Bob Frid-USA TODAY Sports
NHL

Irre Save-Serie von Demko - Sturm trifft beim Sieg gegen Stützle

Das Top-Spiel zwischen den Toronto Maple Leafs und den Vegas Golden Knights wussten die beiden Superstars Auston Matthews und Mitchell Marner zu beeindrucken. Kirill Kaprizov, der Rookie der Vorsaison, entschied das Duell zwischen den Minnesota Wild und den Ottawa Senators mit seinem ersten Saisontreffer in der Overtime. Der Deutsche Nico Sturm tauchte bereits zum zweiten Mal auf dem Scoreboard auf. Eine unglaubliche Save-Serie zeigte Thatcher Demko von den Vancouver Canucks – trotz fehlender Ausrüstung.



Sturm trifft, Fiala assistiert, Kaprizov bringt die OT-Entscheidung  

Die Wild setzten sich knapp mit 5:4 n.V. gegen die Senators durch. Dabei trafen Minnesotas Deutscher Nico Sturm (1-0-1, 13:57 Minuten Eiszeit, davon 2:33 im Penalty Killing, +1, drei Schüsse ein Hit) und Schweizer Kevin Fiala (0-2-2, 22:11 Minuten Eiszeit, von 4:14 in Über- und 0:26 in Unterzahl, +2, drei Schüsse, ein Hit) auf den Ottawas Deutschen Tim Stützle (0-1-1, 19:18 Minuten Eiszeit, davon 5:07 im Powerplay, -2, ein Block).

Beim zwischenzeitlichen 3:1 für die Wild waren sowohl Fiala als auch Sturm beteiligt: Fiala schirmte die Scheibe gut ab und verteilte diese mit einem Querpass auf Dmitri Kulikov, der sie in die Spielertraube im Slot schoss. Dort wurde Sturm zwar von hinten umgecheckt, entdeckte den freien Puck im Fallen aber als erster und traf reaktionsschnell wie artistisch ins Tor (14.).

Stützle hatte seinen Moment beim Ausgleichstreffer zum 3:3: Im Powerplay wanderte die Scheibe wie am Schnürchen gezogen mehrmals auf Stützles Tape, dann aber entscheidend über Drake Batherson zu Josh Norris, der aus der Nahdistanz vollstreckte (24.). 

Beim Siegtreffer in der Overtime hatte erneut Fiala seine Hände im Spiel: Der Schweizer eroberte den Puck in der eigenen Zone, schaltete den Turbo ein, war nicht mehr zu halten und legte im Offensivdrittel quer zum mitgelaufenen Kirill Kaprizov der per Direktabnahme den Extra-Zähler auf Minnesotas Punktekonto buchte (63.). 

David Berding-USA TODAY Sports


Für Kaprizov, der in der Vorsaison auch dank 27 Treffern die Calder Trophy für den besten Rookie des Jahres gewonnen hatte, war es das erste Tor in der Spielzeit 2021/22. „Er hat nach dem Spiel gesagt, dass es sich angefühlt hat wie sein erstes Tor überhaupt“, sagte Wild-Trainer Dean Evason. „Dass er sich freut ist das eine, aber wie sich seine Teamkollegen darüber gefreut haben, das andere, denn das freut auch uns sehr.“ Kaprizov steht nun bei einem Tor und sieben Assists.

Minnesota zeigte damit einmal mehr Hang zum Dramatischen: Alle sechs Saisonsiege landeten die Wild mit nur einem Tor Unterschied.


Marner-Traumtor und Matthews-Doppelpack entscheiden das Top-Spiel  

Das Top-Spiel am Dienstagabend trugen Toronto und Vegas aus, die Maple Leafs machten es mit einem 4:0-Heimsieg aber deutlich. Schon das 1:0 war zum Zungeschnalzen: Mitchell Marner nahm den Puck mit dem Rücken zum Tor im Slot an, drehte sich um die eigene Achse, legte dabei die Scheibe an Bewacher Jake Leschyshyn vorbei und traf mit der Rückhand ins linke Eck – ein herrlicher Treffer (12.).


Danach schnürte mit Auston Matthews der nächste Superstar der Leafs einen Doppelpack (23., im Powerplay; 40.). William Nylander machte im Schlussdrittel den Deckel drauf (43.). Marner (1-2-3), Matthews (2-0-2) und Nylander (1-1-2) legten somit ein Multi-Punkt-Spiel aufs Eis. Für Toronto war es der dritte Sieg in Folge.

