Crosby, Matthews & Co.: Diese Stars verpassen den NHL-Auftakt
In einem Monat startet die NHL-Saison 2021/22. Doch zum Auftakt werden prominente Spieler verletzungsbedingt fehlen. EliteProspects Rinkside gibt einen Überblick.
Sidney Crosby (Pittsburgh Penguins)
Superstar und Penguins-Kapitän Sidney Crosby musste sich in der Vorwoche einer Operation am linken Handgelenk unterziehen und wird dadurch mindestens sechs Wochen ausfallen. Damit wird der 34-jährige Center den Saisonstart um mindestens eine Woche verpassen. „Das ist keine neue Verletzung für Sid. Es ist etwas, womit er schon in den letzten Jahren gespielt hat. Nachdem wir alle minimal-invasiven Optionen ausgeschöpft hatten, haben wir uns nach vielen Diskussionen entschieden, dass diese Operation im besten Interesse für ihn ist“, erklärte Pittsburghs General Manager Ron Hextall.
Dennis Schneidler-USA TODAY Sports
Crosby ist der Franchise-Mittelstürmer der Penguins: Der 1,80 Meter große Linksschütze wurde im Jahr 2005 als First Overall von Pittsburgh gedraftet und startete direkt in der NHL durch. Gleich in seiner Debüt-Saison gelangen dem genialen Spielmacher 120 Scorerpunkte (36 Tore, 84 Assists) in 79 Spielen. In insgesamt 16 Karriere-Jahren in der NHL bestritt „Sid the Kid“ 1039 NHL-Spiele mit 1325 Scorerpunkten (486 Tore, 839 Assists). Auch spielte er schon 14 Jahre in den Stanley Cup Playoffs mit 174 Partien und 191 Punkten (69 Tore, 122 Assists). Crosby gewann dreimal den Stanley Cup (2009, 2016, 2017), holte zweimal Gold bei Olympia und ist durch ein zusätzliches WM-Gold auch Mitglied im Triple Gold Club. Hinzu räumte der künftige „Hall of Famer“ individuelle Auszeichnungen wie die Hart Trophy (2x MVP), den Ted Lindsay Award (3x MVP), die Conn Smythe Trophy (2x Playoff-MVP), Maurice Richard Trophy (2x meiste Tore) und die Art Ross Trophy (2x meiste Scorerpunkte) ab.
In der abgelaufenen Saison brachte es die Nummer 87 in 55 Spielen auf 62 Punkte (24 Tore, 38 Assists), ist nach wie vor ein Stammspieler in den Special Teams sowie auf und neben dem Eis ein geborener Anführer für die Pens.
Evgeni Malkin (Pittsburgh Penguins)
Die Penguins könnten gar noch den zweiten ultimativen Schlüsselspieler für den Saisonstart verlieren: Ob Nummer-2-Center Yevgeni Malkin für den Auftakt fit wird, ist noch komplett offen. Nach einer Knie-OP im Sommer wird der 35-jährige Russe die Training Camps schonmal sicher verpassen. Die Zeit bis zum ersten NHL-Spiel könnte knapp werden. Den Pens drohen also gleich zwei schmerzhafte Ausfälle.
Malkin wurde im Draft 2004 in der 1. Runde an 2. Stelle von Pittsburgh ausgewählt und startete in der Saison 2006/07 in der NHL durch. In 15 Spielzeiten sammelte der technisch- und schussstarke Mittelstürmer 1104 Scorerpunkte (424 Tore, 680 Assists) in 940 Spielen sowie 174 Punkte (64 Tore, 110 Assists) in 170 Playoff-Partien. Auch der 1,92 Meter große Linksschütze gewann dreimal den Stanley Cup mit den Pinguins und räumte zweimal die Art Ross sowie je einmal die Hart, Conn Smythe und Calder Trophy (bester Rookie) sowie den Ted Lindsay Award ab.
Auston Matthews (Toronto Maple Leafs)
Auch Torontos Auston Matthews hat sich mit einer Handgelenksverletzung durch die letzte Saison geschleppt. Mitte August wurde der 23-jährige Mittelstürmer operiert. Je nach Heilungsverlauf könnte der in San Ramon in Kalifornien geborene Superstar gerade noch rechtzeitig fit werden.
„Es geht ganz gut voran“, so Matthews. „Es wird noch ein paar Wochen dauern, bevor ich die Schiene ablegen, mit der Reha anfangen und wieder Kraft aufbauen kann. Ich hoffe wirklich, dass ich für das erste Spiel fit sein werde. Das ist mein Ziel. Ich nehme es Tag für Tag wie es kommt und werde sehen, wie ich mich fühle.“
Jerome Miron-USA TODAY Sports
Matthews ist einer der ultimativen Ankerspieler bei den Maple Leafs. Der 1,91 Meter große Center ist schnell, physisch stark und mit einem unglaublichen Torinstinkt ausgestattet. Er wurde im Jahr 2016 als First Overall von Toronto ausgewählt und spielte seitdem auch in der NHL. Für die Maple Leafs sammelte er in fünf Karriere-Jahren 351 Scorerpunkte (199 Tore, 152 Assists) in 334 Spielen sowie 32 Auftritte in den Stanley Cup Playoffs (13 Tore, 11 Assists). Matthews gewann bereits die Calder und die Maurice Richard Trophy.
