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NHL

Shootout-Krimi im Hudson-River-Derby – Crosbys Combeback – McDavid erreicht die 600

Ein packendes Hudson-River-Derby zwischen Rangers und Devils wurde erst in der siebten Runde des Penaltyschießens entschieden. Derweil gab Sidney Crosby ein ernüchterndes Comeback. Superstar Connor McDavid durchbrach die Schallmauer von 600 Punkten und auch Leon Draisaitl war erneut in Scoring-Laune.



Kakko löst den Knoten – Kreider entscheidet den Krimi im Penaltyschießen  

Zwischen den New York Rangers und den New Jersey Devils lodert seit jeher eine erbitterte Rivalität. Am Sonntag standen sich die Lokalrivalen im Madison Square Garden gegenüber. Die Nerven der Zuschauer wurden bis zum Anschlag gespannt, denn das umkämpfte, aber faire Prestigederby sollte in einem Shootout-Krimi entschieden werden.

Schon in der regulären Spielzeit hatte es drei Führungswechsel gegeben: Devils-Stürmer Jesper Bratt stach nach einem Strech-Pass durch die Rangers-Abwehr wie das warme Messer durch die Butter und stellte frei vor Torwart Alexandar Georgiyev (24 Saves, 88,9 Prozent Fangquote) auf 1:0 (16.).

Im Mitteldrittel drehte New York die Partie, als erst Verteidiger Adam Fox für einen Rebound in den Slot stach und per Rückhand ausglich (24.) und dann Alexis Lafrenière die springende Scheibe auf der Torlinie fand und diese ins Ziel drückte (32.). Doch New Jersey kam kurz darauf zurück, als Dougie Hamilton mit einem Laserstrahl unter die Latte auf 2:2 stellte (35.).

Dennis Schneidler-USA TODAY Sports


Im dritten Durchgang ging die wilde Achterbahnfahrt weiter: Nach einem Puckverlust schalteten die Rangers schnell um. Ausgerechnet bei Kaapo Kakko, der bis vor dem Spiel noch bei null Scorerpunkten stand, ging der Knoten auf. Das finnische Top-Talent ließ Devils-Goalie Mackenzie Blackwood mit einem Stocktrick ins Leere laufen und vollendete mit einem wunderschönen ersten Saisontreffer zum 3:2 (47.). Doppelt bitter für den Goalie: Bei dieser Aktion stieß Blackwood (30 Saves, 90,9 Prozent Fangquote) mit Kakko zusammen und schied kurz danach wegen des Verdachts auf eine Gehirnerschütterung aus (49.). Er wurde durch Backup Jonathan Bernier (acht Saves, 100 Prozent) ersetzt. Trotzdem schaffte es New Jersey, in der Schlussphase noch einmal zurückzukommen: Pavel Zacha staubte auf seinen eigenen Schuss ab und sorgte mit dem 3:3 für die Verlängerung, die später im Penaltyschießen münden sollte.

Hier erreichte der Spannungsbogen dann noch einmal ungeahnte Höhen: Bratt und Kakko legten mit Treffern vor, daraufhin trafen auch Hamilton und Artemi Panarin ins Tor. Im Stechen trafen dann Andreas Johnsson als 9. sowie Ryan Strome als 10. Schütze und vertagten somit die Entscheidung bis in die siebte Runde: Hier scheiterte Zacha als 13. Spieler an Georgiev – und Chris Kreider war für New York erfolgreich, als er die Zuschauer im MSG mit einem Vorhand-Rückhand-Move aus den Sitzen hob.

„Es fühlt sich gut an“, sagte ein erleichterter Derbysieger Kakko. „Ein großer Sieg fühlt sich immer gut an. Ich hatte schon im Spiel zuvor gute Chancen, also wusste ich, dass es bald passieren würde. Und heute ist es passiert. Manchmal ist das erste Tor das Schwierigste.“


Capitals spoilern das Crosby-Comeback  

Superstar Sidney Crosby ist zurück! Der Kapitän der Pittsburgh Penguins gab beim 1:6 bei den Washington Capitals ein wenig erfolgreiches Comeback. Der Nummer-1-Center wurde nur dosiert eingesetzt (16:57 Minuten Eiszeit, davon 2:12 im Powerplay) und stand am Ende mit nur einem Torschuss und keinem Scorerpunkt da. Die ersten sieben Saisonspiele hatte Crosby aufgrund einer Handgelenks-OP verpasst und schied nach nur einem Partie erneut für fünf Spiele aus, weil er das Covid-19-Protokoll durchlaufen musste. 

