des zweiten Drittels aber wussten die Blues eiskalt auszunutzen: In den letzten zweieinhalb Minuten bis zur Pause drehten Ryan O'Reilly (38.), Ivan Barbashyov (39.) und David Perron (40.) die Partie. Doch die Rangers ließen im Schlussdrittel noch einmal drei Treffer folgen: Patrik Nemeth (48.), Chris Kreider (52., im Powerplay) und Artemi Panarin (59., Empty Net) unterstrichen die Ambitionen in Manhattan in diesem Top-Spiel.


Raffl assistiert bei Dallas-Sieg  

Die Dallas Stars haben einen 4:3-Heimsieg gegen die Los Angeles Kings eingefahren. Während die Texaner eine Punkteserie von vier Spielen vorweisen können (3-0-1), hat L.A. nach der 0:7-Klatsche gegen die Boston Bruins am Montag den nächsten Rückschlag kassiert. 

Den Gästen aus Kalifornien reichte weder ein 3:1-Vorsprung noch ein Doppelschlag von Arthur Kaliyev (2-0-2) für Punkte. Dallas kam dank der Tore von Jason Robertson (35.), Ryan Suter (40.) und Alexander Radulov (60., im Powerplay) in einem Schlussspurt vor der zweiten Pause eindrucksvoll zurück.

Der österreichische Stars-Angreifer Michael Raffl assistierte zum zwischenzeitlichen 1:1 (0-1-1) und erhielt 12:12 Minuten Eiszeit (davon 0:17 im Powerplay und 1:11 im Penalty Killing, sechs Torschüsse, ein Check, +1).



Davidson bleibt Blackhawks-GM – Kane und Toews sollen bleiben  

Die Chicago Blackhawks haben sich nach langer Suche nach einem neuen General Manager für eine interne Lösung entschieden: Kyle Davidson bleibt der GM der Hawks. Nachdem sein Vorgänger Stan Bowman am 26. Oktober zurückgetreten war, hatte Davidson als damaliger Assistenz-GM als Interimslösung übernommen. 

Nun wurde der 33-jährige Kanadier auch offiziell im neuen Amt bestätigt und hat mit Chicago viel vor. Angefangen mit einem Umbruch: „Es gibt ein paar Dinge, dir wir dringend reparieren müssen, aber das wird Zeit brauchen“, blickte Davidson voraus. „Wir werden uns da kein Ziel setzen, egal ob es drei oder fünf Jahre dauern wird. Das wird erst im laufenden Prozess festgelegt werden. Wir müssen es jetzt einfach richtig angehen. Wir werden in der nächsten Zeit ausloten, was für uns möglich ist. Es ist kein Geheimnis, wo wir in der Tabelle stehen. Wenn es also die Möglichkeit gibt, Talente für die Zukunft zu akquirieren, dann werden wir uns das ganz genau anschauen. Ich werde nie aufhören, uns zu verbessern und innovativ zu sein und ich verspreche, dass Stagnation nicht akzeptiert werden wird, während ich hier General Manager bin.“

Weiterhin zum Kern der Blackhawks sollen die beiden Routiniers Patrick Kane (33) und Jonathan Toews (33) zählen, die den Stanley Cup bereits dreimal gewinnen konnten. „Jonathan und Patrick sind extrem wichtige Teile dieser Organisation, mit ihnen wird weiter geplant“, so Davidson.



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