Edmonton im freien Fall, Ottawa feiert Kantersieg, Goalie-Moves in Dallas
Die Edmonton Oilers haben zum sechsten Mal in Folge verloren und damit die längste Niederlagenserie in der NHL. Auf einer Erfolgswelle reiten dagegen die Vancouver Canucks unter ihrem neuen Trainer Bruce Boudreau. Die Ottawa Senators feierten einen Kantersieg beim heimstärksten Team der Liga. Bei den Dallas Stars gab es einige Torhüter-Bewegungen.
Doppelschlag Matthews: Oilers verlieren sechstes Spiel in Folge
Die Edmonton Oilers haben beim 1:5 gegen die Toronto Maple Leafs die sechste Niederlage in Folge kassiert und befinden sich somit weiter im freien Fall. Eine längere Niederlagen-Serie hat aktuell kein anderes Team in der NHL. Dazu passte ins Bild, dass die beiden Superstars Leon Draisaitl (22:14 Minuten Eiszeit, davon 2:16 im Powerplay und 1:14 im Penalty Killing, drei Schüsse, zwei Hits, -2) und Connor McDavid (21:21 Minuten Eiszeit, davon 3:04 in Über- und 0:07 in Unterzahl, zwei Schüsse, zwei Hits, -2) zum zweiten Mal hintereinander nicht auf dem Scoreboard auftauchten. Edmontons Trainer Dave Tippett sowie Stürmer Ryan McLeod wurden positiv auf das Coronavirus getestet und durchlaufen nun das Covid-19-Protokoll.
Stattdessen lief Torontos Superstar Auston Matthews heiß, schnürte mit seinen Saisontreffern 19 und 20 einen Doppelpack und trug somit maßgeblich zum Auswärtserfolg der Maple Leafs bei. Matthews (20., im Powerplay), Wayne Simmonds (29.) und T.J. Brodie (35.) brachten Toronto mit 3:0 in Führung. Colton Sceviour erzielte dann den Ehrentreffer für Edmonton (46.), ehe die Maple Leafs durch Morgan Rielly (47.) und Matthews (57.) entwischten.
Perry Nelson-USA TODAY Sports
„Wir haben unsere Chancen heute gut genutzt und in der Defensive sehr diszipliniert gespielt“, zeigte sich Torontos Trainer Sheldon Keefe angesichts eines Schussverhältnisses von 25:36 zufrieden. „Zeitweise haben wir öfter verteidigt, als wir es wollten, aber wir haben die Dinge gut gemacht, die wir uns vor dem Spiel vorgenommen hatten, und das war, ihren besten Spielern Zeit und Raum zu nehmen.“
Edmonton hat während der Niederlagenserie ein Torverhältnis von 9:24 und geriet zuletzt fünfmal in Folge mit 0:2 in Rückstand. „Wir werden nicht aufgeben“, versprach Oilers-Stürmer Warren Foegele. „Wir müssen weiterhin einfach spielen. Steter Tropfen höhlt den Stein. Heute ist das noch nicht passiert, aber wir müssen weitermachen.“
Millsys Schusspass: Vancouver gewinnt weiter
Eine Siegesserie starteten dagegen die Vancouver Canucks: Unter ihrem neuen Coach Bruce Boudreau gewannen die Nucks alle fünf Spiele! So auch den jüngsten Heimauftritt mit 4:3 gegen die Columbus Blue Jackets.
Dafür aber musste Vancouver ein Comeback aufs Eis legen, denn die Gäste aus Columbus führten durch die Treffer von Eric Robinson (5.), Max Domi (12.) und erneut Robinson (17.) nach dem ersten Drittel bereits mit 3:0.
Die wiedererstarkten Canucks aber starteten eine Aufholjagd: Kapitän Bo Horvat (28.), Elias Pettersson (45.) und Vasili Podkolzin (50.) sorgten für den 3:3-Ausgleich. In der Schlussminute machte Horvat das Comeback perfekt, bei einem filetierenden Diagonalpass von J.T. Miller vor dem linken Pfosten, ging Horvat aufs rechte Knie runter und verwandelte per Tip-in zum 4:3 (60.).
Bob Frid-USA TODAY Sports
„Ich wusste, dass Millsy einen Schusspass spielen würde und er hat ihn mir genau auf die Vorhand gespielt. Ich wollte mit meinem Schläger dagegenhalten und den Puck aufs Tor bringen. Zum Glück ist er reingegangen“, sagte Horvat.
Der Schweizer CBJ-Stürmer Grégory Hofmann erhielt 16:37 Minuten Eiszeit (drei Schüsse, ein Check).
Stützle trifft: Senators feiern Kantersieg bei heimstarken Panthers
Die Florida Panthers sind das heimstärkste Team in der NHL. Am Dienstagabend aber holten sich die Cats auf heimischem Eis eine überraschende 2:8-Klatsche gegen die Ottawa Senators ab. Die Sens-Stürmer Drake Batherson (1-3-4), Josh Norris (2-1-3) und Connor Brown (0-3-3) zählten zu den Top-Performern.
