Oilers siegen erneut und verpflichten Kane – Michigan-Tor von Zegras
Die Edmonton Oilers setzen ihren Aufwärtstrend mit dem dritten Sieg in Folge fort und sorgten zudem mit der Verpflichtung von Evander Kane für Aufsehen. Ein Traumtor im Michigan-Stil gelang Trevor Zegras von den Anaheim Ducks. Der deutsche Torwart Philipp Grubauer hielt den nächsten Sieg der Seattle Kraken fest. Die Arizona Coyotes ziehen wohl in die kleinste NHL-Halle ein.
Draisaitl gewinnt gegen Josi – Edmonton nimmt Kane unter Vertrag
Die Edmonton Oilers arbeiten sich einen Weg aus der Krise und fuhren mit dem 3:2 n.P. gegen die Nashville Predators bereits den dritten Sieg in Serie ein. Dafür mussten die Oilers erneut hart arbeiten (46:30 Schüsse, 29:45 Hits, 16:23 Blocks) und auf zwei Rückstände zurückkommen.
Filip Forsberg traf aus der Distanz durch den Verkehr vor dem Tor hindurch zum 1:0 für Nashville (6.). Daraufhin gab Edmontons Superstar Connor McDavid eine Kostprobe seiner Schnelligkeit, startete einen Alleingang in der eigenen Zone, war mit seinem unvorstellbaren Tempo nicht mehr zu stoppen und traf auf der anderen Seite des Eises zum 1:1 (20.). Im zweiten Drittel war Predators-Stürmer Matt Duchene mit zu viel Platz ausgestattet und traf vom rechten Faceoffkreis zum 2:1 in den rechten Winkel (29.). Doch erneut gaben die Oilers eine Antwort: Ein Schuss von Evan Bouchard aus dem rechten Eck wurde gleich von zwei Preds-Spielern abgefälscht und schlug zum 2:2 im Tor ein (35.). Die Partie musste schlussendlich im Penaltyschießen entschieden werden, wo einzig McDavid traf: Edmontons Kapitän setzte dieses Mal nicht auf schnelle Beine, sondern auf schnelle Stockbewegungen, narrte Gäste-Goalie Juuse Saros (44 Saves, 95,7 Prozent Fangquote) mit einigen Tricks und verwandelte dann für den Extra-Punkt.
„Die Jungs fangen an, ihr Selbstvertrauen zurückzubekommen“, sagte McDavid nach dem dritten Sieg in Folge. „Wir bekommen auch wieder gutes Goaltending. Mikko war da hinten der Fels in der Brandung für uns und wenn er so spielt, dann macht das unseren Job einfacher.“ Der zuvor ins Zentrum der Kritik geratene Oilers-Torwart Mikko Koskinen stoppte 28 von 30 Schüssen (93,3 Prozent Fangquote).
Edmontons deutscher Superstar Leon Draisaitl blieb ohne Scorerpunkt bei 27:25 Minuten Eiszeit (davon 3:34 im Powerplay und 1:43 im Penalty Killing, vier Schüsse, ein Hit, 57 Prozent Faceoffs). Nashvilles Schweizer Kapitän und Verteidiger Roman Josi (27:14 Minuten Eiszeit, davon 3:42 in Über- und 1:04 in Unterzahl, vier Schüsse, zwei Hits, drei Blocks, -1) tauchte ebenso wenig auf dem Scoreboard auf.
Abseits des Eises ließ Edmonton zudem mit der Verpflichtung von Power Forward Evander Kane aufhorchen. Der 30-jährige Kanadier war zuvor bei den San Jose Sharks rausgeflogen, weil er mehrfach gegen die Corona-Richtlinien (Gefälschter Impfpass, Reise von USA nach Kanada als Covid-Positiver) verstieß, eine Menge privater Probleme mitbrachte (Spielsucht, Privatinsolvenz, dreckige Scheidung, Kampf ums Sorgerecht) und als schwieriger Charakter gilt. Sein Vertrag bei den Fins wurde offiziell aufgelöst, nun sicherten sich die Oilers die Dienste des „Enfant Terribles“. Er unterschrieb einen Kontrakt bis zum Saisonende für 2,11 Millionen US-Dollar. Als Spieler ist Kane zweifelsohne eine Bereicherung: Mit 1,88 Metern Körpergröße und 96 Kilogramm Gewicht verfügt der Linksschütze über eine Menge Power, teilt harte Checks aus, zieht gnadenlos zum Tor und hat einen eingebauten Torriecher. In der Vorsaison 2020/21 war er mit einer 22-27-49-Ausbeute sogar der Top-Scorer der damals kriselnden Sharks.
