Oilers feuern Tippett, Avs schlagen Bolts auch ohne MacKinnon
Mit den Edmonton Oilers hat der nächste NHL-Klub seinen Trainer gefeuert: Dave Tippett musste gehen. Derweil gewannen die Colorado Avalanche das Top-Spiel gegen die Tampa Bay Lightning auch ohne ihren Superstar Nathan MacKinnon. Der Schweizer Nico Hischier drehte für die New Jersey Devils auf.
Oilers feuern Tippett, Woodcroft übernimmt
Dave Tippett (69) ist nicht länger Trainer der Edmonton Oilers! Nach drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen (1-2-1) zogen die Oilers nun endgültig die Reißleine. Eigentlich war Edmonton stark in die Saison 2021/22 gestartet und hatte nach den 21 Spielen eine vielversprechende 16-5-0-Bilanz. Von den folgenden 23 Spielen aber gewannen die Oilers nur noch sieben (7-13-3), darunter auch zwei längere Durststrecken, die erste mit sechs, die zweite mit sieben Niederlagen in Folge. Neben Tippett musste auch seine rechte Hand Jim Playfair gehen. Es ist das erste Mal überhaupt, dass General Manager Ken Holland einen Trainer während einer laufenden Saison feuerte.
Keine Anweisungen erhalten Leon Draisaitl (li.) und seine Mitspieler zukünftig von Dave Tippett BILDBYRÅN/icon SMI
„Wir gewinnen nicht und erfüllen die Erwartungen nicht“, begründete GM Holland seinen Entschluss. „Es sind noch 38 Spiele zu spielen, und ich hatte das Gefühl, etwas ändern zu müssen, denn wir haben unser Schicksal noch immer in der eigenen Hand. Aber wir müssen jetzt anfangen, ein paar Spiele zu gewinnen.“
Edmonton (23-18-3) ist Fünfter in der Pacific Division und hat sechs Punkte Rückstand auf einen Wildcard-Spot in der Western Conference.
Mindestens der Sprung auf einen solchen soll nun unter Nachfolger Jay Woodcroft gelingen. Der 45-Jährige trainierte zuvor das Farmteam Bakersfield Condors in der AHL. „Ich kenne Woody schon seit 2005, als ihn Mike Babcock als Video-Coach für die Detroit Red Wings anheuerte“, erklärte Holland. „Jay ist sehr detaillverliebt, bringt viel Energie und Leidenschaft mit.“
Jay Woodcroft (re.) arbeitete auch schon als Co-Trainer der San Jose Sharks BILDBYRÅN/icon SMI
Tippett ist bereits der fünfte NHL-Trainer, der in der laufenden Saison 2021/22 seinen Hut nehmen musste. Erst gestern entließen die Montreal Canadiens Dominique Ducharme. Zuvor wurden auch Alain Vigneault (Philadelphia Flyers), Travis Green (Vancouver Canucks) und Jeremy Colliton (Chicago Blackhawks) gefeuert. Zudem traten Paul Maurice (Winnipeg Jets) und Joel Quenneville (Florida Panthers) zurück.
Top-Spiel: Avalanche untermauern ihren Favoritenstatus
In Denver trafen sich mit den Colorado Avalanche und den Tampa Bay Lightning zwei der bislang vier besten Teams in der laufenden Saison zum Topspiel. Dieses entschieden die Avs auch ohne ihren verletzten Superstar Nathan MacKinnon (Gehirnerschütterung und Gesichtsverletzung) mit 3:2 für sich und unterstrichen damit ihren Status als derzeit bestes Team der Liga.
Colorado demonstrierte seine Offensivstärke (im Schnitt 4,07 Tore/Spiel) schon in den ersten Minuten: Kapitän Gabriel Landeskog fälschte einen Schuss von Mikko Rantanen vor dem Tor erfolgreich ab (3., 20. Saisontreffer). Dann starteten die Avalanche im 4-gegen-4 einen schnellen Konter, bei dem Nazem Kadri scharf vors Tor passte, wo dem aufgerückten Verteidiger Devon Toews der Tip-in zum 2:0 gelang (7.). Dann meldeten sich auch die Bolts zu Wort: Nach einer feinen Kombination und einem Doppelpass mit Brayden Point schob Nikita Kucherov zum 1:2-Pausenstand ein (11.).
Unterhaltsam ging es auch im Mittelabschnitt weiter, wo die Avs im 4-gegen-4 erneut ihre Tempovorteile ausspielten: Valeri Nichushkin narrte Tampas Goalie und Landsmann Andrei Vasilevsky (44 Saves, 93,6 Prozent Fangquote) mit einem Treffer ins Torwarteck (42.). Doch die Lightning blieben dran: Ein Stretch-Pass von Mikhail Sergachyov in die Spitze erreicht den davongeeilten Point, der seinen Alleingang vollendete und so auf 2:3 verkürzte (36.).
Im Schlussdrittel erhöhten die Bolts noch einmal den Druck (16:11 Schüsse), doch Avalanche-Schlussmann Darcy Kuemper hielt den Sieg fest (36 Saves, 94,7 Prozent Fangquote). Colorado verlängerte damit seine Punkteserie auf 18 Spiele (16-0-2) und unterstrichen gegen den amtierenden Stanley Cup Champion ihren Status als ernstzunehmender Cup-Contender.