Bei den Golden Knights ging dagegen eine Siegesserie von drei Spielen zu Ende. Vegas ist vom Verletzungspech verfolgt. Vor dem Spiel meldete sich auch noch Center William Karlsson wegen eines Fußbruchs für vier bis sechs Wochen ab. Das Knights-Lazarett hat es in sich: Neben Karlsson fallen derzeit auch Mark Stone (Unterkörperverletzung), Max Pacioretty (Fußbruch), Alex Tuch (Schulter), Nolan Patrick (unbekannt) und Zach Whitecloud (Unterkörper) aus.


Rumpf-Aufstellung: Sharks gewinnen dank Hertl  

Die San Jose Sharks haben die Buffalo Sabres mit 5:3 besiegt. Das ist deshalb so außergewöhnlich, weil die Nord-Kalifornier mit einem Rumpf-Kader an den Start gegangen sind: Der Schweizer Timo Meier, die Verteidiger Erik KarlssonMarc-Édouard VlasicRadim Simek und Jacob Middleton sowie auch die Stürmer Kevin Labanc und Matt Nieto waren alle im Covid-19-Protokoll und standen somit nicht zur Verfügung. Entsprechend AHL-lastig laß sich auch das Lineup. 

Doch San Jose machte aus der Not eine Tugend, beherrschte den Bully-Kreis (64 Prozent gewonnene Faceoffs) und zeigte sich gnadenlos effektiv: Jonathan Dahlén (8.), Ryan Merkley (13., 1. NHL-Treffer), Tomas Hertl (27.), Mario Ferraro (47.) und erneut Hertl (52.) sorgten für die Sharks-Tore. Bei Buffalo trafen zweimal Jeff Skinner (9., 59.) und Drake Caggiula (34.). Mann des Tages war Hertl: Der tschechische Mittelstürmer legte eine Drei-Punkte-Nacht aufs Eis (2-1-3).


Demko stoppt die Rangers auch ohne Ausrüstung  

Die Vancouver Canucks haben mit 3:2 n.V. gegen die New York Rangers gewonnen. Doch nicht dieser Heimsieg, sondern eine Serie an Saves von Goalie Thatcher Demko riss die Nucks-Fans aus ihren Sitzen. 

In der 58. Minute, also kurz vor Schluss, hatten die Rangers ein Powerplay und drückten die Canucks in der Offensivzone fest. Bei einer Parade verlor Demko sowohl seinen Schläger als auch seinen Blocker. Der Torwart reklamierte das sofort und mehrfach bei den Schiedsrichtern, doch diese ließen weiterlaufen. Doch auch mit freigelegter rechter Hand war Demko nicht mehr zu überwinden, hechtete wie ein Fußball-Keeper durch seinen Torkreis und entschärfte weiter Schüsse. Darunter auch ein spektakulärer Skorpion-Save mit aufgestellter Kufe. Die Fans in der Rogers Arena feierten ihren Torhüter lautstark und mit stehenden Ovationen ab.


„Es war überragend, sich das anzuschauen“, zeigte sich Vancouvers Trainer Travis Green beeindruckt. „Ich denke, das hat einfach das Verlangen unserer Mannschaft gezeigt, den Job zu erledigen. Demmer hat ein paar unglaubliche Paraden gezeigt, und auch die Jungs haben sich vor die Torlinie geworfen.“

Zuvor war New York bereits mit 2:0 in Führung gegangen, als Mika Zibanejad (23., im Powerplay) und Artemi Panarin (34., im Powerplay) im zweite Drittel trafen. Im Schlussdrittel aber kamen die Canucks dank J.T. Miller (42.) und Vasili Podkolzin (46.) zurück. Miller war es auch, der den Siegtreffer in der Overtime erzielte: Der Stürmer scheiterte erst noch mit einem Alleingang, setzte aber konsequent nach und vollendete mit einem Bauerntrick (63.).



Das könnte Dich auch interessieren:
Brian Zanetti: Ein Flyer im Dienste der Petes
Brian Zanetti: Ein Flyer im Dienste der Petes
Dieser Artikel ist über:
NHL Buffalo Sabres Minnesota Wild New York Rangers Ottawa Senators San Jose Sharks Toronto Maple Leafs Vancouver Canucks Vegas Golden Knights NHL Drake Caggiula Thatcher Demko Mitchell Marner Auston Matthews Artemi Panarin Jeff Skinner Mika Zibanejad Dean Evason Travis Green
Scoring Leaders