Champions Hockey League - Gruppe H

Am 26. August startet die Champions Hockey League. EliteProspects Rinkside stellt alle Gruppen der CHL für die kommende Spielzeit vor. 

Mit dem Hockey Club Bozen und Salzburg sind zwei Teams aus der gleichen Liga in Gruppe H vertreten. Möglich macht dies die ICEHL welche Mannschaften aus vier Ländern beheimatet. Mit Frisk Asker aus Norwegen und dem polnischen Außenseiter aus Jastrzebie wird die letzte Gruppe der CHL komplettiert.

Keine großen Chancen für Jastrzebie  

Bisher wurde das polnische Eishockey durch die Klubs aus Tychy, Krakow und um die Jahrtausendwende aus Oswiescim dominiert. Nun ist auch Jastrzebie mit von der Partie. Auf ein Weiterkommen in der CHL sollte sich die Mannschaft aus Polen allerdings noch zu große Hoffnungen machen. 

Im Tor sollte die Starteng-Position an den Tschechen Patrik Nechvatal gehen. Der 29-Jährige wird in seine zweite Saison mit der Mannschaft gehen. In der vergangenen Saison absolvierte er 33 Spiele und kam dabei auf eine Fangquote von 92,6 Prozent und ließ im Schnitt 2,09 Gegentore pro Spiel zu. 

Patrik Nechvatal hier noch im Trikot von Znojmo BILDBYRÅN/GEPA pictures

In der Offensive könnten die polnische Mannschaft bereits Probleme bekommen, denn mit Marek Hovorka und Zack Phillips verlor die Mannschaft ihre besten Scorer der abgelaufenen Saison. Noch wurde kein Spieler verpflichtet, der auch nur einen dieser beiden ersetzen könnte. Der einzige Junior im polnischen Team ist der erst 19-jährigen polnisch-amerikanischen Doppelbürger Dawid Wroblewski. Ob er auf einen Einsatz hoffen darf? 

Bessere Chancen für Frisk Asker  

Der Traditionsklub Frisk Asker aus Norwegen konnte bisher vier Meisterschaften für sich entscheiden. In der Vergangenheit war der Klub auch zweitklassig oder musste um eine Relegation bangen. In den vergangenen Jahren stabilisierte sich Asker jedoch unter den Top-4 Mannschaften Norwegens.  

BILDBYRÅN

Frisk ist ein Vorort von Oslo und kann in 15 Minuten mit dem Auto erreicht werden. Nach einer sechsjährigen Dominanz der Stavanger Oilers durchbrach in der Saison 2017/18 Storhamar die Vorherrschaft Stavangers, ehe Frisk ein Jahr später Meister wurde. Dieser Titel ermöglicht Frisk nun zum zweiten Mal an der CHL teilzunehmen. Anders als Jastrzebie kann Frisk über Erfahrung auf internationalem Parkett vorweisen. Diesen werden sie in der Gruppenphase zu nutzen wissen. Mit den Spielern Hampus Gustafsson (LW/C), Mats Frøshaug und dem Torhüter Nicklas Dahlberg konnten wichtige Akteure der Vorsaison gehalten werden. Der 36-jährige Dahlberg sollte die Mehrzahl der Spiele bestreiten. 

Das Team um Trainer Jan André Aasland wird von Bozen und Salzburg mehrheitlich in der Verteidigung gefordert sein. Kann Frisk die Spiele gegen diese beiden Teams aus der ICEHL lange offenhalten, dann liegt ein Weiterkommen in die Playoffs in Reichweite. Vieles hängt dabei von der Tagesform des Gegners ab. Vor allem die Füchse aus Bozen dürfen von Frisk Asker nicht unterschätzt werden. 

HC Bolzano setzt auf Nordamerikaner  

Der HC Bolzano war lange der Serienmeister im italienischen Eishockey. Nach der Saison 2013/14 zogen die Füchse in die damaligen österreichische EBEL um. Dort schlugen die Südtiroler wie eine Bombe ein. Im ersten Jahr errangen die Füchse den österreichischen Meistertitel. Die Liga war nun gewarnt und nahm Bozen nicht mehr auf die leichte Schulter. Dies zeigt sich in den kommenden Jahren, als Bozen nicht über das Halbfinale hinaus kam. Den letzten Titel konnten die Südtiroler 2017/18 feiern. In diesem Jahr wurde die EBEL in ICEHL umbenannt. 

