Kapitän Gabriel Landeskog befeuerte die Aufholjagd der Colorado Avalanche mit einem Hattrick.
Isaiah J. Downing-USA TODAY Sports
NHL

Hattrick-Night in der NHL: Kane, Hagel und Landeskog mit Dreierpacks

Es war ein goldener Abend für die Kappen-Industrie: Beim Hattrick-Festival am Freitag gab es gleich drei Dreierpacks und damit eine Menge fliegende Caps zu sehen. Darunter gleich zwei bei den Chicago Blackhawks und einer bei einer Sechs-Tore-Aufholjagd der Colorado Avalanche.



Kane und Hagel mit Hattricks im Paarflug – Kurashev mit 100. Spiel  

Die Chicago Blackhawks haben die New Jersey Devils mit 8:5 geschlagen. Für diese acht Hawks-Treffer zeichneten nur vier Spieler verantwortlich: Brandon Hagel (8.; 35., im Powerplay; 60., Empty Net), Patrick Kane (22., im Powerplay; 32., im Powerplay; 59., Empty Net), Kirby Dach (55.) und Ryan Carpenter (55.).

Was nach einer einseitigen Partie klingt, war bis zur Mitte des Schlussdrittels aber noch komplett offen: Der Schweizer Devils-Verteidiger Jonas Siegenthaler stellte mit Beginn des dritten Abschnitts auf 4:4: Sein Schuss von der linken Bande schlug unterhalb der Latte ein (49.). Es war Siegenthalers erster Treffer für New Jersey (2. Saison) und überhaupt sein erstes Tor seit 95 Spielen (zuletzt am 20. Dezember 2019 im Trikot der Washington Capitals). "Es fühlt sich gut an, denn es ist eine Weile her", sagte Siegenthaler (1-2-3) hinterher. „Ich bin glücklich, aber es ist nicht dasselbe, wenn du verlierst.“ Der 24-Jährige aus Zürich hat sich zu einem Dauerbrenner bei den Devils entwickelt und erhält als Defensivverteidiger im ersten Verteidigerpaar eine Menge Eiszeit. Alleine in diesem Spiel waren es wieder 22:08 Minuten (davon 3:37 in Unterzahl, vier Schüsse, ein Hit, drei Blocks, +2). Sein Schweizer Teamkollege Nico Hischier blieb bei 19:10 Minuten (davon 2:10 im Powerplay und 1:49 im Penalty Killing, zwei Schüsse, ein Hit, ein Block, -1) ohne Scorerpunkt.

Die Bühne in der Windy City gehörte an diesem Abend den Hausherren: Chicago war brandgefährlich im Powerplay (3/4, 75 Prozent Erfolgsquote) und hatte mit Kane (3-1-4) und Hagel (3-0-3) zwei ultimative Unterschiedsspieler: Für Kane war es bereits der achte Hattrick in der NHL, für Hagel dagegen die Premiere – ausgerechnet in seinem 100. NHL-Spiel. "Ja, das ist schön", so Hagel. "Es gibt nichts besseres, als das im 100. Spiel zu schaffen. Es hat sich gut angefühlt. Jetzt habe ich das abgehakt und probiere mich jetzt an meinem ersten Viererpack."

Auch der Schweizer Blackhawks-Stürmer Philipp Kurashev (9:22 Minuten Eiszeit, ein Schuss) erreichte den Meilenstein von 100 NHL-Spielen. Das deutsche Talent Lukas Reichel kam in seinem erst 5. NHL-Auftritt in 8:34 Minuten zum Zug.

 Erster NHL-Hattrick im 100. Spiel: Brandon Hagel von den Chicago Blackhawks setzte bei seinem Jubiläum die Kirsche auf die Sahnetorte.

Erster NHL-Hattrick im 100. Spiel: Brandon Hagel von den Chicago Blackhawks setzte bei seinem Jubiläum die Kirsche auf die Sahnetorte. Matt Marton-USA TODAY Sports


Sechs unbeantwortete Tore: Landeskog befeuert das Avalanche-Comeback

Die heimstarken Colorado Avalanche (22-3-2) haben beim 6:3-Erfolg gegen die Winnipeg Jets ein beispielloses Comeback mit sechs unbeantworteten Toren aufs Eis gelegt. Dabei ragte Avs-Kapitän Gabriel Landeskog (3-0-3) mit einem Hattrick heraus.

Nach dem ersten Drittel sprach eigentlich alles für eine Überraschung der Gäste aus WinnipegKyle Connor (3., 30. Saisontreffer), Yevgeni Svechnikov (8.) und ein Shorthander von Adam Lowry (17., in Unterzahl) brachten die Gäste zur ersten Pause komfortabel mit 3:0 in Front. 

