Avalanche vermiesen Eichels Knights-Debüt
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hat Jack Eichel sein Debüt für die Vegas Golden Knights gegeben. Allerdings gab es im Top-Spiel gegen defensiv perfekt eingestellte Colorado Avalanche nichts zu holen. Die Calgary Flames sprangen mit dem achten Sieg in Folge an die Spitze der Pacific Division. Die Florida Panthers bestanden den Härtetest bei den Carolina Hurricanes in der Overtime. Für die Winnipeg Jets glänzte der formstarke Mark Scheifele mit einem Hattrick.
Eichel-Einstand in Las Vegas – Avs-Goalie Kuemper stiehlt die Show
Elf Monate nach seinem letzten Spiel (7. März 2021) stand Jack Eichel wieder auf NHL-Eis. Doch statt Marineblau und Weiß trägt der Mittelstürmer nun Stahlgrau und Gold. Der 25-jährige US-Amerikaner gab sein Debüt für die Vegas Golden Knights, die ihn am 4. November in einem Trade von den Buffalo Sabres akquiriert hatten. Daraufhin unterzog sich der Center am 12. November der gewünschten Nacken-OP und war bereit für das Comeback im Top-Spiel gegen die Colorado Avalanche.
„Er ist nach elf Monaten, mitten in der Saison gegen das beste Team in dieser Liga zurückgekommen. Das war eine große Herausforderung“, sagte Knights-Trainer Peter DeBoer. „Ich finde, er hat einen guten Job gemacht, hart gearbeitet, aufblitzen lassen, zu was er zu leisten im Stande ist und hat ein paar richtig gute Spielzüge kreiert. Es war ein großartiger erster Schritt.“
Eichel stand direkt in den Starting Six, centerte die erste Sturmreihe neben Max Pacioretty und Yevgeni Dadonov und wechselte vor dem ersten Bully noch ein paar Worte mit Avs-Mittelstürmer Nathan MacKinnon. „Ich kenne Nate ein bisschen. Er hat gesagt, dass es ihn gefreut hat, mich zu sehen. Ich habe ihn wiederum gefragt, wie es ihm geht, denn auch er musste vor ein paar Wochen einen harten Check einstecken. Es war einfach nur ein kurzer Austausch“, plauerte Eichel aus dem Nähkästchen und musste wenig später gleich einen Hit von MacKinnon einstecken. „Es war gut, gleich ein bisschen bebombt zu werden. Physisch fühle ich mich gut“, so Eichel, der bei seiner Vegas-Premiere 17:32 Minuten Eiszeit (davon 1:50 im Powerplay) erhielt, einen Torschuss abgab, einen Check fuhr, 42 Prozent seiner Faceoffs gewann, vier Strafminuten kassierte und einen Plus-Minus-Wert von -1 vorweisen konnte.
„Ich hatte da draußen eine richtig gute Zeit. Es war viel Energie im Gebäude, davon habe ich eine Menge Adrenalin bekommen“, sagte Eichel hinterher. „Du willst natürlich nicht zwei Strafen bekommen und beim Gegentor auf dem Eis sein. Wir haben gegen ein richtig gutes Team gespielt und ich wurde in Teilen des Spiels gegen eine ziemlich gute Reihe aufgestellt. Für das erste Spiel nach elf Monaten war es einfach nur gut, wieder gespielt zu haben. Es ist schwer, das Tempo, die Bedingungen, die Checks und das Timing in einem Spiel vorab zu simulieren. Es wird ein paar Partien brauchen, bis ich wieder der Alte bin. Es ist ein Prozess und es wird besser werden. Ich hatte auch nicht erwartet, dass es heute ein perfektes Spiel für mich wird. Es gibt viel zu arbeiten, aber auch einiges, auf das man aufbauen kann.“
In der Festung der Golden Knights sollte Colorados Torwart Darcy Kuemper Eichel die Show stehlen. Der 31-jährige Kanadier wehrte alle 29 Schüsse ab, landete damit seinen 3. Saison sowie 23. NHL-Shutout und baute seine persönliche Punkteserie auf 17 Spiele aus (15-0-2). „Kuemper hat von Anfang bis Ende gut gespielt“, lobte Avalanche-Trainer Jared Bednar. „Er hat ein paar wichtige Paraden für uns gemacht. Momentan musst du einen perfekten Schuss abgeben, um ihn zu überwinden.“
Darcy Kuemper war nicht zu überwinden und parierte alle 29Schüsse der Knights R. Sylvanie-USA TODAY Sports
Genau dieser gelang Vegas an diesem Abend nicht. Kuemper blieb in seinem zweiten Spiel in Folge ohne Gegentor. „Ich habe mich gut gefühlt. Das hatte aber auch viel mit den Jungs vor mir zu tun, die mit Hingabe defensives Hockey gespielt haben“, gab Kuemper das Lob an seine Vorderleute weiter. „Sie haben den Gegner auf den Außen gehalten, mich die Schüsse sehen lassen und sind hinter die Pucks gekommen. Das hat meinen Job um vieles leichter gemacht.
Tore gab es dann erst im Schlussdrittel zu sehen. Jeweils mit Direktabnahmen vom rechten Bullykreis trafen erst Colorados Gabriel Landeskog (41.) und dann Mikko Rantanen (56., im Powerplay) und sorgten so für den 2:0-Auswärtssieg.
