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Champions Hockey League - Gruppe C

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Am 26. August startet die Champions Hockey League. EliteProspects Rinkside stellt alle Gruppen der CHL für die kommende Spielzeit vor.



Lukko Rauma, die Adler aus Mannheim, Lausanne oder die walisischen Teufel aus Cardiff? Jedes der vier Teams kann in die nächste Runde kommen. Die Möglichkeit besteht indes, dass jedes der vier Teams mit wehenden Fahnen untergeht. Die Frage ist, welche zwei Teams kommen nicht weiter? 

Lukko Rauma kann die Gruppe vor den Adler aus Mannheim gewinnen. Cardiff kann Dritter werden. Lausanne hat zu viele interne Probleme mit dem Besitzer und in der Mannschaft, um international Erfolg zu haben. Damit scheint alles klar zu sein. Lukko Rauma und die Adler aus Mannheim kommen weiter. Die Vorschau kann damit geschlossen und zur nächsten Gruppe gewechselt werden. Wäre da nicht die Unberechenbarkeit des Sportes, welche eine Analyse der Teams bedingt. Diese zeigt, dass jedes der Teams Chancen auf das Weiterkommen hat. 


Lukko Rauma - Der Meister aus Finnland  

Lukko Rauma gewann den ersten Meistertitel seit 59 Jahren und ihren ersten Titel in der Geschichte der Liiga in Finnland. Der Meister nimmt zum vierten Mal an der CHL teil und konnte schon in den vergangenen Spielzeiten Erfolge verbuchen. Bei der ersten Teilnahme 2014/15 scheiterten sie im Viertelfinale, ein Jahr später im Halbfinale und bei der dritten Teilnahme war im 1/16-Finale Schluss. Welches Gesicht werden sie dieses Jahr in der CHL zeigen? 

BILDBYRÅN/Andreas L Eriksson


Mit Daniel Audette und Robin Press verlor der finnische Meister seine besten zwei Scorer der vergangenen Saison. Ob diese kompensiert werden können, bleibt zu bezweifeln. Interessant könnte zu beobachten sein, wie sich der 19-jährige Oliver Suni entwickelt. Nach einem Jahr in der Ontario Hockey League mit den Oshawa Generals, bei welchen er in 43 Spielen auf 32 Punkte kam, kehrte er in die heimische Liga zurück. Mit der U-20 von Lukko absolvierte er dann 13 Spiele und konnte dabei 14 Scorerpunkte verbuchen (neun Tore, fünf Assists). In der kommenden Saison sollte Suni der Sprung in den Profibereich gelingen.


Adler haben einiges gutzumachen  

Andere Sorgen haben die Mannheimer. In der vergangenen Saison belegten die Adler in der Süd Gruppe der DEL den ersten Platz. Im Halbfinale schied das Team gegen die Grizzlys Wolfsburg aus. Dies genügt den Ansprüchen aus dem Umfeld nicht. Vom Team wurde der Titel oder wenigstens der Einzug in das Finale erwartet. Dort hätten die Dauerrivalen Eisbären Berlin gewartet. Nach dieser Enttäuschung setzte ein reges Kommen und Gehen bei den Adlern ein. Interessanterweise wurde nicht wie üblich der Coach ausgewechselt, sondern die Spieler. Pavel Gross durfte bleiben. Was geschieht jedoch bei einem Scheitern in der Gruppenphase der CHL oder einem schlechten Saisonauftakt in der DEL?   

Bis dato haben sich die Adler für jede CHL-Saison qualifiziert und gewannen dreimal ihre Gruppe. Damit sicherten sich die Mannheimer die Qualifikation für die 1/16-Finalspiele. Über diese hinaus konnte der Klub allerdings nie kommen. Dieses Jahr will die Führung ein Weiterkommen und ein langes Verbleiben in den Playoffs. 

Mannheim wird mit fünf Torhütern, 10 Verteidigern und 15 Stürmern starten. Recht üppig und gut gepolstert scheint die Truppe zu sein. Mit Dennis Endras und Felix Brückmann verfügen die Adler über zwei solide Torhüter, die wenn es nötig ist, auch durchrotiert werden könnten. Zudem befinden sich mit Luca Ganz (18) und Arno Tiefensee (19) zwei junge Goalie-Talente im Kader.

In der Verteidigung wurde mit Korbinian Holzer nicht nur ein Führungsspieler an Land gezogen, sondern auch ein sehr hart agierender Verteidiger, der sich in die Offensive mit einbinden kann. 