Jack Eichel (Buffalo Sabres)
Gleich in mehrfacher Hinsicht ist die Situation von Buffalos Jack Eichel ungewiss: Sportlich, weil der 24-jährige Mittelstürmer auf einen Trade drängt, die Sabres aber noch kein überzeugendes Angebot erhalten haben. Und gesundheitlich, weil sich der US-Amerikaner einer Nacken-OP unterziehen muss. Auch hier gibt es Zoff zwischen Spieler und Klub, die sich noch nicht auf eine OP-Methode geeinigt haben. Davon aber wird die Ausfallzeit von Eichel abhängen. Ob und wo der 1,88 Meter große Rechtsschütze die Saison starten wird, ist daher noch vollkommen offen.
Eichel wurde im Jahr 2015 in der 1. Runde an 2. Stelle von Buffalo gedraftet. In sechs Saisons an den Niagarafällen stach der Center mit 355 Scorerpunkten (139 Tore, 216 Assists) in 375 Einsätzen heraus. Allerdings konnte der dynamische Power-Taktgeber der Sabres in einem halben Jahrzehnt noch kein einziges Playoff-Spiel bestreiten und sucht auch deshalb nach einer neuen Herausforderung.
Yanni Gourde (Seattle Kraken)
Mit Yanni Gourde wählten die Seattle Kraken im Expansion Draft 2021 einen prominenten Stürmer aus. Doch der 29-jährige Frankokanadier wird die ersten Spiele der neuen Franchise sicher verpassen: Nach einer Schulter-OP wird der flinke 1,75 Meter große Linksschütze bis Mitte/Ende November ausfallen.
Gourde wurde als ungedrafteter Spieler von den Tampa Bay Lightning entdeckt und schaffte 2015/16 den Durchbruch in der NHL. Seitdem sammelte er in 310 Spielen 187 Scorerpunkte (80 Tore, 107 Assists) und wirkte in vier Stanley-Cup-Playoff-Runs mit (69 Partien, 16 Tore, 13 Assists). Zuletzt gewann er zweimal in Folge den Stanley Cup mit den Bolts (2020 und 2021).
Tuukka Rask (Boston Bruins)
Die Bruins starten ohne ihren Starter in die neue Saison: Tuukka Rask musste sich einen Bänderriss in der Hüfte mit einer Operation richten lassen und wird Boston wohl erst zum Jahreswechsel wieder zur Verfügung stehen. Bis dahin duellieren sich Talent Jeremy Swayman (22) und Neuzugang Linus Ullmark (28) um den Platz zwischen den Pfosten.
Brad Penner-USA TODAY Sports
Der 34-jährige Finne absolvierte bereits 14 Spielzeiten in der NHL (560 Spiele in der regulären Saison, 104 Einsätze in den Stanley Cup Playoffs), gewann die Vezina (bester Goalie) und Jennings Trophy (wenigste Gegentore) sowie den Stanley Cup (2011 mit den Bs).
Shea Weber (Montreal Canadiens)
Verteidiger-Veteran Shea Weber wird nicht nur den Saison-Auftakt, sondern wohl die komplette Saison fehlen. „Er wird voraussichtlich auch seine Karriere beenden“, mutmaßte Montreals GM Marc Bergevin.
Der 36-jährige Rechtsschütze spulte in seiner Karriere viel Eiszeit ab, glänzte mit einem harten Schuss und harten Checks. Trotz einer Knöchelverletzung biss der Canadiens-Kapitän auf die Zähne und quälte sich durch 48 Hauptrunden-Spiele sowie 22 Playoff-Partien bis ins Stanley Cup Finale.
Eine Entscheidung bezüglich eines Karriereendes hat Weber noch nicht offiziell getroffen. In 17 NHL-Spielzeiten kam der 1,93 Meter große Kanadier 1038-mal in der regulären Saison zum Einsatz (224 Tore, 365 Assists). Hinzu kamen 97 Playoff-Partien (18 Tore, 24 Assists).
Carey Price (Montreal Canadiens)
Montreals Torwart Carey Price nutzte die Sommerpause für eine Knie-OP. Ob der 34-jährige Kanadier rechtzeitig zum Saisonauftakt fit wird, steht noch nicht fest. Es wäre nach Weber die zweite wichtige Säule in der Habs-Defensive, die wegbrechen könnte.
In 14 Jahren kam der Goalie in 707 Spielen zum Einsatz und bestritt zudem 92 Playoff-Partien. Individuell räumte Price fast alles ab, was es zu gewinnen gibt: Vezina, Jennings und Hart Trophy sowie den Ted Lindsay Award. Was in seinem Trophäenschrank aber noch fehlt ist der Stanley Cup.
Ben Bishop (Dallas Stars)
Ein großes Fragezeichen steht auch hinter Torwart Ben Bishop von den Dallas Stars. Um den 34-jährigen US-Amerikaner ist es erstaunlich ruhig geworden. Der 2,01 Meter große Linksfänger hatte bereits die Vorsaison verletzungsbedingt komplett verpasst. Nach einer Knie-OP ist weiterhin offen, wann und ob überhaupt seine Karriere fortgesetzt werden kann.
Bishop stand in 413 NHL- sowie 52 Playoff-Spielen im Kasten. Mit Braden Holtby (31), Anton Khudobin (35) und Jake Oettinger (22) sind die Texaner auf der Goalie-Position sehr breit aufgestellt und könnten einen Bishop-Ausfall kompensieren.