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Deutschland Cup

Herren begeistern beim Deutschland Cup – Herber Rückschlag für die Frauen

Obwohl die DEL am Wochenende eine Länderspielpause einlegte, gab es eine Menge Eishockey zu sehen: Die deutsche Nationalmannschaft der Herren gewann mit attraktivem Hockey und drei Siegen den Deutschland Cup 2021. Die Frauen-Auswahl scheiterte dagegen an der Qualifikation für die Olympischen Spiele 2022.



🏒 Herren: Viel Spaß beim Deutschland Cup  

Die deutsche Herren-Nationalmannschaft hat den Deutschland Cup 2021 souverän mit drei Siegen vor der Slowakei (2.), der Schweiz (3.) und Russland (4.) gewonnen. Die DEB-Auswahl setzte sich mit 4:3 gegen Russland, 3:0 gegen die Schweiz und 4:1 gegen die Slowakei durch.

Bundestrainer Toni Söderholm nutzte das Vier-Nationen-Turnier als Casting für die verbleibenden Plätze im Kader für die Olympischen Spiele 2022, teilte die Eiszeiten unter den Spielern recht gleichmäßig auf und dürfte wertvolle Erkenntnisse gewonnen haben. So drängten sich etwa Torwart Dustin Strahlmeier (Grizzlys Wolfsburg, 0,5 Gegentore/Spiel, 98,3 Prozent Fangquote, ein Shutout, Spieler des Spiels gegen die Schweiz) oder Stürmer Lean Bergmann (Adler Mannheim, 1-0-1, Spieler des Spiels gegen Russland), Yasin Ehliz (1-1-2) oder Patrick Hager (beide EHC Red Bull München, 1-1-2) auf.

Leistungsträger wie Tobias Rieder (Växjö Lakers, SHL, Schweden), Leo Pföderl oder Marcel Noebels (Eisbären Berlin) dürften ihr Ticket ohnehin im Vorfeld sicher gehabt haben, erwiesen sich beim Deutschland Cup aber einmal mehr als ultimative Top-Spieler: Rieder darf als inoffizieller Spieler des Turniers bezeichnet werden. Der 28-jährige Landshuter stach mit seinem Zwei-Wege-Spiel, seiner Geschwindigkeit, Übersicht, seinem Körperspiel und allen drei Siegtreffern (4-1-5, 50 Prozent Schusseffizienz) heraus. Die auch bei den Eisbären hervorragend harmonierenden Pföderl (3-1-4) und Noebels (0-5-5) machten erneut als Scorer auf sich aufmerksam.

Tobias Rieder wird zum Spieler des Spiels gegen die Slowakei ernannt

Tobias Rieder wird zum Spieler des Spiels gegen die Slowakei ernannt BILDBYRÅN/Revierfoto


„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft“, sagte Kapitän Marco Nowak (Düsseldorfer EG). „Es war ein unglaubliches Turnier. Es haben viele absagen müssen, andere dafür ihre Chance bekommen. Wir haben über drei Spiele sehr starkes Eishockey gespielt, sind immer wieder zurückgekommen und haben uns nie aufgegeben.“

Auch Söderholm war rundum zufrieden: „Die Jungs waren sehr sehr fokussiert. Alle wollen sich präsentieren, zeigen was sie können und waren neugierig auf die neue Nationalmannschaftssaison. Deshalb haben wir schon viel gewonnen, nur durch die Mentalität der Jungs“, so der Bundestrainer. „Jeder Spieler, der daran beteiligt war, hat einen Riesenjob gemacht.“


🏒 Frauen: Bitteres und folgenschweres Aus in der Olympia-Quali  

Für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft war es dagegen ein denkbar bitteres Wochenende, denn der Traum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2022 in Peking ist geplatzt. 

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Den einzigen Ausrutscher erlaubte sich das DEB-Team gleich am 1. Spieltag, als es am Donnerstag eine unerwartete 0:3-Niederlage gegen Österreich gab. Am Samstag gelang Deutschland ein 4:1-Erfolg gegen Italien und tags darauf am Sonntag auch noch ein 3:2-Sieg n.P. gegen Dänemark, doch war die Quali-Gruppe damit nicht mehr zu gewinnen. Das Olympia-Ticket sicherten sich stattdessen die Däninnen. 