Doch dann brach in der höchstgelegenen NHL-Arena eine Lawine los: Die Avalanche dominierten den zweiten (17:7 Schüsse) und dritten Durchgang (14:10 Schüsse) und machten aus einem 0:3-Rückstand einen 6:3-Heimsieg: Dreierpacker Landeskog (24., 38., 54,), Doppelpacker Nathan MacKinnon (33., 53.) und der in Österreich geborene Schwede André Burakovsky (41.) machten die Aufholjagd perfekt.

"In dieser Liga lernst du ziemlich früh, dass ein Tor nur selten alleine kommt", sagte Landeskog. "Wenn die Dinger reingehen, dann machst du genau das weiter, was funktioniert hat. In meinem Fall war es, zum Tor zu ziehen und Pucks mit dem Schläger abzufälschen."

Für Landeskog war es der fünfte NHL-Hattrick und bereits der zweite in der laufenden Saison. MacKinnon feuerte unglaubliche 14 Torschüsse ab, was einen neuen Franchise-Rekord (Colorado und Quebec) bedeutet. Seit über sechs Jahren war kein NHL-Spieler mehr so schießwütig (zuletzt Alexander Ovechkin am 10. November 2015 mit 15 Schüssen). Der NHL-Rekord steht bei 19 Torschüssen in einem Spiel (Raymond Bourque am 21. März 1991).

 

Freiluftspiel in Music City

Am heutigen Samstag (Sonntag, 1.30 Uhr MEZ) steigt das Freiluft-Spiel im Rahmen der NHL Stadium Series zwischen den Nashville Predators und den Tampa Bay Lightning im Nissan Stadium. Im eigentlichen Football-Stadion der Tennessee Titans (NFL) werden 65.000 Zuschauer erwartet.

Für die Preds ist es eine denkbar kurze Anreise, ihre Heimspielstätte liegt quasi in Sichtweite: Von der Bridgestone Arena geht es den Broadway entlang über einen Fluss. Es sind nur ein paar hundert Meter. Hockey-Fans dürfen sich neben einem NHL-Spiel auch auf eine Menge Party in Music City freuen. In den zahlreichen Honky Tonks gibt es überall Live-Musik, zumeist im Country-Style.

Es gibt also weitaus schlechtere Freiluft-Premieren als in Nashville. Für die Bolts nämlich ist es das erste NHL-Outdoor-Game überhaupt. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das Event. „Jeder fühlt sich wie ein Kind im Süßigkeiten-Laden. Jeder schaut sich alles an, saugt die Atmosphäre auf und hat Spaß“, sagte Tampas Stürmer Corey Perry.

 

Notizen: Shutout für Andersen, Niederreiter trifft, Überraschung in Arizona

Die Carolina Hurricanes haben die Columbus Blue Jackets mit 4:0 besiegt. Jordan Staal (30.), Teuvo Teräväinen (39., im Powerplay), der Schweizer Nino Niederreiter (42.) und nur 36 Sekunden später Vincent Trocheck (42.) erzielten die Tore für die Canes. Goalie Frederik Andersen stoppte alle 19 Schüsse für seinen dritten Saison- und 22. NHL-Shutout. Niederreiter (1-1-2) erhielt 13:13 Minuten Eiszeit (davon 1:31 im Powerplay, zwei Schüsse, +2). Sein Schweizer Landskollege, Jackets-Verteidiger Dean Kukan, kam auf 22:48 Minuten (davon 3:13 in Über- und 3:58 in Unterzahl, zwei Hits, zwei Blocks, -1).

Die St. Louis Blues haben mit einem 5:3-Heimsieg gegen die Buffalo Sabres ihre Siegesserie auf drei (3-0-0) und ihre Punktserie auf sechs (5-0-1) Spiele ausgebaut. Top-Performer für die Blues war Stürmer Jordan Kyrou (2-1-3).

Für eine Überraschung haben die Arizona Coyotes mit dem 3:1-Erfolg gegen die Vegas Golden Knights gesorgt. Yotes-Torwart Scott Wedgewood stoppte 43 von 44 Schüssen (97,7 Prozent Fangquote). Angreifer Nick Schmaltz (2-0-2) gelang ein Doppelpack. Arizonas Schweizer Verteidiger Janis Moser spulte 18:32 Minuten Eiszeit ab (davon 1:51 im Powerplay und 1:29 im Penalty Killing, ein Schuss, zwei Hits, ein Block, +1).

Im Kalifornien-Derby gewannen die Los Angeles Kings mit 4:1 bei den Anaheim Ducks in Orange County. Dabei trat L.A.-Stürmer Adrian Kempe (2-1-3) als Doppelpacker in Erscheinung. Während die Kings ihre Playoff-Ambitionen damit unterstrichen, fielen die Ducks weiter zurück.


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