„King Henrik“ dankt ab: Lundqvist beendet seine Karriere
Der langjährige NHL-Goalie Henrik Lundqvist hat am Freitag sein Karriereende bekannt gegeben. „Es ist Zeit“, sagte der 39-jährige Schwede.
„In den letzten 30 Jahren habe ich mein Leben dem Hockey gewidmet“, teilte Lundqvist über seinen Twitter-Kanal mit. „Jetzt ist es Zeit, mich von diesem Spiel, das ich liebe, zu trennen und ein neues Kapitel aufzuschlagen.“
Der in Åre geborene Schwede wurde im Jahr 2000 erst in der 7. Runde an 205. Stelle von den New York Rangers gedraftet, entwickelte sich aber in den folgenden Jahren zu „King Henrik“, einem der besten Torhüter der Welt.
15 Jahre ein Ranger
In den fünf Jahren nach seinem Draft lief Lundqvist noch in Frölunda auf und folgte 2005 dem Ruf der NHL. In 15 Saisons bei den Rangers absolvierte der 1,85 Meter große Linksfänger 887 Spiele (64 Shutouts, 2,43 Gegentore/Spiel, 91,8 Prozent Fangquote) und war in zwölf Playoff-Runs involviert und war in 130 Postseason-Spielen ein regelrechtes Playoff-Monster (zehn Shutouts, 1,76 Gegentore/Spiel, 93,9 Prozent Fangquote).
BILDBYRÅN/Joel Marklund
In den Geschichtsbüchern der NHL geht Lundqvist als der Torwart ein, der die sechstmeisten Siege (459), achtmeisten Spiele (887) und neuntmeisten Starts (871) vorweisen kann. Im der Saison 2011/12 gewann er die Vezina Trophy für den besten Torwart des Jahres. Mit Schweden gewann er Gold bei der Weltmeisterschaft und bei den Olympischen Spielen. Nur der Stanley Cup blieb ihm verwehrt.
Insbesondere von den Rangers-Fans wurde Lundqvist geliebt und verehrt. Als „King Henrik“ pflegte der Goalie nicht nur auf dem Eis, sondern auch als Mode-Ikone neben dem Eis ein makelloses Image. Seine Kritiker warfen ihm nicht selten vor, zu perfekt zu sein.
Ultimative Ehre: Die 30 kommt unters Dach im MSG
Die Rangers kündigten bereits an, Lundqvist die ultimative Ehre zu erweisen: Sein Trikot mit der Nummer 30 soll nie wieder vergeben unter das Dach im altehrwürdigen Madison Square Garden gezogen werden.
„Wir gratulieren Henrik zu einer außergewöhnlichen Karriere und einem andauernden Vermächtnis von Erfolg, Wohltätigkeit und Charakter“, heißt es in einer Erklärung der New Yorker. „Es ist eine Ehre für uns, anzukündigen, dass wir sein Trikot in einem Spiel in der kommenden Saison unter das Dach hängen werden.“
Es ist auch davon auszugehen, dass „King Henrik“ in Zukunft in die Hockey Hall of Fame aufgenommen wird.
Herz-OP statt Neuanfang
Im Karriere-Spätherbst, im Sommer 2020, trennten sich die Broadway Blueshirts von ihrem langjährigen Aushängeschild via Buyout. Lundqvist suchte noch einmal eine neue Herausforderung und schloss sich den Washington Capitals an. Aufgrund einer Herz-OP aber absolvierte er keine einzige Partie für die Caps. Seit dem 28. Juli 2021 war „King Henrik“ Free Agent.
Lundqvist: „Ich habe jede einzelne Minute geliebt“
Wohl auch aus gesundheitlichen Gründen wird Lundqvist als aktiver Torwart nicht mehr aufs Eis zurückkehren. Auch zu seinen Zukunftsplänen äußerte sich der 39-Jährige noch nicht konkret: „Ich bin gespannt auf die Zukunft. Ich habe in den letzten Jahren so viele fantastische Menschen kennengelernt, die mich auf meiner neuen Reise führen und inspirieren werden“, schrieb Lundqvist auf Twitter. „Ich bin extrem dankbar dafür, was Hockey mir gegeben und mir für mein Leben beigebracht hat. Diese Lehren werde ich niemals vergessen. Hockey hat meinem Leben einen Sinn gegeben und ich habe jede einzelne Minute geliebt.“