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Champions Hockey League - Gruppe D

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Am 26. August startet die Champions Hockey League. EliteProspects Rinkside stellt alle Gruppen der CHL für die kommende Spielzeit vor. 



In der Gruppe D könnten die letzten Spiele der Vorrunde die Entscheidung bringen. Wer kommt in die nächste Runde? Rögle Ängelholm, Red Bull München oder doch der EV Zug? Der dänische Außenseiter aus Vojens wird es vermutlich nicht sein. Dennoch darf der Meister aus Dänemark nicht auf die leichte Schulter genommen werden. SonderjyskE Vojens, wie der Klub heißt, ist der erste dänische Klub überhaupt, welcher den Continental Cup gewinnen konnte. Nun lechzen die Dänen nach weiterem Ruhm in Form eines Sieges gegen eine der großen drei Mannschaften aus ihrer Gruppe. 


Der potenzielle Spielverderber    

Mit Torhüter Patrick Galbraith steht der langjährige Backup-Torhüter des dänischen Nationalteams im Einsatz von Vojens. Galbraith könnte man als einen Weltenbummler des Eishockeys betrachten, denn er spielte bereits in neun verschiedenen Ländern Eishockey (Kanada, USA, Schweden, Slowakei, Schweden, Finnland, Deutschland, England, Dänemark). Trotz dieser Erfahrung konnte er nicht immer überzeugen. Seine Leistungen sind schwankend und so blieb er nie längere Zeit bei einem Klub. Dennoch ist der Torhüter mit den Jahren reifer und besser geworden. Ob es jedoch auf dem Niveau der CHL reicht, ist zu bezweifeln. 

BILDBYRÅN/Andreas Sandström


In der Verteidigung ist mit Andreas Holzmann ein 19-jähriger am Werke. In der letzten Saison agierte der Linksschütze das erste Mal in der 1. Mannschaft. In 47 Spielen kam er zu sechs Punkten und nur 16 Strafminuten. Für einen Verteidiger in seinem ersten Profijahr und diesem Alter sind das gute Werte. Die Frage ist jedoch, ob er international bestehen kann. Der dänische U20-Coach war davon bislang offenbar noch nicht überzeugt, denn bis dato absolvierte Holzmann noch kein Länderspiel für die Nationalmannschaft.

Beim zweiten U20-Spieler Vojens, Mathias Borring Hansen, sieht dies anders aus. Hansen war bei der U20 WM vertreten und konnte in seiner zweiten vollen Saison mit SonderjyskE seine Punkteausbeute vom Vorjahr von vier auf acht verdoppeln.

Die Kaderplanung für die kommende Saison geht nur langsam voran. Eins steht fest, wenn der dänische Meister in der CHL ein paar Mannschaften ärgern will, muss auf dem Transfermarkt noch mal agiert werden. 


Hohe Ansprüche für Rögle?  

Der Nachbar aus Schweden, und damit sind wir bei Rögle angekommen, hat international einen anderen Anspruch. Kann der Neuling in der Champions Hockey League überzeugen? Vor sechs Jahren spielte Rögle Ängelholm noch in der zweiten Liga. Das Team um Coach Cam Abbott qualifizierte sich vor einem Jahr mit einem dritten Platz in der SHL für die kommende internationale Saison. 

Mit fünf Spielern im U20 Alter werden die Schweden eines der jüngsten Teams stellen. Dies beginnt mit Calle Clang auf der Position des Torhüters. Clang wurde vor einem Jahr in der dritten Runde an 77. Stelle von den Pittsburgh Penguins im NHL-Draft ausgewählt. Für ihn wäre es gut, wenn er zu vielen Einsätzen kommen könnte. Nur so kann der 19-Jährige lernen, sich weiterentwickeln und sich für die NHL empfehlen. 

In der Verteidigung steht mit Thimo Nickl ein Klagenfurter im Aufgebot. Der Österreicher hat in der Vergangenheit sowohl auf dem U18- sowie auch auf dem U20-Level auf internationalem Niveau gespielt. Zudem hat er ein Jahr mit den Durmmondville Volitgeurs in der QMJHL verbracht. In dieser Zeit kam er auf 39 Punkte und eine -7-Bilanz. Nach seiner Rückkehr nach Europa heuerte er bei Rögle an. Dort und in Mora kam er auf 18 Spiele und konnte die Saison mit einer -2-Bilanz abschließen. Zudem hat ihn der österreichische Nationaltrainer Roger Bader für drei Spiele mit der A-Nationalmannschaft aufgeboten. Mit einer +6-Bilanz setzte er dort viele Akzente. Dass ihn die Anaheim Ducks 2020 in der vierten Runde ausgewählt haben, zeigt auf, dass die Kalifornier in ihm einen guten Verteidiger mit viel Potenzial sehen. 