Geoff Burke-USA TODAY Sports


„Es war sein zweites Spiel in fünf, sechs Monaten. Wir müssen verstehen, wo er steht und dass er aus zehn schwierigen Tagen kommt“, sagte Pens-Trainer Mike Sullivan. „Er hat unter herausfordernden Umständen heute hart gespielt, es gibt aber keinen Zweifel, dass er Tag für Tag und mit jedem Spiel besser und besser werden wird.“

Crosbys langersehntes Comeback wurde von den Caps gespoilert: Damit begann Martin Fehérváry mit einem Shorthander (5.), und Garnet Hathaway (15.) legte nach. Zwar gelang Pittsburgh der Anschlusstreffer dank Jake Guentzel (19.), doch Washington war auch in der Folge nicht zu stoppen: Daniel Sprong (37.), Conor Sheary (39.), Yevgeni Kuznetsov (45.) und Tom Wilson (50., im Powerplay) machten es deutlich. Die Capitals hatten also sechs unterschiedliche Torschützen - Goalgetter Alexander Ovechkin blieb zwar ohne Treffer, lieferte dafür aber zwei Assists.


McDavid durchbricht die Schallmauer von 600 Punkten  

Die Edmonton Oilers haben beim 5:4 bei den St. Louis Blues den elften Saisonsieg gelandet (11-3-0) und festigten damit ihren Status unter den Top 3 in der gesamten NHL. Dabei gelangen den Oilers gleich zwei Buzzer Beater: Fünf Sekunden vor der ersten Pause traf Superstar Connor McDavid zum 1:1 (20.) und erreichte damit die Marke von 600 Scorerpunkten in der NHL. Er durchbrach diese Schallmauer damit als sechstschnellster Spieler in der NHL-Geschichte und baute seine persönliche Scoring-Serie auf 14 Spiele aus. In der Vorwoche hatte John Tortorella eine Diskussion angeregt, dass McDavid sein Spiel in den Playoffs umstellen sollte, wenn er als Mannschaft erfolgreich sein will. 

Jeff Curry-USA TODAY Sports


Kurz nach Wiederbeginn legte McDavid dann auch noch für den Deutschen Leon Draisaitl auf und schraubte sein Karriere-Konto auf 601 Punkte: Draisaitl traf im Powerplay per Direktabnahme aus spitzem Winkel von rechts zum 2:1 (23.). Die Lieblingsposition des 26-jährigen Kölners wird mehr und mehr zur ultimativen Waffe und darf als Pendant zu „Ovechkins Wohnzimmer“, dem linken Bullykreis, bezeichnet werden. Im weiteren Verlauf legte Draisaitl (21:27 Minuten Eiszeit, davon 3:00 im Powerplay und 0:27 im Penalty Killing, drei Schüsse, +1) übrigens auch noch zwei weitere Oilers-Treffer auf und beendete die Partie mit drei Punkten (1-2-3).

So hatte Draisaitl auch beim späten Siegtreffer von Kailer Yamamoto seine Hände im Spiel: 28 Sekunden vor dem Ende fasse Yamamoto einen Draisaitl-Querpass direkt ab und sorgte so für die Entscheidung (60.).


Notizen: Shutout für Vladar   

In einem kanadischen Duell haben die Ottawa Senators mit 0:4 gegen die Calgary Flames verloren. Der deutsche Sens-Stürmer Tim Stützle (19:52 Minuten Eiszeit, davon 6:10 im Powerplay, vier Schüsse) blieb ohne Scorerpunkt. Flames-Goalie Dan Vladar feierte seinen ersten Shutout in der laufenden Saison.

Die Erzrivalen Boston Bruins und Montreal Canadiens standen sich im TD Garden gegenüber. Dank zweier Doppelpacks von Charlie McAvoy (29., 33., im Powerplay) und Charlie Coyle (46., 50.) setzte sich Boston mit 5:2 durch. Damit dürfte der ohnhin schon heiße Stuhl von Montreals Trainer Dominique Ducharme noch ein wenig mehr ins Wackeln geraten sein.

Die Anaheim Ducks überraschen weiter und fuhren beim 5:1 gegen die Vancouver Canucks schon den neunten Saisonssieg ein (9-4-3). Der überragende Akteur war Anaheims Sturm-Talent Trevor Zegras (2-1-3).


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