Auch der Deutsche Tim Stützle steuerte ein Tor zum Kantersieg bei: Der 19-jährige Angreifer lauerte zwischen den beiden Bullykreisen, wurde von Brown angespielt und jagte die Scheibe staubtrocken ins rechte Kreuzeck zum zwischenzeitlichen 4:2 (38.). Für Stützle, der 15:35 Minuten Eiszeit erhielt (davon 4:13 im Powerplay, vier Schüsse, drei Blocks, +2), war es der vierte Saisontreffer.
Ottawas Trend zeigt nach oben: Die Senators konnten zweimal in Folge sowie fünf der letzten sechs Spiele gewinnen. Für die Panthers war es erst die zweite Heimniederlage in der laufenden Saison (14-2-0).
Dallas verliert gegen St. Louis und „bewegt“ zwei Torhüter
Die Dallas Stars haben mit 1:4 gegen die St. Louis Blues verloren. Damit kassierten die Texaner die vierte Niederlage in Folge, die Gäste aus Gateway City punkteten dagegen auch im sechsten Spiel in Folge (4-0-2) und hatten mit Stürmer Vladimir Tarasenko (1-2-3) den Mann des Tages in ihren Reihen.
Jerome Miron-USA TODAY Sports
Schon vor dem Spiel sorgte Dallas mit Goalie-Moves für Aufsehen: Ben Bishop (35) wurde auf die Langzeit-Verletztenliste gesetzt und muss seine Karriere wegen einer Knieverletzung beenden. Zudem wurde Anton Khudobin (35), immerhin der Starter in der Vizemeister-Saison 2019/20, über die Waivers in die AHL geschickt und wird nun für das Farmteam Texas Stars auflaufen. In der NHL setzt Dallas auf das Goalie-Tandem bestehend aus Braden Holtby (32) und Jake Oettinger (22).
Calgary und Carolina mit Covid-Problemen
Die Calgary Flames und Carolina Hurricanes haben jeweils gleich mit mehreren Corona-Fällen zu kämpfen und haben ihre nächsten Spiele abgesagt. Sie sollen zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison nachgeholt werden.
Notizen: Atkinson-Hattrick, Seider-Assist, Meier wartet weiter
Ferner haben die zuvor kriselnden Philadelphia Flyers mit 6:1 gegen die New Jersey Devils gewonnen und damit den dritten Sieg in Serie eingefahren. Dabei gelang Flyers-Stürmer Cam Atkinson (3-1-4) ein Hattrick. Bei den Devils, die zum neunten Mal in den letzten elf Partien als Verlierer vom Eis gingen, kam der Schweizer Verteidiger Jonas Siegenthaler (19:07 Minuten Eiszeit, zwei Schüsse, ein Check, fünf Blocks, -2) zum Einsatz.
Cam Atkinson nach seinem dritten Treffer an diesem Abend. Eric Hartline-USA TODAY Sports
Die Detroit Red Wings haben mit 2:1 gegen die New York Islanders gewonnen. Der deutsche Red-Wings-Verteidiger Moritz Seider steuerte einen Assist bei und kam auf 22:28 Minuten Eiszeit (davon 3:16 im Powerplay und 1:03 im Penalty Killing, ein Schuss, zwei Blocks, +1). Detroits Schweizer Center Pius Suter (17:44 Minuten, davon 1:38 in Über- und 1:03 in Unterzahl, zwei Schüsse, -1) blieb ohne Scorerpunkt.
Timo Meier von den San Jose Sharks wartet weiter auf sein 100. NHL-Tor. Bei der 1:3-Niederlage seiner Sharks gegen die Seattle Kraken blieb San Joses Schweizer Power Forward ohne Scorerpunkt (22:13 Minuten Eiszeit, davon 1:13 im Powerplay, fünf Schüsse, fünf Hits, ein Block). Bei den Kraken erhielt Torwart Chris Driedger (33 Saves, 97,1 Prozent Fangquote) den Vorzug vor dem deutschen Goalie Philipp Grubauer.
Die Colorado Avalanche haben den Härtetest gegen die New York Rangers bestanden, sich mit 4:2 durchgesetzt und damit den fünften Sieg in Serie eingefahren. Avs-Stürmer Valeri Nichushkin gelang ein Doppelpack (2-0-2), Teamkollege Nazem Kadri legte drei Tore auf (0-3-3).
Die Vegas Golden Knights haben bei den Boston Bruins mit 4:1 gewonnen. Dabei baute Knights-Stürmer Max Pacioretty seine Toreserie mit einem Doppelpack auf sieben (!) Spiele aus. In diesem Zeitraum traf er satte zehnmal. Außerdem hat Pacioretty eine persönliche Punkteserie von neun Spielen am Laufen (10-6-16).