BILDBYRÅN/Niclas Jönsson


Auch William Wallinder kann nicht übersehen werden. Der 1,93 Meter große und 86 Kilogramm schwere Verteidiger ist einer der technisch begabtesten Defenceman in seinem Alter. Wenn er noch an Körpermasse zulegt, sich vermehrt auf seine Arbeit als Verteidiger konzentriert und nicht zu oft zu schnell in den Angriff wechselt kann er ein ganz Großer seines Faches werden. Im vergangenen Jahr wurde Wallinder in der zweiten Runde des Drafts von den Detroit Red Wings gewählt.

Im Sturm spielt mit William Strömgren ein Erstrundendraftpick (Position 45) des diesjährigen NHL-Drafts. Die Calgary Flames sicherten sich die Rechte am linken Flügel. Mit ihm könnten die Flames einen wichtigen Spieler für die Zukunft an Land gezogen haben. An der U18-Weltmeisterschaft in Frisco (USA) kam der Stürmer auf fünf Punkte. Nach der WM wechselte er zu Rögle BK und versucht sich nun für einen Stammplatz aufzudrängen. Coach Cam Abott und sein Team werden ihm sicher genügend Eiszeit geben, um zu sehen, wie er sich entwickeln wird. 

Für Linus Sjödin endete der Draft mit einer Enttäuschung. Das Eigengewächs von Rögle wurde nicht gewählt. Ob dies allein am fehlenden Gewicht (76 kg) geschuldet ist, bleibt offen. Den Stürmer sollte das allerdings nicht runterziehen, denn die Fähigkeiten auf eine Karriere in der NHL hätte er. Da kommt der internationale Einsatz in der CHL gerade richtig. Hier kann er sich erneut den anwesenden Scouts zeigen. Und auch dem U20-Nationaltrainer, denn bis dato fehlen ihm internationale Einsätze auf diesem Niveau. Wird ihn Cam Abott einsetzten wollen oder muss er mit der U20 von Rögle eine weitere Saison bestreiten? 


München will mehr  

Der CHL-Finalist von 2018/19 aus Deutschland will auch dieses Jahr weit kommen. In ihrer sechsten Saison in der Liga wollen die Münchner endlich den großen Erfolg feiern und als erstes Team, welches nicht aus Finnland oder Schweden kommt, den Titel holen. Dazu muss aber vieles stimmen. Trainer Don Jackson wird alles daran setzten, diesen Erfolg feiern zu können.

In der Ausbildung der Nachwuchsspieler sind die Münchner zusammen mit Salzburg eine führende Institution im deutschsprachigen Europa. Der Getränkehersteller betreibt eine eigene Academy, in welcher die Spieler ausgebildet werden. Diese werden nach und nach in die erste Mannschaft integriert. Ein gutes Beispiel, wie diese Arbeit funktioniert ist der deutsch-polnische Doppelbürger Maksymilian Szuber. Der 18-jährige Verteidiger aus Opole bestritt die letzte Spielzeit in der österreichischen zweiten Liga und der Alpen Liga. In 35 Spielen verbuchte er elf Punkte und notierte eine +12-Bilanz. International kam er an der vergangenen U20-Weltmeisterschaft für Deutschland in Edmonton zu zwei Einsätzen. In diesem Jahr ist sein Ziel klar: Sich in der DEL behaupten und wieder an der U20-Weltmeisterschaft in Edmonton teilzunehmen.