Evander Kane soll noch dieses Wochenende für die Oilers auflaufen Matt Kartozian-USA TODAY Sports
In der Fanszene in Edmonton wird die Verpflichtung Kanes kritisch gesehen. Zu groß ist die Angst, der in Vancouver geborene Kanadier könnte auch hier Klima vergiften. Allerdings: In seinen jeweils ersten Jahr an der neuen Wirkungsstätte funktionierte der Power Forward, der auch schon für die Atlanta Trashers, Winnipeg Jets, Buffalo Sabres und San Jose spielte bislang immer. Insofern gehen die Oilers wohl nur ein geringes Risiko ein.
„Ich denke es ist wichtig, dass wir anerkennen, dass es einige Probleme mit ihm gegen hat“, sagte McDavid. „Aber wir vertrauen Kenny (GM Kenny Holland) und auch den Führungsspielern in unserer Mannschaft. Ich denke, er kann uns auf dem Eis helfen und sorgt für mehr Tiefe auf dem Flügel. Es gibt unseren Trainerstab die Möglichkeit, ein paar gute Reihen zusammenzustellen. Kane ist ein Spieler, der treffen kann. Egal in welcher Reihe er spielen wird, er wird seinen beiden Mitspielern neue Möglichkeiten eröffnen.“
Nächstes Michigan-Tor: Zegras glänzt mit Lacrosse-Trick
Die Anaheim Ducks haben mit 5:4 bei den Montreal Canadiens gewonnen. Dabei ragten insbesondere zwei Akteure heraus: Anaheims Troy Terry verbuchte ein Drei-Punkte-Spiel (1-2-3), Teamkollege Trevor Zegras schnürte einen Doppelpack (2-0-2), darunter auch ein Traumtor zum zwischenzeitlichen 4:1 (22.), das am Saisonende in den Highlight-Filmchen auftauchen dürfte.
Zegras fuhr hinter das gegnerische Tor, legte im Fahren den Puck auf seine Kelle und schleuderte die Scheibe im Lacross-Stil in den linken Winkel. „Ich habe mich umgesehen und geschaut, ob ich jemanden im Slot anspielen kann, dann aber bemerkt, dass ich ein wenig Platz hatte und es einfach probiert“, so Zegras.
Es war bereits das dritte Tor mit dem Michigan-Trick in der laufenden NHL-Saison 2021/22 nach Andrei Svechnikov (Carolina Hurricanes) und Filip Forsberg (Nashville Predators). Zegras selbst lieferte in dieser Spielzeit schon einen Michigan-Assist, der für Aufsehen sorgte. Nicht ohne Grund ist der 20-jährige US-Amerikaner einer der Top-Rookies und somit auch im ultimativen Favoritenkreis für die Calder Trophy.
Grubauer hält den nächsten Kraken-Sieg fest
In einem Low-Scoring-Game haben die Seattle Kraken die formstarken Pittsburgh Penguins mit einem 2:1-Heimsieg n.V. gestoppt. Yevgeni Malkin (49., im Powerplay) brachte Pittsburgh in Führung, ausgerechnet Ex-Penguin Jared McCann sorgte kurz vor Schluss für den Ausgleich (57.). In der Overtime war dann Verteidiger Adam Larsson für die Kraken erfolgreich (62.).
Philipp Grubauer parierte 23 von 24 Schüsse Philip G. Pavely-USA TODAY Sports
Die Siegesserie der Pens riss nach sechs Spielen, Seattle gewann vier der letzten sechs Partien. Einen großen Anteil daran hatte der deutsche Torwart Philipp Grubauerr: Der 30-jährige Rosenheimer zeige tolle Saves und stoppte 23 von 24 Schüssen (95,8 Prozent Fangquote).
