Zibanejad unterschreibt Achtjahresvertrag – Tkachuk bleibt ausgeschlossen
In der NHL ist kurz vor dem Saisonstart vieles in Bewegung: Mika Zibanejad verlängerte um acht Jahre bei den New York Rangers. John Peterka von den Buffalo Sabres verzückte die Verantwortlichen in der Preseason und darf sich weiterhin Hoffnung auf einen Verbleib im NHL-Team machen. Die Talente Lukas Reichel (Chicago Blackhawks) und Marco Rossi (Minnesota Wild) wurden dagegen von ihren Teams zunächst in die AHL geschickt. Nach wie vor keine Bewegung gibt es bei Brady Tkachuk von den Ottawa Senators, der den Saisonstart wohl verpassen wird.
Ein Jahr vor Vertragsende hat New Yorks Nummer-1-Center Zibanejad einen neuen Achtjahresvertrag bei den Rangers unterschrieben. Die finanziellen Details gaben die Broadway Blueshirts zwar nicht bekannt, doch laut Capfriendly.com soll der neue Kontrakt, der bis 2030 läuft, ein Gesamtvolumen von 68 Millionen US-Dollar (im Schnitt 8,5 Mio. p.a.) haben.
„Seitdem Mika im Jahr 2016 dazugekommen ist, hat er sich zu einem der Top-Spieler in dieser Liga entwickelt“, freute sich New Yorks General Manager Chris Drury. „Mika ist nicht nur ein großartiger Spieler auf dem Eis, sondern auch noch ein Vorbild neben dem Eis. Wir sind froh, ihn als Teil unserer Rangers-Organisation zu haben und freuen uns darauf, dass er seine Karriere hier in New York fortführen wird.“
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Der 28-jährige Schwede mit iranischen Wurzeln wurde im Draft 2011 in der 1. Runde an 6. Stelle von den Ottawa Senators ausgewählt, wechselte aber zur Saison 2016/17 nach Manhattan und trägt dort seit 2018 das „A“ für den Assistenzkapitän auf dem Trikot. In vier seiner fünf Jahre bei den Rangers schloss der 1,87 Meter große Rechtsschütze als Top-Torjäger ab. Insgesamt bringt es der Mittelstürmer in zehn NHL-Saisons auf 200 Tore, 234 Assists und damit 434 Scorerpunkte. In der Vorsaison sammelte Zibanejad 50 Punkte (24 Tore, 26 Assists) in 56 Partien. In der anstehenden Saison 2021/22 könnte er eine Reihe mit Top-Talent Alexis Lafrenière und Routinier Chris Kreider centern.
Damit dürften auch die Trade-Gerüchte um Jack Eichel (Buffalo Sabres) abflachen. Die Rangers hatten Interesse bekundet und Zibanejad wohl als Gegenwert auf den Tisch gelegt, hätte dieser seinen Vertrag nicht verlängert.
Ottawa: Keine Einigung mit Tkachuk
Ungeklärt bleibt die Situation von Tkachuk in Ottawa. Die Senators konnten sich mit ihrem Vorjahres-Top-Scorer (17-19-36) bislang noch nicht auf einen neuen Vertrag einigen. Auch der angestrebte Brücken-Kontrakt fand bislang keine Zustimmung. Als Restricted Free Agent (RFA) halten die Sens zwar weiterhin die Rechte am 22-jährigen Stürmer, doch ist dieser so lange vom Vereinsgelände und damit auch vom Trainingsbetrieb ausgeschlossen, bis ein neuer Vertrag ausgehandelt wurde.
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Ottawa dürfte noch rund 21 Millionen an Gehaltsspielraum für die kommende Saison übrig haben. Allerdings müssen die Senators auch langfristig planen, denn mit Josh Norris, Chris Tierney und Erik Brännström laufen wichtige Spieler schon 2022 aus. 2023 folgt dann unter anderem auch Tim Stützle.
Tkachuk könnte den Saisonstart also verpassen und dürfte aufgrund der langwierigen Verhandlungen auch eine gewisse Zeit brauchen, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Der 1,93 Meter große Power Forward ist das Gesicht des Umbruchs bei den Sens und schloss zwei Jahre in Folge als Top-Scorer in der kanadischen Hauptstadt ab.
Reichel und Rossi müssen in die AHL
Zwei hochinteressante Prospects schafften den letzten Cut vor dem Saisonstart nicht und müssen die Saison 2021/22 in der AHL beginnen.
Der Deutsche Lukas Reichel wurde von den Chicago Blackhawks zum Farmteam Rockford IceHogs geschickt. Der 19-jährige Stürmer spielte eine solide Vorbereitung und sollte seine Chance im laufe der Saison bekommen.
Etwas überraschend war auch der Move der Minnesota Wild, die den Österreicher Marco Rossi zu den Iowa Wild sendeten. Viele Experten hatten den 20-jährigen aus Feldkirch gar in einer Top-6-Rolle in der NHL gesehen. Es ist davon auszugehen, dass auch Rossi in den nächsten Wochen sein NHL-Debüt feiern wird.
Peterka hofft auf NHL-Platz
Gute Karten hat dagegen John Peterka bei den Buffalo Sabres. Der 19-jährige Münchner beeindruckte in der Preseason mit drei Toren in fünf Spielern. „Ich habe einfach versucht, das Beste zu geben, was ich kann. Es liegt nicht in meinen Händen, aber ich habe da draußen mein Bestes gegeben“, so der Flügelstürmer.
Die Sabres wollen nun abwägen, was für die Entwicklung des deutschen Talents am sinnvollsten ist. „Wir wollen nicht, dass ein Spieler Selbstvertrauen verliert oder nicht bereit ist, um physisch mithalten zu können. Wenn er aber beides kann, dann kann er auch in der NHL lernen. Was also ist die beste Entscheidung? Wir müssen das von Fall zu Fall individuell entscheiden“, so Buffalos Trainer Don Granato.
Peterka hat die Entscheidung für die Verantwortlichen sehr schwer gemacht. „Er saugt alles auf. Egal ob es der Gegner, der Mitspieler oder die Hinweise der Trainer ist“, so Granato. „Er verinnerlicht das und arbeitet daran. Er ist schon sehr weit für sein Alter. Ist er aber schon bereit, um ein dauerhafter NHL-Spieler zu sein? Bei jedem jungen Spieler wird es Hochs und Tiefs geben. Aber er ist definitiv schon sehr weit für sein Alter und er hat uns immer mehr gezeigt, je länger das Camp gedauert hat.“