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DEL

Schlägerei beim Handshake - Drei DEL-Klubs in Quarantäne

Die vergangene Woche zeigte in der Deutschen Eishockey Liga einen zerfledderten Spielplan, denn gleich drei Klubs wurden in Quarantäne geschickt. Ein ungewöhnliches Bild gab es auch am Donnerstag zu sehen, als es beim Handshake zu Tumulten kam. EliteProspects Rinkside blickt auf die DEL-Woche zurück…



🏒 Massenschlägerei am Seilersee  

Beim 5:2-Sieg der Iserlohn Roosters gegen die Grizzlys Wolfsburg am Donnerstagabend gab es zwar auch sieben Tore zu sehen, doch in Erinnerung dürften eher die insgesamt 132 Strafminuten (67:65) bleiben. Kurioserweise wurde der Großteil davon erst nach dem Spiel ausgesprochen, wenn sich die Teams in der Mitte des Eises zum Händeschütteln treffen. Doch dieser Akt der Fairness wurde zum Schauplatz einer Massenschlägerei: Maxim Rausch und Sena Acolatse bei Iserlohn sowie Spencer Machacek und Valentin Busch bei Wolfsburg erhielten jeweils 5+20 Strafminuten wegen Faustkämpfen. Bereits im zweiten Drittel kochte die Stimmung in einem Fight zwischen Travis Ewanyk und Chris DeSousa hoch.

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Die Roosters waren durch die Tore von Casey Bailey (15.), Joe Whitney (21.) und Nick Schilkey (22.) mit 3:0 in Führung gegangen. Im dritten Drittel kamen die Grizzlys dank Trevor Mingoia (46.) und DeSousa (50.) auf 2:3 heran, ehe der IEC mit zwei Empty-Net-Toren von Ewanyk (59.) und Eric Cornel (59.) alles klar machten.

Im Nachgang verhängte die DEL übrigens einige Sperren: Rausch wurde für vier, Acolatse für drei, Machachek für ein und Darren Archibald für zwei Spiele gesperrt – zudem muss das Quartett auch Geldstrafen bezahlen. Die Liga wertete das Verhalten als „grob unsportlich“, machte Rausch als Auslöser und Acolatse als Aggressor aus. Machachek und Archibald haben sich als eigentlich Unbeteiligte eingemischt. 


🏒 Drei Teams in Quarantäne  

Nachdem der EHC Red Bull München schon vor über eine Woche in Corona-Quarantäne geschickt wurde, folgten nun erst die Düsseldorfer EG und dann auch noch die Iserlohn Roosters. 

München verpasste damit bereits das Derby gegen die Nürnberg Ice Tigers sowie die beiden Top-Spiele gegen die Adler Mannheim und die Eisbären Berlin.

Düsseldorf musste die Partien gegen die Straubing Tigers und die Nürnberg Ice Tigers absagen. 

Iserlohn konnte nicht bei den Augsburger Panthern antreten.

Die DEL ist nun gefordert, mit entsprechenden Konzepten nachzulegen. Die Tabelle ist bereits nach zwei Wochen verzerrt und die Zeit für Nachholtermine aufgrund der Olympischen Spiele im Februar 2021 sowie der Weltmeisterschaft im Mai 2021 knapp. Viele englische Wochen würden zudem die Belastung und damit auch die Verletzungsgefahr bei den Spielern erhöhen. Auch der Spielrhythmus ist gestört: Teams wie etwa Nürnberg konnten am Wochenende gar nicht spielen (Freitag spielfrei, Sonntag Spiel-Ausfall).


🏒 Krefeld: Retro-Trikots, Pinguin-Fluch und ein Aufwärtstrend  

DEL-Gründungsmitglied Krefeld Pinguine feierte am Wochenende 85 Jahre Eishockey in der Seidenstadt. Aus diesem Grund war der KEV im Sonntagsspiel gegen Spitzenreiter Adler Mannheim in Retro-Trikots aufgelaufen und schlug sich wacker: Bei der 2:3-Heimniederlage trafen Tim Wohlgemuth (18.), Joonas Lehtivuori (36.) und Jason Bast (58.) für Mannheim sowie Niclas Lucenius (21.) und Lucas Lessio (60.) für Krefeld.

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Am Freitag hatte der KEV den Pinguins-Fluch gebrochen: Erst zum zweiten Mal im 21. Aufeinandertreffen mit den Fischtown Pinguins gingen die Schwarz-Gelben als Sieger vom Eis und setzten sich ein wenig glücklich mit 2:1 n.V. durch. Glücklich deshalb, weil der OT-Siegtreffer von Alexander Bergström aufgrund einer Abseitsstellung eigentlich nicht hätte zählen dürfen (63.).

Nach drei Siegen aus den letzten fünf Partien ist bei Krefeld ein Aufwärtstrend zu erkennen. Das Gesicht des Aufschwungs ist Stürmer Jeremy Bracco, der in elf (!) Spielen in Folge punkten konnte (3-10-13). 


🏒 Schwenningen hält den Anschluss  

Die Schwenninger Wild Wings bleiben zwar Schlusslicht in der DEL, haben nach einem Vier-Punkte-Wochenende aber den Anschluss hergestellt: Am Freitag gelang den Schwarzwäldern eine faustdicke Überraschung beim 3:1-Auswärtssieg in Berlin. Am Sonntag folgte dann zumindest ein Zähler beim 2:3 n.P. gegen Bremerhaven. Der Abstiegskampf bleibt damit heiß.


🏒 Wie geht es weiter?  

17. Spieltag:

ERC Ingolstadt – Kölner Haie (Do., 19.30 Uhr)

Eisbären Berlin – Fischtown Pinguins (Fr., 19.30 Uhr)

Iserlohn Roosters – Düsseldorfer EG (Fr., 19.30 Uhr)

EHC Red Bull München – Grizzlys Wolfsburg (Fr., 19.30 Uhr)

Straubing Tigers – Nürnberg Ice Tigers (Fr., 19.30 Uhr)

Bietigheim Steelers – Adler Mannheim (Fr., 19.30 Uhr)

Krefeld Pinguine – Augsburger Panther (Fr., 19.30 Uhr)

Spielfrei: Schwenninger Wild Wings


18. Spieltag:

Fischtown Pinguins – Bietigheim Steelers (So., 14 Uhr)

Grizzlys Wolfsburg – Eisbären Berlin (So., 14 Uhr)

Nürnberg Ice Tigers – Iserlohn Roosters (So., 14 Uhr)

Kölner Haie – Krefeld Pinguine (So., 16.30 Uhr)

Adler Mannheim – Straubing Tigers (So., 16.30 Uhr)

Schwenninger Wild Wings – ERC Ingolstadt (So., 19 Uhr)

Düsseldorfer EG – EHC Red Bull München (So., 19 Uhr)

Spielfrei: Augsburger Panther

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