„Wir hatten ein paar Chancen, sie hatten ein paar Chancen. Es war ein enges Spiel da draußen. Leider haben wir nicht getroffen“, bilanzierte Eichel nach seinem Einstand. „Wir wussten, dass es ein enges Spiel werden würde“, fügte DeBoer hinzu. „Es haben zwei richtig gute Teams gegeneinander gespielt. Wir sind ohne Tor geblieben, da ist man niemals glücklich. Wir hatten gute Chancen, aber man muss ihren Torwart loben.“
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Brandheiße Flames: Calgary mit achtem Sieg in Serie
Die Calgary Flames zählen zu den derzeit heißesten Teams in der NHL. Beim 6:2-Heimsieg gegen die Anaheim Ducks fuhren die Flames den achten Sieg in Folge ein – kein anderes Team in der Liga kann eine längere Siegesserie vorweisen. Calgary kletterte dank dieses Laufs sogar bis an die Spitze der Pacific Division.
Den Weg zum Erfolg ebnete einmal mehr Stürmer Elias Lindholm: Der 27-jährige Schwede erzielte einen Doppelpack (2-1-3) und verbuchte mit seinen Teamkollegen Johnny Gaudreau (1-2-3), Matthew Tkachuk (1-2-3) und Rasmus Andersson (0-3-3) ein Drei-Punkte-Spiel. Lindholm kann eine persönliche Punkteserie von acht Spielen vorweisen (7-6-13) und traf zudem in sechs Partien in Folge (7-3-10).
Ein brandheißer Elias Lindholm konnte in den letzten acht Spielen punkten Sergei Belski-USA TODAY Sports
„Wir spielen einfach, befolgen unser System und jeder trägt seinen Teil dazu bei“, sagte Lindholm, der auch das Hit-Konto der Flames mit drei Checks auf 25 aufstockte. „Wir machen immer wieder das Gleiche, unsere Gegner werden zermürbt und wir übernehmen das Spiel.“
Ekblads Ahnungslosigkeit bringt den Panthers den Extra-Punkt
Einen weiteren Hochkaräter lieferten sich mit den Carolina Hurricanes und den Florida Panthers zwei Top-Teams aus der Eastern Conference. Am Ende eines spannenden Spiels erzielte Cat-Verteidiger Aaron Ekblad den Siegtreffer zum 3:2 n.V. nach nur 16 Sekunden in der Overtime.
Ekblad empfing einen Saucerpass, startete einen Alleingang und überwand den Torwart mit einem Vorhand-Rückhand-Move. „Ein großartiger Pass“, bedankte sich der Siegtorschütze bei Vorlagengeber Jonathan Huberdeau. „Der Puck war immer noch in der Luft, als er mich erreichte. Ich habe versucht, mich zu strecken, um ihn zu erreichen. Danach hatte ich ehrlich gesagt keinen Plan, was ich bei einem Breakaway machen sollte. Also bin ich langsamer geworden, habe einen Move gemacht und der Puck ist reingerutscht.“
Aaron Ekblad erzielte den entscheidenden Treffer in Overtime James Guillory-USA TODAY Sports
Zuvor waren die Canes zweimal durch Teuvo Teräväinen (20.) und Tony DeAngelo (44.) in Führung gegangen. Den sekundären Assist bei Carolinas zweiten Treffer steuerte der Schweizer Nino Niederreiter bei (13:48 Minuten Eiszeit, davon 1:10 im Powerplay, zwei Hits). Florida aber kam jeweils zurück: Erst durch Aleksander Barkov (34.) und dann 49 Sekunden vor Schluss bei gezogenem Torwart durch Sam Reinhart (60.).
Nachdem die Panthers 14 Tage ohne ein einziges NHL-Spiel waren, sorgte Stürmer Mason Marchment für einen Hallo-Wach-Effekt der besonderen Art und streckte Hurricanes-Angreifer Vincent Trocheck mit einem Open-Ice-Dampfwalzen-Hit nieder (27.).
Hattrick! Scheifele ist nicht zu bremsen
Im vierten Spiel des Abends besiegten die Winnipeg Jets die Minnesota Wild mit 6:2.
Mann des Tages war Jets-Center Mark Scheifele, dem ein Hattrick gelang (3-1-4) und genauso wie Reihenkollege Blake Wheeler (0-4-4) ein Vier-Punkte-Spiel aufs Eis legte. In den letzten drei Spielen sammelte dieses Duo kumuliert 17 (!) Scorerpunkte (7-10-17). „Er ist immer in der richtigen Position und so ein cleverer Spieler, mit dem es leicht ist, zu spielen“, sagte Scheifele, der eine Torserie von fünf Spielen vorweisen kann (7-4-11).
Bei den Wild kamen der Deutsche Nico Sturm (9:51 Minuten Eiszeit, davon 0:41 in Unterzahl, ein Schuss, ein Check, 40 Prozent Faceoffs) sowie auch der Schweizer Kevin Fiala (17:11 Minuten Eiszeit, davon 1:44 im Powerplay, fünf Schüsse, ein Hit, ein Block, -4) zum Einsatz, beide blieben aber ohne Scorerpunkt.