Im Sturm sorgt ein Nachwuchstrio für viel Gesprächsstoff. Der 17-jährige Julian Lutz ist auf dem besten Wege, ein dominierender Spieler in seiner Altersgruppe zu werden. In der vergangenen Saison ließ sich der Stürmer in 52 Spielen 37 Punkte auf sein Konto schreiben. In der Alpen Liga mit den RB Hockey Juniors kam er auf 0,83 Punkte pro Spiel. Eine sehr starke Quote. International indes war er noch nicht so dominierend. Mit der U18-Auswahl kam er in vier Spielen nicht über einen Punkt hinaus. Dies war am Ivan-Hlinka-Turnier in diesem Jahr besser. In vier Spielen zeigte seine Torproduktivität nach oben. Mit zwei Treffern darf er zufrieden sein. Einen Wermutstropfen gibt es dennoch. Seine defensive Leistung auf internationalem Niveau lässt zu wünschen übrig. Mit einer -9-Bilanz am Ivan-Hlinka-Turnier kann er nicht zufrieden sein.

Sebastian Cimmerman ist ein Jahr älter als Lutz. Dieses eine Jahr kann im Junioren-Eishockey viel bedeuten. Es kann in der Entwicklung ein Schritt nach vorne sein oder eben nicht. Für Cimmerman war das vergangene Jahr zufriedenstellend. 16 Tore in 35 Spielen mit drei verschiedenen Teams kann sich sehen lassen.

Gespannt dürfen wir auf den dritten im Bunde sein. John Peterka steht eigentlich bei den Buffalo Sabers unter Vertrag. Diese leihen in für eine weitere Spielzeit nach München aus. Hier in der Heimat, soll er sein Spiel noch weiter verfeinern. Bei der WM in Riga zeigte er bereits seine Reife. Er schien nie überfordert zu sein, passte sein Spiel an und wurde immer sicherer. Dass diese Leistung am Ende noch mit einem Tor belohnt wurde, war für ihn eine Krönung einer starken Saison. In der kommenden CHL-Saison soll der Stürmer weiter reifen und noch spielbestimmender werden. Es ist ein schmaler Grat zwischen zu viel wollen und dem eigenen Können. Nur wenigen Spielern ist es gegeben, diesen zu beherrschen. Peterka zeigte, dass er diese Herausforderung annimmt.

BILDBYRÅN/Passion2Press



EV Zug baut auf Meister-Goalie   

Der EV Zug wird als Schweizermeister versuchen, Rögle sowie auch München aus dem Weg zu räumen und in die Play-Offs zu kommen. Die Innerschweizer haben den Kader dazu, dass sie mindestens das Halbfinale erreichen können. Einen Nachwuchsspieler findet man jedoch nicht. Diese Tatsache fängt der Klub auf, in dem er in der zweithöchsten Liga der Schweiz, der Swiss League, einen eigenen Klub unterhält. Ähnlich wie die ZSC Lions mit den GSK Lions bilden die Zuger über die EVZ Academy junge Spieler aus, um ihnen genügend Erfahrung auf dem höheren Niveau zu gewähren. Der Schweizermeister wird sicher den einen oder anderen Nachwuchsspieler im Verlauf der CHL Saison einbinden.

Der EV Zug darf getrost auf seine Gegner blicken. Sollte das Team in der Offensive schwächeln, steht im Tor ein sechsfacher Champion. Leonardo Genoni, der Torhüter der Meister macht. Derjenige, welcher mit Davos, Bern und nun Zug Meister wurde. Er, der als Torhüter von den Scouts nicht als gut genug eingeschätzt wurde. Genoni, der die Silbermedaille gewann. Der Goalie will nun nach den Meistertiteln in der Schweiz auch in der CHL den Titel erringen. Einfach sollte dieses Unterfangen allerdings nicht werden. 

BILDBYRÅN/Geisser


Im Sturm wird der EV Zug erneut auf die Torausbeute von Jan Kovar hoffen. Der 31-jährige Tscheche führte die Scorerliste der Schweizer in der vergangenen Saison an. In 52 Spielen kam er auf satte 63 Punkte, wovon er 47 als Assists zugeschrieben bekam. Für das Toreschießen soll erneut Dario Simion verantwortlich sein. In der vergangenen Saison wurde der 27-jährige Schweizer mit 24 Toren zum besten Goalscorer der Mannschaft.

Wer wird in dieser Gruppe am Ende auf Rang eins abschließen? Diese Entscheidung wird aller Wahrscheinlichkeit erst am letzten Spieltag fallen. Mit dem EHC München, Rögle Ängelholm und dem EV Zug werden drei Mannschaften dies unter sich ausmachen. SonderjyskE Vojens könnte zum Spielverderber werden.



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