Iserlohn im Aufwind – Trainerwechsel in Augsburg, Düsseldorf und Schwenningen
In der Deutschen Eishockey Liga gab es in der Vorwoche viele Trainerwechsel. Die Iserlohn Roosters hatten bereits im Januar den Coach getauscht und spüren nun einen Effekt: Unter Kurt Kleinendorst feierte der IEC drei Siege in Serie. Elite Prospects Rinkside blickt auf die DEL-Woche zurück...
🏒 Roosters marschieren unter Kleinendorst
Kaum ein anderes DEL-Team wurde in der Saison 2021/22 so hart von Corona-Infektionen getroffen wie die Iserlohn Roosters. Im gesamten Monat Januar konnten die Sauerländer nur ein einziges Spiel absolvieren und sind deshalb nun auch während der Olympia-Pause im Einsatz. Dabei zeigt der IEC weiterhin einen klaren Aufwärtstrend unter dem neuen Trainer Kurt Kleinendorst: Mit einem 3:2 n.V. bei den Grizzlys Wolfsburg sowie einem 5:4 n.P. im Kellerduell gegen die Augsburger Panther fuhr das Team vom Seilersee den zweiten und dritten Sieg in Serie unter Kleinendorst ein. Zusammen mit den zwei gewonnenen Spielen unter Vorgänger Brad Tapper haben die Roosters nun fünfmal in Folge gewonnen, konnten die Abstiegsränge dadurch verlassen und kletterten in der Tabelle auf Rang 12.
Die Iserlohn Roosters sind seit fünf Spielen ungeschlagen BILDBYRÅN/osnapix
Am Sonntag zeigte Iserlohn gegen Augsburg eine tolle Moral: Bereits nach 25 Sekunden gingen die Panther durch Matt Puempel in Führung (1.) und bauten diese erneut durch Puempel (4., im Powerplay) und Michael Clarke (14.) schon früh auf 3:0 aus. Doch die Roosters kamen wieder heran und dank Casey Bailey (20.), Joe Whitney (34.) und Eric Cornel (43.) zum Ausgleich. Nur 84 Sekunden später folgte der nächste Rückschlag, als AEV-Stürmer Brad McClure auf 4:3 stellte. Dann aber schlug die Stunde von Matchwinner Sena Acolatse (2-1-3): Der Verteidiger rettete den IEC mit dem 4:4 in Die Overtime (48.) und erzielte dann im Shootout den alles entscheidenden Treffer.
Sena Acolatse wird zum Matchwinner für die Roosters BILDBYRÅN/Eibner
Zuvor überraschten die Roosters am Freitag in Wolfsburg und musste auch dort Comeback-Qualitäten zeigen: Die Grizzlys gingen erst durch Phil Hungerecker (37.) und dann durch Gerrit Fauser (48.) in Führung, doch die Antwort der Gäste kam jeweils durch Talent Taro Jentzsch (48.) und Bailey (58.). Für den Siegtreffer in der Verlängerung sorgte schlussendlich Ryan O'Connor (62.).
🏒 Augsburg: Pelletier folgt auf Pederson
Einen ähnlichen Trainerwechsel-Effekt wie in Iserlohn erhoffen sich auch die Augsburger Panther, die sich von Mark Pederson getrennt und stattdessen Serge Pelletier als neuen Trainer installiert haben.
Neuer Trainer in Augsburg: Serge Pelletier BILDBYRÅN/Eibner
Der 56-jährige Kanadier besitzt nach vielen Jahren in der Schweiz die doppelte Staatsbürgerschaft und war in den letzten Jahren für vier NLA-Teams (HC Fribourg-Gotteron, EV Zug, HC Ambri-Piotta, HC Lugano) und ein SL-Team (HC La Chataux-de-Fonds) als Headcoach aktiv. Im Jahr 1999 wurde er als Co-Trainer zudem Schweizer Champion mit Lugano, für die er auch zuletzt noch gearbeitet hatte.
„Der Trainerwechsel ist ein Zeichen, dass wir nichts unversucht lassen, unser Saisonziel zu erreichen. In intensiven persönlichen Gesprächen sind wir zur Überzeugung gelangt, dass uns dies mit Serge Pelletier als Cheftrainer gelingen kann. Er hat in der Schweiz über zwei Jahrzehnte auf höchstem Niveau gearbeitet, viele verschiedene sportliche Situationen durchlebt und brennt auf seine Herausforderung bei den Augsburger Panthern“, sagte AEV-Boss Lothar Sigl.