Die Italiener werden in diesem Jahr in der CHL versuchen, mindestens in das Viertelfinale vorzustoßen. Dazu verpflichtete die Führung der Füchse Doug Mason als Headcoach. Der Nationaltrainer der Niederlande hat einen Kader mit 14 Vertretern aus Nordamerika, die das Grundgerüst des Teams bilden. Davon sind sieben Doppelbürger. 

Doug Mason BILDBYRÅN/Eibner Europa

Mit Torhüter Kevin Boyle, Verteidiger James DeHaas, den Stürmern Brett Findlay und Dustin Gazley stehen erfahrene Spieler aus der AHL im Kader. Interessant wird zu sehen sein, wie sich Boyle im europäischen Eishockey zurechtfinden wird. Nach enttäuschenden Jahren in der AHL wagt der Torhüter den Sprung über den großen Teich. Nach einigen Spielen wird er sich sicher an die größere Eisfläche gewöhnt haben. Ob dies dann bereits zu spät ist, um in die Playoffs in der CHL zu kommen? 

Salzburg dürfte als Favorit ins Rennen gehen  

Der EC Salzburg konnte einmal in das Halbfinale der CHL vorstoßen und traf dort ausgerechnet auf das Schwesternteam des Getränkeherstellers Red Bull München. München gewann dieses Spiel und traf im Finale auf Frölunda. Salzburg wird nun versuchen, in diesem Jahr erneut das Halbfinale zu erreichen. Mit Matt McIlvane an der Bande haben die Salzburger einen der Bausteine des Münchner Finaleinzuges verpflichtet. Damals war der Kanadier noch Assistenztrainer bei München. Nun hat er das dritte Jahr die Verantwortung über das Team.

Auf dem Papier sieht die Gruppe H als eine einfache Aufgabe für Salzburg aus. Leider wird Eishockey aber nicht auf Papier gespielt und die Sportart hält immer wieder Überraschungen bereit. Der Kader, welcher um den 37-jährigen Torhüter Jean-Philippe Lamoureux aufgebaut wurde, ist ausgeglichen besetzt. Der Amerikaner aus Grand Forks wird sein Bestes tun, um die hohen Anforderungen zu erfüllen. Als Ersatz steht ihm entweder Nicolas Wieser oder der 19-jährige Florian Bugl zur Seite. Wer am Ende die Nummer zwei sein wird, wird sich wohl erst am Ende der Vorbereitungszeit zeigen. 

Jean-Philippe Lamoureux BILDBYRÅN/GEPA pictures

In der Verteidigung ist mit Philipp Wimmer ein U 20 Spieler im Einsatz. Bei der U 20 WM vermochte er noch nicht zu überzeugen. Er muss sein Temperament in den Griff bekommen und seinen Körper besser einsetzten. Mit Jakub Borzecki, Danjo Leonhardt und Lucas Thaler stehen drei weitere Junioren mit internationaler Erfahrung im Kader. Diese werden auch dieses Jahr an der U 20 WM in Edmonton und Red Deer teilnehmen, sollten sie denn den Cut schaffen. Sie alle kommen aus der Academy von Red Bull Salzburg. Wie in so vielen anderen Sportarten übernimmt dieser die Ausbildungskosten und investiert viel in die Junioren. Dass sich dies über lange Zeit auszahlt, ist zu erwarten. 

In der letzten Gruppe scheint vieles möglich zu sein. Bozen, Salzburg oder Frisk können in die Playoffs kommen. Vom polnischen Vertreter wird dies nicht erwartet. Gerade diese Freiheit könnte die Polen jedoch zur Stolperfalle für die Südtiroler und die Salzburger werden lassen. Wenn Frisk gegen diese beiden ebenfalls einen guten Tag erwischt, dann könnte es eng für die beiden Favoriten werden.