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Olympia-Aus! Slowakei zermürbt Deutschland

Das Olympischen Eishockey-Turnier 2022 ist für Deutschland vorbei: In der Zwischenrunde gegen die Slowakei wurden die Deutschen regelrecht zermürbt und verloren verdient mit 0:4.



Nach der 2:3-Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen die USA veränderte Bundestrainer Toni Söderholm erneut sein Lineup auf drei Positionen: Im Tor kehrte Mathias Niederberger zurück, Danny aus den Birken fungierte als Backup. In der Verteidigung gab Marco Nowak sein Comeback, nachdem er verletzungsbedingt zwei Spiele hatte zuschauen müssen. Im Sturm erhielt David Wolf den Vorzug vor Lean Bergmann, der nach einem guten Auftritt überraschend nicht im Kader stand. Somit entschied sich Söderholm für vier Sturmreihen und vier Verteidiger-Paare.


1. Drittel: Hudacek belohnt starken Start der Slowakei  

Die Slowakei kam deutlich wacher und aktiver aus der Kabine, agierte spielbestimmend und prüfte Niederberger ein ums andere Mal. Deutschland fand in der Offensive lange überhaupt nicht statt und tat sich gegen aggressiv forecheckende Slowaken schon schwer im Aufbau. Erst in der 9. Minute gelang Nico Krämmer der erste Torschuss, als er mit einem schnellen Vorstoß durchbrach.

Folgerichtig und verdient war der Führungstreffer für die Slowakei: Libor Hudacek zog im High Slot ab und hatte Glück, dass sein Schuss erst vom Schläger von Marcel Noebels, dann vom Schlittschuh von Jonas Müller abgefälscht wurde und schlussendlich auch noch vom Unterarm von Niederberger zum 1:0 ins Tor kullerte (12.).

erzielte das 1:0 für die Slovaken

Libor Hudacek erzielte das 1:0 für die Slovaken BILDBYRÅN/Annegret Hilse


Schnelle Slowaken machten den Deutschen auch im weiteren Verlauf große Probleme. Immer wieder leistete sich Team D viele Fehlpässe und Puckverluste im Aufbau und hatte damit kaum Zeit in der Offensivzone.



2. Drittel: Zu viele Fehler – Cehlarik und Kristof bauen die Führung aus  

Nach der ersten Pause kam Deutschland mit mehr Energie aufs Eis zurück, was sich direkt in guten Chancen widerspiegelte. Doch die Slowakei fand schnell wieder zu ihrem System, spielte Scheiben tief und arbeitete mit energischem Forechecking hinterher. Den Deutschen fehlte somit Zeit und Raum, aber auch die nötige Kreativität, um sich zu entfalten.

In einer 4-gegen-4-Situation eroberten die Slowaken den Puck einmal mehr im gegnerischen Drittel und fackelten dann nicht lange. Mit schnellen Pässen wanderte die Scheibe bis zu Peter Cehlárik, der Gegen die Laufrichtung von Niederberger zum 2:0 traf (28.).

Peter Cahlicek trifft zum 2:0

Peter Cehlarik trifft zum 2:0 BILDBYRÅN/Bryan Snyder


Doch es kam noch schlimmer: Kurz nach dem Ablauf einer Strafzeit stimmte die Zuordnung bei der DEB-Auswahl zum wiederholten Male nicht. Michal Kristof stellte mit einer Direktabnahme im Slot auf 3:0 (29.).

Ein deutsches Aufbäumen blieb in der Folge aus. Immer wieder wurde Team D in der eigenen Zone vom slowakischen Forechecking zermürbt und kam kaum noch über die blaue Linie. Erst kurz vor der zweiten Pause klopfte Deutschland nochmal mit Schüssen an, doch war der stoische Goalie Patrik Rybár nicht zu überwinden. Nach 40 Minuten standen gerade einmal zehn Torschüsse zu Buche (Slowakei: 23).



3. Drittel: Kein Zugriff, keine Ideen, keine Durchschlagskraft  

Auch zu Beginn des Schlussdrittels hatte die Slowakei Vorteile, spielte geradlinig nach vorne und brachte die Pucks zum Tor. Gleichzeitig blieb Deutschland spielerisch weiterhin weit hinter den Erwartungen zurück, schaffte es nie, sich in der Offensivzone festzusetzen, um Druck aufzubauen.

Trotz zweier Powerplay-Möglichkeiten entwickelten die Deutschen keinerlei Durchschlagskraft. Es fehlte an Ideen, Tempo und Präzision. Stattdessen kamen die Slowaken auch in Unterzahl zu Möglichkeiten.

In den Schlussminuten drängte die Slowakei auf den vierten Treffer, Niederberger verhinderte mit starken Paraden aber eine noch höhere Niederlage. Knapp vier Minuten vor dem Ende zog Söderholm den Torwart für einen zusätzlichen Angreifer und ging damit „all in“. Rybar aber behielt eine weiße Weste und machte den Olympia-Shutout perfekt. Auf der anderen Seite traf Marek Hrivík ins leere Tor zum 4:0-Endstand.

macht mit seinem Empty-Net-Treffer den Sack für die Slovaken zu

Marek Hrivik macht mit seinem Empty-Net-Treffer den Sack für die Slovaken zu BILDBYRÅN/Bryan Snyder


Für Deutschland sind die Olympischen Spiele 2022 damit schon nach der Zwischenrunde beendet und die Mission „Verteidigung der Silbermedaille“ gescheitert. Die Slowakei trifft im Viertelfinale auf die USA.



Slowakei – Deutschland 4:0  

Tore: 


1:0 Libor Hudacek (Kristian PospisilMartin Gernát, 11:05)

2:0 Peter Cehlárik (Martin GernátMarek Hrivík, 27:01)

3:0 Michal Kristof (Samuel KnazkoPeter Ceresnak, 28:45)

4:0 Marek Hrivík (EN, Peter CehlárikSamuel Takac, 57:56)



Aufstellung: 


22 Matthias Plachta | 72 Dominik Kahun | 8 Tobias Rieder

83 Leo Pföderl | 15 Stefan Loibl | 92 Marcel Noebels

95 Frederik Tiffels | 50 Patrick Hager | 42 Yasin Ehliz

34 Tom Kühnhackl | 21 Nico Krämmer | 89 David Wolf


85 Marcel Brandt| 91 Moritz Müller

  5 Korbinian Holzer | 38 Fabio Wagner

41 Jonas Müller | Marco Nowak

16 Konrad Abeltshauser | 3 Dominik Bittner 


35 Mathias Niederberger (33 Danny aus den Birken)



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