Draft

NHL-Draft-Serie: Lorenzo Canonica

Am 23. (1. Runde) und 24. Juli (2. bis 7. Runde) findet der NHL Draft 2021 statt. EliteProspects Rinkside stellt in einer Serie die besten Talente aus Deutschland und der Schweiz vor. 



In dieser Ausgabe: Lorenzo Canonica (Shawinigan Cataractes)  

Von allen draftberechtigten Schweizern Spielern werden Lorenzo Canonica die besten Chancen zugesprochen im NHL Draft gezogen zu werden. Im NHL Central Scouting aller Europäer wird er zum Beispiel auf Platz 62 gehandelt und selbst von NHL-Experte Bob McKenzie wurde der erst 17-jährige Stürmer auf Platz 79 eingestuft. 

Canonicas Talent wurde schon früh erkannt. So durfte er bereits mit 14 Jahren seine ersten U-20 Partien für den HC Lugano bestreiten. Mittlerweile geht der Tessiner mit den Shawinigan Cataractes in der Quebec Major Junior Hockey League (QMJHL) auf Punktejagd. Doch auch vor ihm machten die Coronarestriktionen nicht halt und so musste er den Start in die Saison in der Schweiz verbringen. Mit der U-20 von Lugano kam er in 20 Spielen auf 19 Scorerpunkte (11T, 8A).

BILDBYRÅN/Pius Koller


Den Saisonstart in der Schweiz zu verbringen sah der Stürmer als eine gute Vorbereitung. Die U-20 WM sei schwierig gewesen, da er sich zuerst wieder an das kleinere Eis habe gewöhnen müssen. Auch bei ihm war die Enttäuschung über das Abschneiden bei der U-20 WM groß. „Wir waren als Team nicht gut. Wir haben uns einiges mehr vorgenommen. Das war schon sehr frustrierend.“ Dennoch sei es eine tolle Erinnerung, da es seine erste U-20 WM mit der Schweizer Nationalmannschaft war.

An die kleinere Eisfläche musste er sich dann auch bei den Cataractes gewöhnen. In seinem ersten Jahr in Kanada konnte er in 24 Spielen 16 Scorerpunkte (6T, 10A) verbuchen. Zudem trat er in Shawinigan in die Fußstapfen von Valentin Nussbaumer, einem weiteren Schweizer, der bis zur letzten Saison noch für dasselbe Team in der QMJHL gespielt hatte. 


Kleines Eis – Mehr Physis  

Wie groß der Unterschied zu der kleineren Eisfläche ist, beschreibt der 1,80 Meter und 81 Kilogramm schwere Stürmer wie folgt: „In der „Q“ ist alles schneller und körperlicher. Das bringt die kleinere nordamerikanische Eisfläche mit sich.“ Konnte man in der Schweiz dem einen oder anderen Zweikampf noch davon skaten, sei das in Nordamerika fast nicht mehr möglich. Ständig ist man in dem Kampf um den Puck verwickelt. Alles müsse deswegen sehr viel schneller gehen. In den Beinen, in den Händen, aber vor allem im Kopf.

Auch abseits des Eises sei vieles ganz anders gewesen. „Für uns war es besonders speziell. Normalerweise kommt jeder Spieler in seine eigene Gastfamilie. Wegen Corona lebten wir alle unter einem Dach und blieben in der Bubble.“ Auch das Programm sei deswegen hart gewesen. Manchmal hatte die Mannschaft sechs Spiele in neun Tagen und dann wieder nur zwei Wochen Training gehabt. Besonders Spaß gemacht hat es in einer Reihe mit Mavrik Bourque und Vasili Ponomaryov zu spielen. „Sie sind offensiv herausragende Spieler. Mit ihren Qualitäten als Spielmacher finden sie einfach immer deinen Stock“, erzählt Canonica beeindruckt. Auch als Führungsspieler konnte er sich einiges von den beiden abschauen.



Gute Zeit in der Q – Krönung im Draft?  

Generell war er mit seiner Zeit in Nordamerika sehr zufrieden. Besonders, dass er in den Playoffs, wo das Spiel noch mal eine Schippe härter und schneller wurde, auch gut spielen konnte, macht ihn sehr stolz. Das belegen auch seine Statistiken: Mit vier Punkten (1T, 3A) in fünf Spielen blieb er nur knapp unter einem Punkt pro Spiel. Dennoch weiß er, dass er noch einiges verbessern muss an seinem Spiel. Insbesondere sein Skating und seinen Schuss hebt er als solches hervor. „Ich kann mich aber überall noch verbessern. Dadurch wird auch mein Selbstvertrauen gesteigert“, ist er überzeugt.

Auch für Canonica ist der anstehende Draft ein Traum. Schon als kleiner Junge habe er davon geträumt. Nun hat er hart an sich gearbeitet, um diesen Traum wahr werden zu lassen. „Ich habe mich mit vielen NHL-Teams unterhalten. Dabei habe ich viel positives und nützliches Feedback erhalten“, erzählt von seinen ersten Kontakten mit NHL-Organisationen. Dabei habe er nicht das Gefühl erhalten, ein Team sei besonders an ihm interessiert. „Alle haben eigentlich ähnliches Interesse gezeigt.“

Welches der 32 NHL-Teams ihm am Ende wählen würde sei ihm eigentlich egal. Trotzdem hätte er nichts dagegen wenn er in Zukunft mit einem Superstar in einer Mannschaft wäre. „Ganz ehrlich mit Connor McDavid oder Auston Matthews zusammenzuspielen, wäre ein Traum!“ McDavid ist auch sein großes Vorbild: „Sein Tempo und seine Beschleunigung sind der Wahnsinn. Auch wie scheinbar einfach er an den Verteidigern vorbeikommt. Wenn ich etwas haben könnte von ihm, dann wäre es genau das.“

Welches Team Lorenzo Canonica am Ende wählen wird, wird sich zeigen. Mit seiner abgerufenen Leistung, besonders zu Ende der Saison, sollte sein Traum, im NHL Draft gezogen zu werden, mit großer Wahrscheinlichkeit in Erfüllung gehen.



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