Bei Pelletiers Debüt entführte Augsburg immerhin einen Punkt am Seilersee (4:5 n.P.). Allerdings unter erschwerten Bedingungen: Den Panthern fehlten sieben Stammspieler.
🏒 Kreis verlässt Düsseldorf und heuert in Schwenningen an
Trainer Harold Kreis (63) wird zum Saisonende bei der Düsseldorfer EG aufhören und schließt sich nach vier Jahren bei der Eislauf-Gemeinschaft zur neuen Saison 2022/23 dem Liga-Konkurrenten Schwenninger Wild Wings an.
„Die Zusammenarbeit war in all den Jahren immer sehr gut und vertrauensvoll. Wir waren mit seiner Arbeit sehr zufrieden“, erklärte DEG-Spordirektor Niki Mondt. „Nun steht aber fest, dass sich die Wege nach dieser Saison trennen werden. Den neuen Cheftrainer werden wir passend zu unserer Philosophie besetzen und verkünden.“
Im Schwarzwald freut man sich derweil auf einen erfahrenen Coach: „Harold Kreis hat eine beeindruckende Laufbahn als Spieler und Trainer vorzuweisen. Als Trainer hat er bei absoluten Spitzenclubs in der Schweiz und der DEL sowie aktuell in Düsseldorf, mit all seiner Eishockeykompetenz bewiesen, wie er Spieler und eine Mannschaft weiterentwickeln und auf ein Topniveau bringen kann“, sagte Wild-Wings-Geschäftsführer Christoph Sandner. „Wir sind überzeugt davon, dass er hervorragend zu uns passt und den Erfolg zurückbringen wird.“
Harold Kreis wird in der kommenden Saison die Schwenninger Wild Wings trainieren BILDBYRÅN/Beautiful Sports
In Schwenningen soll Kreis eng mit Sportdirektor Christof Kreutzer zusammenarbeiten, der die Mannschaft bis zum Ende der laufenden Saison in einer Doppelfunktion auch als Trainer betreut.
In welcher Liga Kreis die Wild Wings übernehmen wird, steht dagegen noch nicht fest. Am Sonntag sammelte Schwenningen wichtige Punkte für die Mission Klassenerhalt beim 4:2-Auswärtssieg bei den Straubing Tigers. Tomas Zaborsky (13.), Boaz Bassen (15.) und Doppelpacker Alexander Karachun (47., 60., Empty Net) trafen für Schwenningen, das nun auf Rang 13, also knapp über dem Strich steht.
🏒 Krefeld holt vereinslosen Hoeffel , Karhunen verlässt Straubing, Pickard verlängert in Wolfsburg
Die Krefeld Pinguine haben den vereinslosen Stürmer Mike Hoeffel bis zum Saisonende unter Vertrag genommen. Der 32-jährige US-Amerikaner mit deutschem Pass soll die Offensive der Seidenstädter beleben. „Er kann flexibel auf den Flügeln eingesetzt werden, gibt auf beiden Seiten des Eises alles und hat Erfahrung in den Special Teams“, beschreibt KEV-Geschäftsführer Sergejs Saveljevs den 1,93 Meter großen Neuzugang, der in der Vorsaison noch die Schlittschuhe bei den Iserlohn Roosters geschnürt hatte.
🏒 Karhunen verlässt Straubing
Tomi Karhunen ist nicht länger Goalie bei den Straubing Tigers. Auf Wunsch des 32-jährigen Finnen wurde der Vertrag aus privaten Gründen aufgelöst. Karhunen kam in 25 Spielen zum Einsatz, hatte einen Gegentorschnitt von 2,96 und eine Fangquote von 88,7 Prozent.
🏒 Wolfsburg verlängert mit Backup Pickard
Die Grizzlys Wolfsburg haben den Vertrag mit Torwart Chet Pickard um ein Jahr bis 2023 verlängert. Der 32-jährige Deutsch-Kanadier fängt seit 2015 in der DEL und seit 2019 in Wolfsburg. In der laufenden Saison kommt er in elf Spielen auf 89,9 Prozent Fangquote und einen Gegentorschnitt von 2,92. „Chet ist ein absoluter Teamplayer, auf den wir uns stets verlassen können und der auch in der Kabine einen gewissen Spirit einbringt“, sagte Sportdirektor Charly Fliegauf. Pickard wird mit Dustin Strahlmeier auch 2022/23 das Goalie-Gespann der Grizzlys bilden.