Winslow Townson-USA TODAY


Mit den Gebrüdern Florian Elias (19) und Moritz Elias (17) sind zwei Talente im Sturm, welche auf sich aufmerksam machen werden. Florian zeigte eine beeindruckende Leistung an der U20-Weltmeisterschaft in Edmonton. In fünf Spielen erzielte er neun Punkte und schloss mit einer -2 Bilanz ab. Auch in der DEL kam er zu 34 Einsätzen und acht Punkten. Obwohl er nicht gedraftet wurde, könnte sein Weg früher oder später in die NHL führen. Sein Bruder Moritz spielte die vergangene Saison bei den Nürnberg Ice Tigers. Für einen erst 17-jährigen Stürmer eine große Auszeichnung. Dass ihm dabei ein Tor und ein Assist gelang unterstreicht seine Entwicklung.


Ungewissheit beim Hockey Club Lausanne  

Beim Schweizer Vertreter aus der Waadt (französisch sprachiger Kanton) sind keine U20 Spieler im Kader. Dies mag auf den ersten Blick erstaunen. Wenn man jedoch die Umstände in Lausanne etwas näher kennt, erstaunt dies nicht. Nachdem sich der kanadische Investor nach der Saison 2017/18 zurückzog, trieb der Klub führerlos auf dem Wasser. Erst als die Lausanner eine neue Führung um Petr SvobodaZdenek Bakala (beide CZE) und Gregory Finger (Rus) hatten, kam ein wenig Ordnung in den Klub. 

BILDBYRÅN/Pius Koller


Sportlich gesehen sollte der Kader der Lausanner um den zweiten Platz spielen können. Wobei auch hier nicht immer sicher ist, wie der Kader beim Start in die neue Saison aussehen wird. Zu viele Spieler sind bereits mit neuen Klubs in Gesprächen. Was wiederum zu frühen Abgängen führen könnte. 

Mit Christoph Bertschy verfügt Lausanne über einen NHL-erfahrenen Stürmer, der schon in den letzten drei Spielzeiten seinen offensiven Riecher unter Beweis stellen konnte. Mit der Verpflichtung von Damien Riat konnte die Offensive zudem verstärkt werden. Riat absolvierte in der abgelaufenen Saison noch 33 Spiele für die Hershey Bears in der AHL und konnte dabei drei Tore und sechs Assists erzielen.


Fehlende Spielpraxis der Cardiff Devils  

Andere Sorgen hat das britische Team aus Cardiff. Seit 1 ½ Jahren haben die Waliser keinen Ernstkampf mehr bestritten. Im Zuge der Pandemie entschied sich Premier Boris Johnson, alle Veranstaltungen abzusagen und legte dabei nicht nur das Eishockey auf Eis. Damit treten die Devils als amtierender Meister aus der Saison 2019/20 in der CHL an. 

BILDBYRÅN/Mario Buehner


Generell hat sich das Eishockey auf der Insel verändert. Nach einer Phase des Stillstandes hat sich die Sportart wieder in die von Fußball, Rugby oder Reiten dominierten Sportteile der Zeitungen zurückgekämpft. Dies hat nicht nur mit der CHL zutun. Sondern auch mit der Teilnahme der Nationalmannschaft auf dem höchsten Niveau der Eishockeywelt. Noch wird Großbritannien als Exot angeschaut. Dabei geht oft vergessen, dass die Britten zwei Mal Bronze an Weltmeisterschaften gewonnen haben. Auch wenn diese aus der Frühzeit des Eishockeys stammen.

Aktuell hat der Klub Mühe, neue Spieler zu finden und seinen Kader entsprechend zu gestalten. 19 Spieler stehen aktuell unter Vertrag, weitere sollen dazustoßen, so General Manager Todd Kelman. Doch die Verhandlungen verlaufen stockend. Auch wegen der Pandemie. 

Wie beim Lausanne HC hat Cardiff keine U20 Spieler im Kader. Joshua Waller ist mit seinen 22 Jahren der jüngste Spieler. Der in Reading geborene linke Flügel wird dies wohl noch für lange Zeit sein. Der Verband und die Klubs sind bemüht, junge Spieler zu finden und diese in ihren Klubs zu halten. Das sie dabei (noch) nicht den gewünschten Erfolg haben, ist verständlich. Auf internationaler Ebene könnten die Britten jedoch allemal zu einem unangenehmen Gegner werden.



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