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Champions Hockey League - Gruppe A

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Am 26. August startet die Champions Hockey League. EliteProspects Rinkside stellt alle Gruppen der CHL für die kommende Spielzeit vor. 



Bremerhaven erwischt schwere Gruppe  

Keine einfache Gruppe erwischten die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Mit den Växjö Lakers, Sparta Prag und TPS Turku befinden sich drei Teams in Gruppe A, welche das Potenzial zum Gruppensieg haben. Bremerhaven sollte als Neuling in der CHL jedoch in der Lage sein, für die ein oder andere Überraschung zu Sorgen.

Wie kann Eishockey in Pandemie Zeiten gespielt werden? Die DEL zeigte eine überraschende Lösung. Mit dem Magenta Cup und der Unterteilung in zwei regionale Gruppen zu sieben Teams war die Spielzeit nicht so wie üblich. Überraschend konnten sich die Pinguins hinter den Eisbären Berlin in der Gruppe Nord auf Platz zwei klassieren. Dies bedeutet gleichzeitig die Qualifikation für die Champions Hockey League. Mindestens drei Partien können die heimischen Fans in der Eisarena am Wilhelm-Kaiser-Platz sehen.

BILDBYRÅN/osnapix


Nach dem Auftakttrip in Skandinavien spielen die Pinguins am 3. September zum ersten Mal auf heimischen Eis (19:30 TPS Turku). Am 5. September geht es dann gleich weiter gegen die Växjö Lakers. Im letzten Spiel der Gruppenphase treffen sie am 12. Oktober auf Sparta Prag. 

Was können die Pinguins gegen diese drei Spitzenteams ausrichten? Alles wird auf den Start in Finnland ankommen. 


TPS Turku will mehr  

TPS Turku will in diesem Jahr endlich einen Gruppensieg erringen. Dies gelang den Finnen seit der Einführung der CHL noch nie. In der Saison 2017/18 wurden sie hinter den Nottingham Panthers und dem SC Bern dritter und in der Saison 2018/19 belegten sie den zweiten Platz hinter dem nachmaligen Finalteilnehmer Red Bull München. 

Dieses Jahr will die erneut sehr junge Truppe um Trainer Jussi Ahokas wieder einmal in die 1/8 Finals kommen. Einfach wird dies indes nicht. Mit dem 26-Jährigen Andrei Kareyev und Eetu Anttila im Tor ist die Achillessehne bereits gefunden. Und ob der erst 18-jährige Emil Vuorio zum Einsatz kommen wird, steht wohl in den Sternen. Offiziell wird er bei den Junioren geführt. 

In der Verteidigung liegt viel Verantwortung auf den Schultern von Niklas Arell und Ville Lajunen. Diese beiden sind die Routiniers in einer Abwehr voller Jungspunde. Außer den beiden 26-Jährigen Elmeri Eronen und Johan Ivarsson sind die restlichen Verteidiger alle unter 20 Jahre.

In dieser jungen Verteidigung sticht Eemil Viro hervor. Der 19-jährige Bronze-Medaillen-Gewinner der U20 WM in Edmonton, steht bereits bei Detroit unter Vertrag. Die Red Wings haben aber entschieden, ihn weiter in Finnland spielen zu lassen. Dies, obwohl Viro in den Play-Offs mit TPS die meisten Tore aller Verteidiger erzielt hatte. Auf dem Weg in das Finale durfte er sich dreimal als Torschütze feiern lassen. Den Meistertitel jedoch verpasste er und sein Team gegen Lukko Rauma.

 

BILDBYRÅN/Andy Devlin


Im Sturm ist Lauri Korpikoski mit 35 Jahren der älteste Spieler. Der jüngste Spieler ist mit 17 Jahren Juraj Slafkovsky. Der Slowake kam in der Saison 2019/20 zu TPS und war in der U18-Mannschaft Turkus mit 52 Punkten aus 39 Spielen sehr erfolgreich. In der vergangenen Spielzeit kam er zu 16 Spielen mit der U20 von TPS und verbuchte in diesen Partien 13 Punkte. Weniger erfolgreich konnte er sich an der U20-Weltmeisterschaft in Edmonton zeigen. Trotz allem durfte er auch an der A-WM in Lettland spielen. Dort bestritt er sechs Spiele und hatte ein Plus/Minus-Bilanz von -3. Dass er dort viel gelernt hatte, zeigt er am Ivan Hlinka Turnier. Mit acht Punkten aus vier Spielen und einer +2 Bilanz zeigt sein Weg weiterhin nach oben. Es wird sehr interessant sein, ihn in der CHL spielen zu sehen. 

Mit Kalle Väisänen (NY Rangers Draftpick), Eetu Liukas (New York Islanders Draftpick) und Mikael Pyyhtiä (Columbus Blue Jackets Draftpick) stehen drei weitere Spieler unter Beobachtung ihrer jeweiligen NHL-Teams. Bei diesen dreien geht es in erster Linie darum zu sehen, ob sie bereits in der nächsten Saison den Schritt über den großen Teich machen können. 