Nur noch 5000 Zuschauer: Coyotes ziehen um
Die Arizona Coyotes haben laut Medienberichten eine neue Heimat gefunden und werden zur neuen Saison 2022/23 vorübergehend von der Gila River Arena in die Halle der ASU (Arizona State University) umziehen. Statt einer Kapazität von aktuell noch 17.799 Zuschauern werden die Yotes fortan vor nur noch maximal 5000 Fans spielen können. Es wäre mit großem Abstand die kleinste NHL-Spielstätte und würde die Winnipeg Jets mit ihrem Canada Life Center (15.294 Zuschauer) ablösen. Allerdings hatten die Wüstenhunde schon immer Probleme, ihre Arena zu füllen. Im Schnitt kommen 11.575 Fans zu den Heimspielen – nur die Ottawa Senators und Buffalo Sabres haben einen noch geringeren Zuspruch. Der Vertrag mit der Gila River Arena läuft zum Saisonende aus und wird nicht erneuert. Um NHL-Richtlinien erfüllen zu können, müssten die Coyotes weitere Millionen in die Hand nehmen, um die ASU-Halle entsprechend umzubauen. Hartnäckig halten sich auch Gerüchte, dass die Franchise aus Arizona abgezogen und an einem neuen Standort angesiedelt werden könnte.
Notizen: Niederreiter trifft, Fox verletzt, Hattrick für Miller
Die Carolina Hurricanes haben sich mit 3:2 n.P. bei den Ottawa Senators durchgesetzt. Der Schweizer Canes-Stürmer Nino Niederreiter (14:10 Minuten Eiszeit, davon 1:44 im Powerplay, drei Schüsse, ein Hit, +1) rettete seine Farben mit dem Treffer zum 2:2 überhaupt erst über die reguläre Spielzeit. Im Shootout war dann Andrei Svechnikov als einziger Schütze erfolgreich. Für Ottawa kam der deutsche Center Tim Stützle auf 24:15 Minuten Eiszeit (davon 2:46 im Powerplay, vier Schüsse, fünf Hits, -1).
Marc DesRosiers-USA TODAY Sports
Die Tampa Bay Lightning gewannen mit 3:2 gegen die New Jersey Devils. Auch New Jerseys Schweizer Nico Hischier (21:28 Minuten Eiszeit, davon 3:56 im Powerplay und 0:54 im Penalty Killing, drei Hits, -1) und Jonas Siegenthaler (19:51 Minuten Eiszeit, davon 0:54 in Unterzahl, drei Schüsse, zwei Hits) konnten die Devils-Niederlage nicht abwenden.
Die Florida Panthers haben ihre beeindruckende Heimbilanz mit einem 4:1-Erfolg gegen die Vegas Golden Knights auf 22-3-0 ausgebaut. Cats-Stürmer Aleksander Barkov (1-1-2) erzielte in Unterzahl sein 200. NHL-Tor (20.). Außerdem traf Mitspieler Sam Bennett doppelt (2-0-2).
Die Los Angeles Kings haben sich mit 3:2 bei den New York Islanders durchgesetzt. Dabei gelang L.A.-Talent Quinton Byfield das erste NHL-Tor (18.) und brachte den Stein damit ins Rollen.
Die Columbus Blue Jackets haben die auswärtsstarken New York Rangers mit einem 5:3-Heimsieg überrascht. Den Jackets-Angreifern Boone Jenner (2-1-3) und Sean Kuraly (2-0-2) gelangen jeweils Doppelpacks. Rangers-Offensivverteidiger Adam Fox schied im Schlussdrittel mit einer Oberkörperverletzung aus.
Die St. Louis Blues profierten einmal mehr von ihrem heißen Goalie Ville Husso (28 Saves, 96,6 Prozent Fangquote, 6-0-0 im Januar) und besiegten die Calgary Flames mit 5:1. Blues-Stürmer Brandon Saad (2-1-3) schnürte einen Doppelpack.
Dank einer Gala-Vorstellung von J.T. Miller eroberten die Vancouver Canucks mit einem 5:1-Auswärtssieg die Punkte bei den Winnipeg Jets. Miller, um den sich Trade-Gerüchte ranken, stellte sich mit einem Hattrick und einem Vier-Punkte-Spiel ins Schaufenster (3-1-4).