Für das deutsche Frauen-Eishockey bedeutet das einen Rückschlag in Sachen Prestige und Fördergelder. Für einige Nationalspielerinnen war es zudem die letzte Chance, sich für Olympische Spiele zu qualifizieren.

Natürlich sind wir jetzt alle enttäuscht und müssen uns erstmal sammeln“, sagte Verteidigerin Yvonne Rothemund. „Das Schöne am Mannschaftssport ist, dass wir da alle zusammen in einem Boot sitzen. Wir werden uns gegenseitig aufbauen, neue Kräfte mobilisieren und unseren Fokus neu ausrichten.”



Währenddessen in der DEL:

  

🏒 Trainerwechsel bei den Schwenninger Wild Wings  

Die Schwenninger Wild Wings haben die Länderspielpause für einen Wechsel auf der Trainerposition genutzt: Chefcoach Niklas Sundblad und sein Assistent Gunnar Lejdborg wurden freigestellt. 

„Es war vor allem menschlich eine schwere Entscheidung. Beide haben sich jeder Zeit zu 100 Prozent mit den Wild Wings identifiziert und hart gearbeite“, erklärte Schwenningens Geschäftsführer Christoph Sandner. „Leider konnten wir diese Saison nur phasenweise an die Leistungen der vergangenen Spielzeit anknüpfen und wir mussten unter anderem aufgrund der Tabellensituation eine Entscheidung treffen.“

Die Wild Wings sind Schlusslicht in der DEL und haben bereits fünf Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Schwenningen verlor vier der letzten fünf bzw. neun der letzten zwölf Spiele. Als Interimslösung übernehmen Christof Kreutzer und Steffen Ziesche.

„Sie sind definitiv keine Übergangslösung für die nächsten Tage oder Wochen. Dies können wir uns in Anbetracht der Tabellensituation gar nicht leisten“, so Sandner.


🏒 Coronafälle bei den Adler Mannheim  

Die nächste Welle an Coronavirus-Infektionen hat die Adler Mannheim erreicht: Mit den Stürmern Jason BastAndrew DesjardinsMark KaticNico KrämmerMatthias PlachtaJordan Szwarz und David Wolf, Verteidiger Sinan Akdag und Trainer Pavel Gross befinden sich gleich neun Adler in Quarantäne. Nach Vereinsangaben geht es den betroffenen Personen den Umständen entsprechend gut.

Am morgigen Dienstag (19.30 Uhr) ist Mannheim im CHL-Achtelfinale gegen die Frölunda Indians aus Schweden gefordert. Das Spiel soll wie geplant stattfinden. Gleiches gilt für das DEL-Match am Freitag (19.30 Uhr) bei den Eisbären Berlin.

Zuvor waren bereits der EHC Red Bull München, die Düsseldorfer EG und die Iserlohn Roosters von mehreren Coronafällen betroffen.


🏒 Wie geht es in der DEL weiter?


22. Spieltag:

Grizzlys Wolfsburg – Augsburger Panther (Do., 18.11., 19.30 Uhr)

Eisbären Berlin – Adler Mannheim (Fr., 19.11., 19.30 Uhr)

Düsseldorfer EG – Schwenninger Wild Wings (Fr., 19.30 Uhr)

Fischtown Pinguins – ERC Ingolstadt (Fr., 19.30 Uhr)

Iserlohn Roosters – Krefeld Pinguine (Fr., 19.30 Uhr)

Kölner Haie – Bietigheim Steelers (Fr., 19.30 Uhr)

Nürnberg Ice Tigers – EHC Red Bull München (Fr., 19.30 Uhr)

Spielfrei: Straubing Tigers


23. Spieltag:

Bietigheim Steelers – Iserlohn Roosters (So., 21.11., 14 Uhr)

ERC Ingolstadt – Nürnberg Ice Tigers (So., 14 Uhr)

EHC Red Bull München – Augsburger Panther (So., 16.30 Uhr)

Schwenninger Wild Wings – Grizzlys Wolfsburg (So., 16.30 Uhr)

Düsseldorfer EG – Straubing Tigers (So., 16.30 Uhr)

Krefeld Pinguine – Fischtown Pinguins (So., 19 Uhr)

Adler Mannheim – Kölner Haie (So., 19 Uhr)

Spielfrei: Düsseldorfer EG

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