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Colton schießt die Tampa Bay Lightning zum Stanley Cup Sieg 2021

Die Tampa Bay Lightning haben ihren Titel verteidigt und stehen nach einem 1:0-Heimsieg in Spiel 5 gegen die Montreal Canadiens als Stanley Cup Champion 2021 fest (Final-Serie: 4:1). Für den „goldenen Treffer“ sorgte mit Ross Colton ein 24-jähriger US-Amerikaner.


 

„Es ist unglaublich“, strahlte Bolts-Kapitän Steven Stamkos unmittelbar nach dem Spiel. „Es mag ein Klischee sein, aber ich habe wirklich keine Worte. Es ist überragend. Es auch noch vor unseren Fans, Freunden und der Familie zu schaffen, das bedeutet uns alles. Vielleicht war es unsere Bestimmung, es hier zu beenden. Wir können es nicht erwarten, mit ihnen zu feiern.“

Tampas Abwehrchef Victor Hedman pflichtete bei: „Das kannst du nicht erklären. Das ist außerhalb dieser Welt. Einen Stanley Cup zu gewinnen, auch noch hier vor unseren Fans und Familien, das bedeutet uns die Welt. Diese letzten beiden Jahre werden in die Geschichte eingehen: dieses Team, diese Spieler, das ist für immer.“


Intensiver Beginn mit klaren Vorteilen für Tampa  

Nach dem 3:2-Sieg n.V. der Canadiens in Spiel 4 gab es keine Veränderungen in der Aufstellung. Damit fehlte Lightning-Stürmer Alex Killorn auch im vierten Spiel in Folge. Der Stürmer hatte sich nach einem Block das Wadenbein gebrochen und wurde bereits operiert. Im Tor startete Andrei Vasilevsky (22 Saves, 100 Prozent Fangquote) für Tampa Bay sowie Carey Price (29 Saves, 96,7 Prozent Fangquote) für Montreal. 

In einer elektrisierenden Atmosphäre in der Amalie Arena war auch der Beginn auf dem Eis entsprechend intensiv und temporeich. Vor allem die Bolts machten von Anfang an Betrieb und schossen Price mit vielen Abschlüssen regelrecht warm. Die Habs mussten sich dem aggressiven Forechecking der Lightning erwehren und schafften es zunächst kaum, Zeit in der Offensivzone zu sammeln. Dumps, also tiefgespielte Pucks, blieben über weite Strecken das einzige, aber ineffektive Mittel der Canadiens. Auch, weil die Lightning mit souveränem Puck-Management in der Defensive überzeugten. 

Die Bolts waren also spielerisch und läuferisch überlegen, was sich auch in der Anzahl an Schüssen widerspiegelte (13:4 Schüsse im ersten Abschnitt). Während die Hitze auf dem Eis durch viele Strafen (4:6 Strafminuten) und harte Hits (25:16 Checks) immer mehr zunahm, verbuchte Lightning-Stürmer Tyler Johnson die beste Chance im ersten Drittel, doch traf er aus vielversprechender Position vom linken Bullykreis die Latte (15.).


Montreal taut auf, doch Colton trifft  

Auch im zweiten Abschnitt blieben die Checks hart und das Tempo hoch. Allerdings legte Montreal die anfängliche Nervosität nun ab und prüfte Vasilevskiy ein ums andere Mal mit gefährlichen Schüssen. Die Partie war nun deutlich ausgeglichener, zwischenzeitlich sogar mit Vorteilen für die Canadiens. 

Ausgerechnet in einer Drangphase der Habs (16:2 Schüsse im zweiten Drittel) schlugen die Bolts eiskalt zu: Der aufgerückte Verteidiger David Savard spielte einen Pass von rechts vors Tor, wo sich Ross Colton in Position gebracht hatte und den Puck per Tip-in zum 1:0 über die Linie beförderte (34.).


Vasilevskiy hält den alles-entscheidenden Sieg fest  

Nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung startete Tampa Bay offensiv ins dritte Drittel und sorgte sowohl für Entlastung als auch für gute Möglichkeiten: Ondrej Palat hatte den Torschrei schon auf den Lippen, doch ein Monster-Save von Price ließ ihn verstummen (43.). Auf der anderen Seite entfachte Montreal mit einem Konter Gefahr: Josh Anderson tauchte vor Vasilevskiy auf, brachte den Puck aber nicht im Tor unter (44.). In dieser Szene knallte Anderson mit dem Rücken gegen den Pfosten, hob das Tor aus der Verankerung und verschwand unter Schmerzen in der Kabine. Nach kurzer Behandlung aber kehrte der Power Forward zurück.

Auch in der Folge hatten mutige Bolts mehr vom Spiel, von den Habs kam zu wenig. Einzig die Reihe um Anderson, Nick Suzuki und Cole Caufield entwickelte Zug zum Tor. Kam Montreal einmal auf, war entweder Vasilevskiy zur Stelle oder es warfen sich Spieler in die Schussbahn. Insbesondere Anthony Cirelli und Barclay Goodrow bezahlten wichtige Blocks mit einer Menge Schmerzen.

111 Sekunden vor der Schlusssirene verließ Price dann erstmals sein Tor für einen zusätzlichen Stürmer. Die Canadiens erhöhten noch einmal den Druck, doch fanden sie keinen Weg vorbei an der russischen Mauer namens Vasilevskiy, der den Sieg in Spiel 5 mit seinem fünften Shutout in dieser Saison festhielt und im Anschluss noch mit der Conn Smythe Trophy für den Playoff-MVP ausgezeichnet wurde.


Titelverteidigung perfekt – Maroon macht’s zum dritten Mal in Folge  

„Die Opfer, die unsere Jungs erbracht haben, die Anzahl der geblockten Schüsse und einfach alles zu tun, was es gebraucht hat, um es noch einmal zu tun, ist unglaublich. Ich bin sehr stolz“, sagte Top-Torjäger Brayden Point. „Das sagt viel über unser Team aus“, sagte auch Hedman. „Alle wollten sich opfern, egal, was es kostet.“

Damit beendeten die Lightning die Mission Titelverteidigung erfolgreich, gewannen im zweiten Jahr in Folge und zum dritten Mal in ihrer Franchise-Geschichte den Stanley Cup. Auch Tampas Stürmer Pat Maroon machte seinen Titel-Hattrick perfekt: Der Power Forward hatte Lord Stanleys Heiligen Gral bereits 2019 mit den St. Louis Blues gewonnen und legte 2020 und 2021 mit den Bolts nach. „Das hört sich überragend an“, sagte Maroon. „Ich liebe diesen Sport, arbeite mir jeden Tag den Hintern auf und manchmal spielst du in Teams, in denen du eine gute Rolle spielst und die Chance hast, zu gewinnen. Es ist verrückt. Dreimal in Folge, das ist etwas Besonders. 1:40 Minuten vor Schluss bin ich auf der Bank emotional geworden und habe geweint. Die Jungs zu sehen, wie sie Schüsse geblockt und alles dafür getan haben, um zu gewinnen. Ich bin stolz auf sie. Nachdem wir letztes Jahr keinen Tag mit dem Stanley Cup hatten, bekommen wir jetzt hoffentlich zwei.“



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