Vancouver Canucks: Neue Verträge für Hughes und Pettersson
Über Wochen und Monaten zogen sich die Verhandlungen zwischen den Vancouver Canucks und ihren Star-Spielern Quinn Hughes und Elias Pettersson. Am Freitag (Ortszeit) wurde bekannt: Die Tinte ist trocken.
Offensivverteidiger Hughes unterschrieb einen Sechsjahresvertrag mit einem Gesamtvolumen von 47,1 Millionen US-Dollar (im Schnitt 7,85 Mio. pro Jahr). Mittelstürmer Pettersson band sich für drei Jahre und 22,05 Millionen (im Schnitt 7,35 Mio. p.a.) an die Canucks. Damit zählt das Duo nun zu den Top-Verdienern in Vancouver. Auf Platz drei folgt der neu akquirierte Abwehrspieler Oliver Ekman Larsson (im Schnitt 7,26 Mio. p.a.).
Trotz des hohen Volumens dürften die neuen Verträge gemessen an den Fähigkeiten und dem Talent der beiden Stars ein Schnäppchen sein: Hughes (21) ist ein mobiler Blueliner mit guter Übersicht, enormer Dynamik und Schnelligkeit und wies seine Torgefahr in 129 NHL-Spielen mit 97 Scorerpunkten (elf Tore, 86 Assists) eindrucksvoll nach. In der Vorsaison 2020/21 spulte der 1,78 Meter große Linksschütze die meiste Eiszeit (22:48 Minuten pro Spiel) und zweitmeiste Powerplay-Eiszeit (im Schnitt 3:40 Minuten/Spiel) ab, war mit einer 3-38-41-Bilanz der drittbeste Scorer und sammelte die meisten Powerplay-Punkte (19) bei den Canucks. Auch aufgrund seines ständigen Offensivdrangs hatte das siebte Pick im Draft 2018 aber auch eine verheerende Plus-Minus-Bilanz von -24, was den schlechtesten Wert in Vancouver bedeutete.
Darren Yamashita-USA TODAY Sports
Pettersson (22) ist ein lauffreudiger, schneller, kreativer und kompletter Zwei-Wege-Angreifer, der sowohl in der Mitte als auch auf dem Flügel eingesetzt werden kann. Die Canucks, die den Schweden im Draft 2017 an 5. Stelle auswählten, planen mit dem Blondschopf aber als Nummer-1-Center. Der 1,88 Meter große Linksschütze hat 165 NHL-Spiele in seiner Vita stehen und sammelte dabei starke 153 Scorerpunkte (65 Tore, 88 Assists). Im der Saison 2018/19 gewann Pettersson die Calder Trophy als ligaweit bester Rookie des Jahres. In der Vorsaison konnte er nur 26 Partien bestreiten, stellte seinen Scoring-Touch aber erneut unter Beweis (10-11-21) und hatte die meiste Powerplay-Eiszeit (4:24 Minuten/Spiel) in Vancouver.
Bob Frid-USA TODAY Sports
Mit beiden Vertragsverlängerungen haben die Canucks anderthalb Wochen vor dem Saisonstart wichtige Baustellen schließen können. Durch die Kontrakte ist Vancouver aktuell wohl über der Gehaltsobergrenze und wird den Kader noch ein wenig umbauen müssen, um die Richtlinien zu erfüllen. Aufgrund dieser Capspace-Engpässe ist vor allem bei Hughes davon auszugehen, dass sein Jahressalär niedriger anfangen und dann erst im Verlauf der Jahre steigern wird. Der Pettersson-Deal ist eine Art Brückenvertrag, denn für unter acht Millionen dürfte dieser wohl keinen Vertrag mehr unterschreiben.
Boeser fällt aus – Hamonic will irgendwann spielen
Schlechte Nachrichten gibt es derweil von Top-6-Stürmer Brock Boeser (24): Der Vorjahres Top-Scorer (23-26-49) fällt laut General Manager Travis Green aufgrund einer unbekannten Verletzung mindestens eine Woche aus, könnte also den Saison-Auftakt bei den Edmonton Oilers am 13. Oktober verpassen.
Der erst im Sommer verpflichtete Verteidiger Travis Hamonic (31, Zweijahresvertrag für 6 Mio. Dollar) hat beschlossen, die Saison 2021/22 nicht ausfallen zu lassen. NHL-Spieler konnten bis zur einer Deadline am Freitag aus Corona-Gründen auf eine Teilnahme der Spielzeit verzichten. Hamonic war zum Start der Vorbereitung nicht in Vancouver erschienen und auch noch nicht für die Canucks auf dem Eis. Gerüchten zu Folge soll seine Abstinenz mit dem Covid-19-Sicherheitsprotokoll der NHL zusammenhängen, denn Hamonic ist ungeimpft und müsste strikte Regeln befolgen. Zudem hatten Gerüchte die Runde gemacht, der Kanadier wolle zu einem in den USA beheimateten Team wechseln. Der defensivstarke Rechtsschütze galt als Tandem-Partner für Hughes. Seine Zukunft bei den Nucks aber scheint weiterhin offen.