Der Star von TPS Turku ist nicht auf dem Eis noch an der Bande zu finden. Mit drei weiteren Investoren haben sich die beiden Brüder Saku Koivu und Mikko Koivu an TPS beteiligt. Ihr Credo ist einfach: Jungen Spielern viel Verantwortung geben und so weiterentwickeln. Erfolge sind nicht das Mass aller Dinge. Für die Koivus zählen andere Erfolge. Erfolge, die nicht nur an Punkten und Siegen gemessen werden können. Ob gerade dies Bremerhaven entgegenkommen könnte?


Sparta Prag geht mit sehr junger Mannschaft an den Start  

Einen anderen Weg geht der Hauptstadtklub aus Prag. Sparta Prag wird die CHL Saison wohl mit bis zu 10 unter 20-jährigen bestreiten. Davon dürften im regulären Spielbetrieb wohl bedeutend weniger zum Einsatz kommen.

Noch in der Spielzeit 2016/17 stieß Prag in das Finale vor, in welchem sich die Mannschaft erst in der Verlängerung gegen dem schwedischen Top Klub Frölunda Götheborg Indians geschlagen geben musste. Dies möchte der Klub in diesem Jahr mit dem Gewinn der Champions Hockey League ändern. 

Im Tor werden die Tschechen auf Routinier Alexander Salak setzten. Der 19-Jährige Oldrich Cichon wird als potenzielle Nummer drei wohl kaum zu Einsätzen kommen. Er soll in den kommenden Jahren langsam an das höhere Niveau herangeführt werden. 

In der Verteidigung fällt der erst 17-jährige Bulgare Nino Tomov auf. Der in Sofia geborene Linksschütze dürfte in der CHL wenig zum Einsatz kommen. Dennoch kann der Verteidiger auf internationale Einsätze in den letzten Jahren zurückblicken. Mit der bulgarischen U18- und U20- Nationalmannschaft kam er auf insgesamt neun Spiele (12 Punkten).

Anders könnte dies bei Tomas Kulhanek sein. Kuhlanek  bestritt internationale noch nie ein Spiel, soll aber in dieser Saison vermehrt als 8. Verteidiger zum Einsatz kommen. Ob dies jedoch bei aktuell 10 Verteidiger im Kader der Fall sein wird, bleibt abzuwarten, denn der Konkurrenzkampf um einen Platz in der Verteidigung dürfte für ihn eine große Herausforderung sein. 

Im Sturm ist für junge Spieler ebenfalls (fast) kein Platz. Einzig David Vitouch dürfte zum Einsatz kommen. An den vergangenen U20-Weltmeisterschaften in Edmonton konnte der Center zwei Vorlagen verbuchen. Ansonsten blieb er unter den eigenen Erwartungen. Dass der 19-Jährige dies ändern möchte und sich für den Kader im A-Team empfehlen möchte, liegt auf der Hand. 

Eine weitere Hürde müssen die jungen Spieler in Trainer Josef Jandac nehmen. Der 52-Jährige ist nicht bekannt für seine Jugendförderung. Und auch der Besitzer des Klubs, Karel Prazek, scheint nicht viel an der Förderung junger Spieler zu liegen. Wobei dies im tschechischen Hockey seit einigen Jahren ein allgemeines Problem ist. 

BILDBYRÅN/CTK Photo


Hohe Erwartungen an Växjo  

Und wie steht es um den SHL-Vertreter aus Växjö im Bereich der Juniorenförderung? Mit Victor Stjernborg welcher in diesem Jahr von den Chicago Blackhawks in der 4. Runde an 108 Stelle gezogen wurde, sahen die Verantwortlichen der Hawks den Meisterspieler des letzten Jahres vor sich. In der kommenden Saison wird sich der 18-Jährige in Växjö weiterentwickeln. Für Nordamerika ist er, obwohl er ein kompletter Stürmer ist, noch nicht bereit. Unter dem Coach Sam Hallam wird er sich in den entsprechenden Bereichen konstant verbessern. Auch wenn sein Vertrag mit den Lakers erst in zwei Jahren ausläuft, könnte er schon vor dem Ende des Kontrakts in Chicago aufspielen.

Hugo Pettersson ist der zweite U20-Stürmer im Kader der Lakers. Seine Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen und die kommenden zwei Jahre werden für ihn entscheidend sein. Für Nordamerika ist er noch kein Thema. In den beiden letzten Drafts wurde er übergangen. Dies ist sicher auch seiner Größe (1,78 Meter) und seinem Gewicht (82 Kilogramm) geschuldet.

BILDBYRÅN


Weitere U20-Spieler findet man im Kader der Schweden nicht. Mit den routinierten und erfahrenen Spielern wird Växjö wohl ein Wort um den Titel der CHL mitreden wollen. Ein Weiterkommen in die 1/8 Finals ist ein Muss. Ansonsten könnte es für den Meister spätestens im Oktober zu Missstimmungen im Umfeld kommen. 

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