NHL sagt alle Spiele bis nach Weihnachten ab – Rowe widerspricht Yzerman
Die NHL wird in diesen Tagen von einer regelrechten Covid-Welle getroffen. Nachdem immer mehr Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wurden, zog die Liga jetzt die Reißleine. Auch die Teilnahme von NHLern an den Olympischen Spielen wird immer unwahrscheinlicher. Derweil brachte GM Steve Yzerman einen kontroversen Vorschlag auf.
Verlängerte Weihnachtspause: Spiele erst wieder ab dem 27. Dezember
Schon vor dieser Entscheidung glich der NHL-Spielplan einem Flickenteppich. Tag für Tag aber klafften immer größere Löcher aufgrund von Spielabsagen, immer mehr Teams gaben bekannt, vor der Weihnachtspause (24. bis 26. Dezember) nicht mehr antreten zu können. Am Montag zog die NHL dann die Reißleine und sagte alle Spiele zwischen dem 22. und 26. Dezember ab. Demnach werden die einzigen beiden verbliebenden Partien für Dienstagabend - Philadelphia Flyers gegen Washington Capitals und Vegas Golden Knights gegen Tampa Bay Lightning - noch über die Bühne gehen.
Erst am 26. Dezember darf das Training wieder aufgenommen oder Reisen zu anstehenden Auswärtsspielen unternommen werden. Spieler und Trainerstab sollen am Sonntag auch sämtliche Covid-19-Tests durchlaufen. Erst am 27. Dezember wird der Spielbetrieb wieder aufgenommen.
Olympia-Teilnahme rückt in weite Ferne
Damit wird auch eine Teilnahme von NHL-Spielern an den Olympischen Spielen 2022 in China immer unwahrscheinlicher. Einige Spieler, darunter etwa der schwedische Verteidiger Erik Karlsson, hatten ohnehin bereits angekündigt, die Reise nicht antreten zu wollen. Auch viele Experten gehen nicht davon aus, dass es eine Beteiligung von NHL-Spielern geben wird. „Ich denke wirklich nicht, dass die NHL-Spieler zu Olympia fahren werden. Ich wäre geschockt, wenn sie es tun würden. Sie haben schon so viele Spiele abgesagt, es ist zu riskant. Es ist eine schwierige Situation. Jeder sollte zuerst an die Sicherheit und Gesundheit denken“, sagte etwa Tom Rowe, der in verschiedenen Funktionen in der NHL gearbeitet hat (u.a. als Trainer, General Manager und Chef-Berater) und derzeit die Nürnberg Ice Tigers in der DEL coacht. „Spannend dürfte sein, was das dann für unsere Liga bedeuten würde.“
Eine Entscheidung von Seiten der NHL und der Spielergewerkschaft NHLPA wird zeitnah erwartet. Es ist davon auszugehen, dass keine NHLer zu Olympia fahren werden.
Yzermans kontroverser Vorschschlag
Die Stimme von Steve Yzerman hat in der Eishockey-Welt Gewicht. Als Spieler gewann der 56-Jährige dreimal den Stanley Cup, Olympia-Gold mit Kanada und arbeitet heute als GM der Detroit Red Wings
Nun kam Yzerman mit einer kontroversen Idee um die Ecke. Sein Vorschlag: Positiv getestete, aber symptomfreie Spieler sollen einfach weiterspielen dürfen.
Steve Yzerman ist General Manager der Detroit Red Wings BILDBYRÅN/ZUMA Wire
„Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist“, sagt Rowe. „Es ist eine fürchterliche Erkrankung. Nochmal: Sport ist wichtig, aber deine Gesundheit und die eigene Sicherheit und die aller um dich herum ist wichtiger. Es ist zu ernst. In den USA haben wir noch 60 Millionen Menschen, die ungeimpft sind. Das kann ich nicht verstehen. Ich wünschte, jeder würde sich impfen lassen, denn es ist bewiesen, dass das Leben retten kann.
Raffl gewinnt gegen Fiala und Sturm
In der einzigen Partie am Montagabend gewannen die Dallas Stars ein torreiches Eishockeyspiel mit 7:4 gegen die Minnesota Wild.
Jerome Miron-USA TODAY Sports
Dabei verlängerte Dalls-Stürmer Joe Pavelski seine persönliche Scoring-Serie mit einem Tor auf drei Spiele (3-3-6). Die Stars hatten sieben unterschiedliche Torschützen und mit Jamie Benn (1-1-2), Jason Robertson (0-2-2), Denis Guryanov (0-2-2) und Miro Heiskanen (1-1-2) gleich vier Multi-Punkt-Spieler. Österreicher Michael Raffl steuerte einen Assist bei (0-1-1) und erhielt bei den Texanern 17:28 Minuten Eiszeit (davon 2:00 im Penalty Killing, ein Torschuss, ein Block, -1).
Bei Minnesota gelang dem Schweizer Kevin Fiala ein Doppelpack (2-0-2). Er traf zum zwischenzeitlichen 2:2 (16.) und 4:6 (56., im Powerplay). Der Flügelflitzer erhielt 19:48 Minuten Eiszeit (davon 2:53 in Über- und 0:16 in Unterzahl, vier Torschüsse). Der deutsche Stürmer Nico Sturm kam auf 13:22 Minuten Eiszeit (0:17 im Powerplay und 4:00 im Penalty Killing, ein Torschuss, drei Hits, -2). Außerdem ragten bei den Wild Kirill Kaprizov (1-2-3), Ryan Hartman (1-1-2) und Mats Zuccarello (0-2-2) als Multi-Punkt-Spieler heraus.