James Guillory-USA TODAY Sports
NHL

Vasilevsky macht die Tür zu: Lightning im Halbfinale, Knights kurz davor

Die Tampa Bay Lightning stehen im Stanley Cup Halbfinale! Die Bolts zogen mit einem 2:0-Shutout bei den Carolina Hurricanes weiter, dabei erwies sich Torwart Andrei Vasilevsky einmal mehr als Garant fürs Weiterkommen. Einen Matchball haben nun auch die Vegas Golden Knights, die sich mit 3:2 n.V. bei den Colorado Avalanche durchsetzten.


 

Zum dritten Mal: Vasilevskiy sichert das Weiterkommen mit einem Shutout  

Der Titelverteidiger ist in die Runde der letzten vier eingezogen: Mit einem 2:0-Auswärtssieg in Raleigh eliminierten die Tampa Bay Lightning die Carolina Hurricanes in der Serie mit 4:1 und folgen damit den Montreal Canadiens ins Stanley Cup Halbfinale.

Die Canes versuchten noch einmal alles, um das Aus abzuwenden: Alex Nedeljkovic (23 Saves, 92 Prozent Fangquote) stand für Petr Mrázek zwischen den Pfosten und zeigte tolle Paraden. Mit Vincent Trocheck kehrte ein wichtiger Mittelstürmer nach Verletzung genauso zurück wie der Schweizer Flügelspieler Nino Niederreiter (zwei Hits bei 17:48 Minuten Eiszeit, davon 1:12 im Powerplay). Carolina teilte ordentlich aus (33:24 Checks) und nahm Tampas Gehäuse vor allem in den ersten beiden Dritteln unter Beschuss (21:15 Torschüsse nach zwei Dritteln), doch fanden die Hurricanes einfach keinen Weg vorbei an Andrei Vasilevsky.

Der Lightning-Goalie stoppte alle 29 Schüsse des Gegners für seinen zweiten Shutout in den Stanley Cup Playoffs 2021 sowie den dritten in seiner NHL-Playoff-Karriere. Schon in den letzten drei Serien war der 26-jährige der Schlüssel fürs Weiterkommen: In der Stanley Cup First Round blieb Vasilevskiy im entscheidenden Spiel 6 gegen die Florida Panthers (4:0) genauso ohne Gegentor wie im Cup-Winning-Game-6 gegen die Dallas Stars (2:0) in den Playoffs 2020. „Wieder ein großartiges Spiel von Vasy“, lobte Stürmer Brayden Point. „Vasy war voll im Fokus, wie immer“, sagte auch Verteidiger Mikhail Sergachyov.

Und sogar beim Führungstreffer der Bolts hatte der 1,93 Meter große Goalie-Hüne seine Finger im Spiel: Tampa war im Powerplay, als Nikita Kucherov die Scheibe an der blauen Linie verlor und den Hurricanes so einen 2-auf-1-Konter in Unterzahl ermöglichte. Teuvo Teräväinen spielte quer auf Trocheck, der ein halbleeres Tor vor sich hatte, doch Vasilevskiy ließ die Fanghand herausschnellen und bewahrte die Lightning mit einem Monster-Save vor dem Rückstand. 48 Sekunden später tauchte Point auf der anderen Seite vor Nedeljkovic auf, ließ den Puck von der Rückhand auf die Vorhand und zurück auf die Rückhand tanzen und traf zum 1:0 ins Torwarteck (25.).

Im Schlussdrittel wogte die Partie hin und her, doch gelang den Gästen aus West-Florida die Entscheidung: Ross Colton überraschte Nedeljkovic mit einem Schuss vom rechten Bullykreis, der im Tor einschlug (50.).

„Die Nummer-1-Lehre, die wir ziehen, ist, dass wir besser werden müssen“, sagte Carolinas Coach Rod Brind'Amour. „In Bereichen wie dem Powerplay und Penalty Killing müssen wir besser werden.“ Tampa Bay hatte in dieser Serie eine Überzahl-Erfolgsquote von 46,7 Prozent (7/16).

Im Stanley Cup Halbfinale treffen die Lightning auf den Sieger der Serie zwischen den Boston Bruins und den New York Islanders (Stand: 2:3).


In der Overtime: Stone krönt das Comeback der Golden Knights  

In den Stanley Cup Playoffs 2021 war es bislang noch keinem Team gelungen, in Denver zu gewinnen. In Spiel 5 der Serie zwischen den Colorado Avalanche und den Vegas Golden Knights aber riss diese Heimserie für die Avs, denn die Knights feierten beim 3:2 n.V. ein beeindruckendes Comeback und führen in der Serie nun mit 3:2.

Lange sah es nach dem nächsten Heimsieg für Colorado aus: Nach zwei Dritteln waren die Avalanche überlegen (21:14 Torschüsse) und führten verdient mit 2:0. Zwei Sekunden vor der Pausensirene warf Brandon Saad die Scheibe vom linken Flügel ohne viel Kraft in Richtung Tor, doch Vegas-Goalie Marc-André Fleury war gedanklich wohl schon in der Kabine und griff folgenschwer daneben (20.). Es war bereits der siebte Playoff-Treffer für Saad in dieser Saison. Deutlich mehr Saft hatte dann die Direktabnahme von Joonas Donskoi, bei der er selbst das Gleichgewicht verlor, den Puck dabei aber in die Maschen jagte (37.).

Doch im dritten Drittel gelang die Golden Knights ein Comeback. Allerdings begünstigt von leichtsinnigen Puckverlusten der Avs. Nach einem solchen tauchte Alex Tuch frei vor dem Tor auf und schoss die Scheibe, die ihm bei der Annahme nach oben weggesprungen war, aus der Luft ab (41.). 3:04 Minuten später der nächste Turnover, der nächste Konter und das nächste Tor: William Karlsson servierte vor den rechten Pfosten für Jonathan Marchessault, der per Tip-in auf 2:2 stellte (45.).

Von diesen Aussetzern sollte sich Colorado nicht mehr erholen, auch weil sich Fleury nach seinem Fehlgriff deutlich steigern konnte (28 Saves, 93,3 Prozent Fangquote). Vegas hatte nun das Momentum und zog Spiel 5 in der Overtime: Avalanche-Verteidiger Ryan Graves schoss an der blauen Linie gleich zwei Blocks und war dann außer Position, als die Golden Knights gedankenschnell umschalteten. Max Pacioretty schickte Mark Stone mit einem Pass alleine aufs Tor. Der Knights-Kapitän blieb vor dem deutschen Torwart Philipp Grubauer (22 Saves, 88 Prozent Fangquote) eiskalt und versenkte den Puck im rechten Winkel (61.). Für Stone war es der erste NHL-Playoff-Overtime-Treffer überhaupt.

Für Vegas war es der dritte Sieg in Serie, allerdings zeigten die Avs eine klare Leistungssteigerung, konnten die Schüsse der Golden Knights besser eindämmen (30:25) und hielten auch körperlich besser dagegen (41:31 Checks). Allerdings kosteten Fehler das Spiel gegen eiskalte Knights.


Spiel 6 in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (3 Uhr MESZ) ist damit ein Elimination Game.




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