„Mit ihrem Erfolg über die letzten Jahre ist Tampa Bay definitiv die Messlatte für den Rest der Liga“, sagte Kuemper. „Wir wollten heute unser bestes Spiel bringen.“
Drei-Punkte-Spiel für Hischier
Der Schweizer Center Nico Hischier beflügelte seine New Jersey Devils zu einem überraschenden 7:4-Auswärtssieg bei den St. Louis Blues. Der 23-jährige Mittelstürmer aus Brig zauberte ein Drei-Punkte-Spiel aufs Eis (2-1-3).
In Gateway City erlebten die Devils eine Achterbahnfahrt der Gefühle, gingen mit 2:0 in Führung, gerieten mit 2:3 in Rückstand und starteten mit drei unbeantworteten Toren im dritten Drittel noch einmal voll durch, um den zweiten Sieg in Serie einzutüten. Darunter auch der zwischenzeitliche 4:3-Führungstreffer von Hischier, der die Scheibe nach einem Querpass von P.K. Subban gekonnt in den linken Winkel jagte (52.). Zehn Sekunden vor Schluss erzielte er auch noch das Empty-Net-Tor zum 7:4-Endstand (60.).
Nico Hischier glänzte mit einem Drei-Punkte-Spiel Jeff Curry-USA TODAY Sports
Hischier erhielt 19:07 Minuten Eiszeit (davon 2:54 im Powerplay und 2:43 im Penalty Killing, drei Schüsse, +1), Landsmann und Verteidiger Jonas Siegenthaler steuerte einen Assist bei 23:43 Minuten Eiszeit (davon 3:00 in Unterzahl, fünf Schüsse, ein Block, +2) bei.
Bestätigt: Coyotes ziehen in College-Stadion
Was Elite Prospects Rinkside bereits Ende Januar berichtete, ist nun bestätigt: Die Arizona Coyotes werden zur neuen Saison 2022/23 ins College-Stadion der Arizona State University in Tempe umziehen und damit nur noch vor 5000 Fans spielen. Es wird mit großem Abstand die kleinste Halle in der NHL werden.
Notizen: Hurricanes fegen dezimierte Bruins vom Eis, Habs verlieren bei St.-Louis-Einstand
Die Buffalo Sabres mussten sich den Columbus Blue Jackets mit 3:4 n.V geschlagen geben. Den Siegtreffer erzielte Jackets-Stürmer Jakub Voracek nur 16 Sekunden nach Beginn der Overtime (61.). Columbus‘ Schweizer Verteidiger Dean Kukan lieferte einen Assist und erhielt 15:36 Minuten Eiszeit (davon 0:40 im Powerplay, ein Schuss, +1).
Ohne ihre beiden Superstars Patrice Bergeron (day-to-day nach Oberkörperverletzung) und Brad Marchand (sechs Spiele Sperre nach Ausraster) gerieten die Boston Bruins im Heimspiel gegen die Carolina Hurricanes gewaltig unter die Räder und verloren mit 0:6. Canes-Keeper Frederik Andersen stoppte alle 34 Schüsse und landete seinen zweiten Saison- bzw. 21. NHL-Shutout. Stürmer Sebastian Aho trat als Doppelpacker in Erscheinung (2-0-2). Der Schweizer Angreifer Nino Niederreiter erhielt 14:35 Minuten Eiszeit (davon 0:45 im Powerplay, ein Schuss, zwei Hits).
Frederik Andersen feierte seinen zweiten Shutout im Canes-Trikot Bob DeChiara-USA TODAY Sports
Für die Ottawa Senators gab es beim 0:2 gegen die Pittsburgh Penguins nichts zu holen. In einem Low-Scoring-Game trafen Jeff Carter (28.) und Bryan Rust (60., Empty Net) für die Pens. Goalie Casey DeSmith gelang mit 26 Saves der zweite Saison- und achte NHL-Shutout. Der deutsche Sens-Center Tim Stützle verbuchte 19:41 Minuten Eiszeit (davon 1:04 im Powerplay und 0:12 im Penalty Killing, 75 Prozent Faceoff-Quote, -2).
Kein erfolgreiches Debüt erlebte Martin St. Louis als neuer Cheftrainer der Montreal Canadiens, die sich den Washington Capitals mit 2:5 geschlagen geben mussten. Für die Caps ragte der Joe Snively heraus, der seine beiden ersten NHL-Tore erzielte (2-1-3).
Kein erfolgreicher Einstand für Martin St. Louis, dem neuen Bandenchef der Habs David Kirouac-USA TODAY Sports
In einem kanadischen Duell haben die Calgary Flames die Toronto Maple Leafs mit einem 5:2-Heimerfolg ausgebremst. In der Hauptrolle: Flames-Torwart Jacob Markström, der 46 von 48 Schüssen entschärfte (95,8 Prozent Fangquote), darunter auch deren zehn (!) von Leafs-Stürmer Mitchell Marner, dessen Tor-Serie nach acht Spielen (10-9-19) endete.