FAQ Expansion Draft: So bekommen die Seattle Kraken ihre Spieler
Zur Saison 2021/22 geht mit den Seattle Kraken ein neues, 32. Team in der NHL an den Start. Mit Spannung wird der Expansion Draft am 21. Juli erwartet, in dem sich der Liga-Neuling seinen Kader zusammenstellen kann. EliteProspects Rinkside beantwortet die FAQ zu diesem Event.
Mit Ron Francis hat Seattle schon einen General Manager sowie mit Dave Hakstol auch schon einen Trainer. Was noch fehlt, sind die Spieler. Wer künftig das Kraken-Trikot tragen wird, entscheidet sich im Expansion Draft am 21. Juli.
Wie viele Spieler darf Seattle auswählen?
Die Kraken müssen insgesamt 30 Spieler auswählen und picken von jedem anderem NHL-Team genau einen Spieler. Ausgenommen sind die Vegas Golden Knights, die erst 2017 mit einem Expansion Draft an den Start gegangen waren. Insgesamt muss Seattle mindestens drei Torhüter, neun Verteidiger und 14 Stürmer nehmen. Die vier verbleibenden Spieler können positionsunabhängig verpflichtet werden.
Können die Kraken jeden Spieler auswählen?
Nein. Die 30 Teams haben bis zum 18. Juli eine Liste an geschützten Spielern eingereicht, die für Seattle gesperrt sind. Dabei hatten besagte Klubs zwei Optionen: Entweder beschützen sie sieben Stürmer, drei Verteidiger und einen Torwart oder acht Skater (egal ob Angreifer oder Abwehrmann) plus einen Goalie. Spieler mit einer No-Movement-Klausel im Vertrag müssen geschützt werden, es sei denn sie verzichten freiwillig darauf. Ebenfalls nicht verfügbar sind Spieler in ihrem ersten oder zweiten NHL-Jahr sowie gedraftete Spieler, die noch ohne Einsatz sind.
Was ist mit Spielern, deren Verträge auslaufen?
Die Kraken müssen mindestens 20 Spieler auswählen, die einen laufenden Vertrag für mindestens die kommende Saison 2020/21 haben. Seattle kann aber auch Spieler picken, deren Verträge in diesem Sommer auslaufen. In einem Zeitfenster zwischen dem 18. und 21. Juli dürfen die Kraken mit entsprechenden Spielern Gespräche führen und Verträge aushandeln. Sollte es zu einer Einigung kommen, gilt der jeweilige Spieler als Pick des vorherigen Klubs.
Gibt es Absprachen zwischen den Klubs?
Ja. Schon im Expansion Draft 2017 haben die Vegas Golden Knights viele Deals im Hintergrund eingefädelt. So haben Teams gegen die Abgabe von Draftpicks oder weiterer Spieler bestimmte Akteure zusätzlich geschützt. Andersherum wurde die Auswahl eines bestimmten Spielers mit Draftpicks oder zusätzlichen „Spieler-Geschenken“ schmackhaft gemacht. Damals bekam Vegas beispielsweise ein zusätzliches Zweitrunden-Draftpick von den Pittsburgh Penguins, damit sie sich für Marc-André Fleury entschieden. Oder: Damit die Golden Knights damals Jonathan Marchessault nahmen, erhielten sie zusätzlich noch Reilly Smith und schickten als Kompensation ein Viertrunden-Draftpick zu den Florida Panthers. Solche Deals sind nun auch von den Kraken zu erwarten.
Gilt die Gehaltobergrenze auch für Seattle?
Ja, auch die Kraken müssen die Gehaltsobergrenze einhalten und können somit nicht die besten Spieler eines jeden Teams auswählen, da diese in der Regel auch ein hohes Gehalt haben. Es ist vielmehr ein Puzzle, um sich eine komplette Mannschaft mit Qualität in der Spitze und Tiefe sowie verschiedenen Spielertypen und Rollen zusammenzustellen.
Welche Top-Spieler sind im Expansion Draft 2021 ungeschützt?
Überraschend viele und gefühlt auch deutlich mehr als 2017. Im Tor hat Seattle die Chance auf einen klanghafen Starter: Carey Price (Montreal Canadiens), Frederik Andersen (Toronto Maple Leafs), Braden Holtby (Vancouver Canucks), Ben Bishop (Dallas Stars) oder Matt Murray (Ottawa Senators). In der Verteidigung zählen P.K. Subban (New Jersey Devils), Dougie Hamilton (Carolina Hurricanes) oder Tyson Barrie (Edmonton Oilers) zu den prominentesten Namen. Doch auch dahinter könnten die Kraken mit Mark Giordano (Calgary Flames), Shayne Gostisbehere (Philadelphia Flyers) oder Kevin Shattenkirk (Anaheim Ducks) Qualität verpflichten. Auch im Sturm winkt der eine oder andere Superstar. So blieben Angreifer wie Alexander Ovechkin (Washington Captials), Vladimir Tarasenko (St. Louis Blues), Gabriel Landeskog (Colorado Avalanche) oder Taylor Hall (Boston Bruins) ungeschützt. Frisch gebackene Stanley Cup Champions wie Ondrej Palat, Alex Killorn, Blake Coleman, Yanni Gourde, Pat Maroon oder Tyler Johnson von den Tampa Bay Lightning wären genauso verfügbar wie Ryan Johansen, Matt Duchene (beide Nashville Predators), Ryan Getzlaf, Adam Henrique (beide ANA), James van Riemsdyk, Jakub Voracek (beide PHI), Jaden Schwartz (STL) oder viele andere.
Welche deutschsprachigen Spieler könnten nach Seattle wechseln?
Deutschsprachige Superstars wie Leon Draisaitl (EDM), Roman Josi (NSH) oder Philipp Grubauer (COL) wurden von ihren Teams natürlich geschützt. Das gilt übrigens auch für Nico Sturm (Minnesota Wild). Ungeschützt und damit frei für einen Wechsel zu den Kraken wären die Deutschen Tobias Rieder (BUF) und Dominik Kahun (EDM), Österreicher Michael Raffl (PHI) sowie die Schweizer Nino Niederreiter (CAR), Calvin Thürkauf, Dean Kukan (beide Columbus Blue Jackets), Yannick Weber (Pittsburgh Penguins), Denis Malgin (TOR) und Sven Bärtschi (VAN).