Hlinka Gretzky Cup – Ohne Kanada, dafür mit Deutschland
Vom 02. bis 07.08 fand der Ivan Hlinka Gretzky Cup in Tschechien und der Slowakei statt. Insgesamt nahmen acht U 18 Nationen an dem Turnier teil (Russland, Finnland, Tschechien, Schweiz, Slowakei, Schweden, USA, Deutschland). In diesem Jahr nicht mit dabei war Kanada, die 22 der bisher 27 Turniere gewinnen konnten.
Turniersieger Russland - Slowakei überrascht
Im Finale bezwangen die Russen die im Turnier überaus starken Slowaken mit 7:2. Dieses Resultat, widerspiegelt allerdings nicht die Stärke der Slowaken bei dem diesjährigen Turnier. Die U 18 Mannschaft der Slowakei trat mit einem äußerst starken Team an. Dalibor Dvorsky verbuchte beispielsweise 12 Scorerpunkte und mit einem Alter von erst 16 Jahren ist Dvorsky erst für den NHL-Draft 2023 berechtigt. Auch Juraj Slafkovsky, welcher als Top-10 Pick für den kommenden Draft gilt konnte mit neun Punkten überzeugen. Allgemein gelten die Jahrgänge 2003/04 der Slowaken als sehr gut und so konnten sie sich auch den zweiten Platz bei dem Turnier erspielen.
In der russischen Mannschaft zeigte Matvei Michkov erneut sein können. Schon bei der vergangenen U 18 WM in Texas dominierte der 16-Jährige. Im Hlinka Gretzky Cup wurde Mitchkov mit acht Toren und fünf Assists zum Topscorer des Turniers. Mit 13 Scorerpunkten konnte der Russen den bisherigen Turnierrekord von Cole Perfetti einstellen. Auch Michkov steht erst für den NHL-Draft 2023 zur Verfügung. Michkov zählt als hervorragender Skater, der ein unfassbares Auge für seine Mitspieler hat. Stark war auch der Auftritt von Ruslan Gazizov. Der Stürmer aus Omsk wird die neue Saison bei den London Knights in der Ontario Hockey League bestreiten, um sich somit für den anstehenden Draft zu empfehlen.
Schweden sichert sich Platz 3
Im Spiel um Platz 3 sicherten sich die Schweden in einem packenden Spiel gegen Finnland (4:3) die Bronze Medaille. Über das ganze Turnier hinaus fielen bei den Schweden vor allem die Zwillinge Hugo Hävelid und Mattias Hävelid auf. Mattias wurde als Verteidiger zum Topscorer der Schweden und sein Bruder Hugo (Torwart) stand dreimal im Tor der Tre Kronor. Beide gewannen im April bei der U 18 WM in Texas bereits Bronze. Die Chancen stehen gut, dass sie das nächste schwedische Zwillingspaar in der NHL werden wie die Vancouver Canucks Legenden Daniel Sedin und Henrik Sedin.
Bei den Finnen wusste Joakim Kemell zu überzeugen. Der Spieler aus Turku wurde Topscorer seines Teams und konnte seinen Ruf als Kreativspieler bestätigen. Niklas Kokko führte dagegen die lange Liste der starken finnischen Torhüter weiter.
Deutschland und Schweiz schwächeln
Die letzten beiden Plätze machten Deutschland und die Schweiz unter sich aus. Die DEB-Auswahl von Alexander Dück nahm am Turnier teil, weil die kanadische Mannschaft freiwillig verzichtete. Das war sehr erstaunlich, da das Hlinka Gretzky Turnier in Kanada einen hohen Stellenwert hat und immer wieder für gute Quoten im Sommer sorgt. Für Deutschland war es die erste Teilnahme am Hlinka Gretzky Cup und eine willkommene Gelegenheit, sich mit den Besten zu messen.
In der Hauptrunde mussten sich die Deutschen mit 0:10 gegen die USA, 2:12 gegen die Slowakei und 3:5 gegen Schweden geschlagen geben. Auch die Schweizer konnten in der Vorrunde kein Spiel gewinnen (0:3 Schweden, 2:9 Russland, 1:8 Finnland)
Im Spiel um den vorletzten Platz lieferte sich die deutsche U 18 ein hart umkämpftes Spiel gegen die Schweizer Nachbarn. Am Ende konnte sich Deutschland im Penaltyschießen mit 3:2 durchsetzen. Die Schweizer landeten somit auf dem letzten Platz und für Headcoach Marcel Jenni wurde das Turnier somit zu einer Enttäuschung.
Von den deutschen Spielern fiel vor allem Julian Lutz immer wieder auf. Der 17-Jähriger, der in der kommenden Saison für den EHC Red Bull München auf Punktejagd geht, zeigte sein Können am Puck.
Bei den Schweizern stach Lian Bichsel heraus. Nicht nur wegen seiner Körpergröße von 1,95 Meter sondern auch weil er defensiv solide verteidigte und sich immer wieder in den Angriff mit einbrachte.
