NHL

Vorschau North: Winnipeg Jets vs. Montreal Canadiens

Durchaus überraschend kommt es in der North Division in der zweiten Runde zum Duell der beiden nach der Hauptrunde schlechter gesetzten Teams, den Winnipeg Jets und den Montreal Canadiens.



Connor McDavid? Leon Draisaitl? Auston Matthews? Mitch Marner? Sie alle sucht man im Duell um die Krone der kanadischen North Division - und damit zugleich um den Einzug in die Final Four um den Stanley Cup 2021 - vergeblich. Denn die Winnipeg Jets schalteten die Edmonton Oilers im Schnelldurchgang per „Sweep“ aus; auch wenn es, angesichts von drei erst in der Overtime entschiedenen Spielen, letztlich ein wenig knapper gewesen war als es das Ergebnis aussagte. Die Montreal Canadiens wiederum lagen gegen die favorisierten Toronto Maple Leafs bereits mit 1:3 zurück, schafften jedoch eine historische Wende über die man in der Provinz Quebec noch viele Jahre lang reden wird.


Stärken & Schwächen 

Die Stärke der Jets liegt insbesondere in einer ausgeglichenen und qualitativ stark besetzten Offensive, die in Person von Kyle ConnorNikolaj EhlersMark ScheifeleBlake WheelerPierre-Luc Dubois, aber auch Andrew Copp und Adam Lowry über Skill, Tempo und auch Zwei-Wege-Fähigkeiten verfügt. Einmal in Schwung, können die Jets mit drei Sturmreihen viel Druck auf nahezu jede Abwehrreihe in der NHL ausüben. Die Defensive ist mobil, aber in der Breite nicht ähnlich gutklassig besetzt wie die Offensive. Montreals Stärke liegt derweil in der Ausgeglichenheit und - trotz des erst 21-jährigen Nick Suzuki und der beiden 20-jährigen Cole Caufield und Jesperi Kotkaniemi - auch in der (Playoff-)Erfahrung. In Sachen Durchschlagskraft allerdings hatten die Canadiens bereits in der Hauptrunde ihre Probleme, es fehlt an echten Offensivstars.   


Schlüsselspieler 

Bei den Canadiens mauserten sich die beiden 36-jährigen Routiniers Eric Staal und Corey Perry, die beide den Stanley Cup bereits gewannen, mit je vier Scorerpunkten trotz limitierter Einsatzzeit zu wichtigen Sieggaranten. Suzuki ist derweil als Spielmacher bereits jetzt über längere Phasen Leader der Offensive. Bei den Jets sind in einer ansonsten mittelmäßigen Defensive insbesondere Josh Morrissey, aber auch Neal Pionk unverzichtbar. Im Angriff kehrte mit dem Dänen Ehlers, dem mit +15 besten Plus/Minus-Spieler im Team der Hauptrunde, während der Serie gegen die Oilers ein ganz wichtiger Akteur nach Verletzungspause zurück und verleiht dem Jets-Angriff eine gehörige Portion zusätzliche Gefahr. 


Goalie-Duell 

Connor Hellebuyck gehört zu den Star-Keepern der letzten Jahre. Schon in der Hauptrunde stand der US-Amerikaner mit starken Leistungen in 45 Spielen und damit öfter als jeder andere Keeper im Tor. Seine 95 Prozent Fangquote in den vier Partien ist obendrein die beste im bisherigen Playoff-Verlauf. Dass der Torhüter-Vergleich indes nicht an Winnipeg geht, liegt an Carey Price. Der mittlerweile 33-Jährige durchlebte in den letzten Jahren Verletzungen und auch Schwächephasen. Doch seine Aura, Spiele im Alleingang gewinnen zu können, verlor er nie vollständig - und spätestens seit Spiel sieben gegen Toronto (3:1) wurde die Eishockey-Welt auch wieder eindrücklich daran erinnern, warum. Seine enorme Ruhe, exzellentes Stellungsspiel und fast schon traumwandlerische Sicherheit trieben die Maple-Leafs-Angreifer am Ende zur Verzweiflung. Es ist also alles angerichtet für ein hochkarätiges Duell zwischen zwei der besten Keeper der Welt. 


Special Teams 

In den Playoffs sticht bei den Jets das Powerplay mit 30 Prozent Erfolgsquote gegen die Oilers heraus. Montreal wiederum überzeugte im Penalty Killing mit 87 Prozent. Während Winnipeg allerdings auch im Penalty Killing (81,6 Prozent) einen sehr ordentlichen Wert aufweist, war das Überzahlspiel der Canadiens mit 15,8 Prozent deutlich verbesserungswürdig. Schon in der Hauptrunde war es mit 19,2 Prozent biederer Durchschnitt gewesen, das Penalty Killing gehörte da für Montreal mit 78,5 Prozent sogar zum letzten Drittel in der NHL. Die Jets dagegen rangierten im Penalty Killing der Hauptrunde immerhin auf Platz 13 (80,5 Prozent) - und im Powerplay mit 21,1 Prozent sogar auf Rang fünf.


Saison-Serie 

Sechs von neun Partien gingen an die Jets. Allerdings: Nur jeweils drei Partien gewannen die Jets - wie auch die Canadiens - nach regulärer Spielzeit. Die anderen drei Erfolge kamen allesamt erst nach Overtime zustande. Die Duelle waren zudem sehr torreich. In nur einem Spiel fielen weniger als fünf Treffer, in gleich fünf Partien aber sieben Tore oder mehr. 


Prognose 

Winnipeg geht als Favorit in die Serie - und dies auch noch ausgeruht. Dass dies gerade zu Beginn ein großer Vorteil sein kann, zeigte jüngst das 7:1 von Colorado gegen Vegas in Spiel eins. Sollte Price und die Canadiens-Defensive um Shea Weber aber ähnlich stabil bleiben wie in den letzten drei Partien der Serie gegen Toronto, könnte es erneut eine lange Serie werden. Am Ende gewinnen aber die Jets mit 4:2.   

 

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