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NHL-Playoff Vorschau Halbfinale: Vegas Golden Knights vs. Montreal Canadiens

Im Stanley Cup Halbfinale trifft Favorit Vegas Golden Knights auf die Überraschungsmannschaft der Montreal Canadiens. Beide Teams kommen mit einer Menge Rückenwind in diese Serie. 


 

Vegas setzte sich in der West Division erst gegen die Minnesota Wild (4:3) und dann gegen die Colorado Avalanche (4:2) durch. Zuletzt gelangen den Golden Knights vier Siege in Folge. Montreal drehte in der North Division die Serie gegen die Toronto Maple Leafs (4:3) und schaffte daraufhin gegen die Winnipeg Jets sogar einen Sweep (4:0). Die Canadiens können damit eine Siegesserie von sieben Spielen vorweisen und gerieten zudem seit 437:53 Minuten nicht mehr in Rückstand. Beide Teams sind also formstark und heiß.


Stärken & Schwächen  

Vegas verfügt eigentlich über keine Schwächen: Die Offensive liefert im Schnitt 3,08 Tore pro Spiel, konnte sich in der Serie gegen Colorado aber merklich steigern (3,33 Tore/Spiel). Noch beeindruckender ist die Defensive, die nur 2,38 Gegentore pro Partie zulässt. Die Golden Knights verfügen über eine unglaubliche Tiefe und können mit 16 verschiedene Torschützen eine Menge Secondary Scoring nachweisen. Auch sind die Knights das beste Faceoff-Team (54,8 Prozent gewonnene Bullys) und das wohl physisch stärkste: Keine andere Playoff-Mannschaft fuhr so viele Hits (513) und blockte so viele Schüsse (249). Im Schnitt sind es 39,1 Hits pro Spiel und 19 Blocks pro Partie. Der einzige Schwachpunkt könnten die Special Teams sein (siehe unten).

Doch auch Montreal spielt gerne Körper, wenn auch nicht so dominant (34,2 Hits/Spiel, 14,8 Blocks/Spiel). Die größte Stärke aber sind die Shutdown-Fähigkeiten der Canadiens: Im Schnitt lassen die Habs nur 30,8 Schüsse pro Spiel zu, diese Zahl steigerte sich in der Serie gegen die Jets gewaltig (25,8 gegnerische Schüsse pro Partie). Entsprechend lässt Montreals Bollwerk kaum Gegentore zu (2,18 Gegentore/Spiel) und präsentierte sich gegen Winnipeg schier unüberwindbar (1,5 Gegentore/Spiel). Steigern müssen sich die Canadiens noch in Sachen Produktivität. Durchschnittlich 2,55 Tore pro Partie sind zu wenig, allerdings zeigten die Habs in der vergangenen Serie auch hier große Fortschritte (3,5 Tore/Spiel). 


Schlüsselspieler  

Bei Vegas ist Jonathan Marchessault zu nennen. Der 30-jährige Kanadier flog in der Serie gegen Minnesota unter dem Radar, gegen Colorado aber ging dann der Knoten auf: Satte fünf Tore und zwei Assists gelangen „Marchy“ gegen die Avalanche. Er kam dabei auf eine Schusseffizienz von 31,3 Prozent. Seine Reihe mit William Karlsson und Reilly Smith ist mittlerweile voll im Playoff-Modus und glänzt mit Tempo, Spielfreude und Durchschlagskraft. 

Bei Montreal ist Tyler Toffoli der Dreh- und Angelpunkt: Mit zehn Scorerpunkten (4-6-10) ist der 29-jährige Kanadier der Top-Scorer und Top-Torjäger bei den Habs. In der Serie gegen Winnipeg wusste Toffoli mit einer Ausbeute von 1,25 Punkten pro Partie zu glänzen (2-3-5). Darunter auch zwei Vorlagen im Powerplay, zwei Siegtreffer (einmal in Unterzahl, einmal in der Overtime). Der Stürmer ist also der Mann für die wichtigen Tore. 


Goalie-Duell  

Ein überaus hochkarätiges: Marc-André Fleury gegen Carey Price! Beide Keeper kassieren im Schnitt weniger als zwei Tore pro Spiel: Fleury kommt auf einen Gegentorschnitt von 1,97, eine Fangquote von 93,5 Prozent und einen Shutout. Der 36-jährige Kanadier kann sich insbesondere in wichtigen Spielen regelrecht in einen Rausch halten und auch scheinbar unmögliche Schüsse entschärfen. Price hat einen Gegentorschnitt von 1,97 und kann ebenfalls einen Shutout vorweisen. Seine Fangquote von 93,5 Prozent ist die beste aller Goalies in den Stanley Cup Playoffs 2021. Der 33-jährige Kanadier gilt als mental stark und ist seit jeher das Rückgrat der Canadiens. Alleine in der Serie der Jets wusste Price mit 94,2 Prozent Fangquote zu überragen und kassierte im Schnitt nur 1,49 Gegentore pro Spiel.


Special Teams  

Hier hat Montreal die Nase vorne. Insbesondere dank eines überragenden Penalty Killings von 90,3 Prozent. Doch auch das Powerplay überzeugte mit 18,8 Prozent Erfolgsquote bislang mehr als das von Vegas mit nur 14,3 Prozent. Das PK der Golden Knights kann gerade mal 71,4 Prozent vorweisen. Die Special Teams sind also so etwas wie die Achillesferse.


Prognose

Auch wenn die Canadiens bei den Special Teams Schaden anrichten sollten und Price den Gegner entnerven kann, so dürften sich die Golden Knights mit ihrer Wucht sowie Qualität in der Spitze und in der Tiefe durchsetzen. Montreal wird nicht noch einmal überraschen können – Vegas gewinnt diese Serie in fünf Spielen (4:1).



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