Krimi mit Happy End: Deutschland schlägt Lettland und steht im Viertelfinale
Im letzten Gruppenspiel gewann Deutschland in einem Eishockey-Krimi knapp mit 2:1 gegen Lettland. Während der WM-Gastgeber aus dem Turnier ausscheidet, löste das DEB-Team das Viertelfinal-Ticket und trifft dort auf die Schweiz.
Bundestrainer Toni Söderholm nahm zwei Veränderungen in seiner Aufstellung vor: Torwart Mathias Niederberger erhielt den Start und kehrte für Felix Brückmann (Backup) ins Tor zurück. Außerdem gab Lean Bergmann den 13. Stürmer und rotierte für Verteidiger Dominik Bittner ins Lineup.
Die Ausgangslage vor dem letzten Gruppenspiel war klar: Weil Kanada zuvor mit 2:3 n.P. gegen Finnland verloren hatte, reichte sowohl Deutschland als auch Lettland ein Unentschieden nach 60 Minuten, um an Kanada und Kasachstan zu überholen und sich fürs Viertelfinale zu qualifizieren.
Kein Schongang: Peterka und Noebels sorgen für frühe Führung
Doch auf ein Unentschieden spielten beide Nationalmannschaften nicht: Vor 850 zugelassenen Fans teilte Lettland von Anfang an harte Checks aus und sorgte sofort für eine K.o.-Spiel-Atmosphäre. Mehr Zug zum Tor entwickelte aber Deutschland, das schon früh in Führung ging: Moritz Seider schickte John Peterka mit einem Pass in die Offensivzone. Der Stürmer nahm im linken Bullykreis Maß und schoss den Puck zum 1:0 unter die Latte (4.).
Die Letten antworteten mit wütenden Angriffen, doch war es die perfekt-eingespielte „Eisbären-Reihe“, die die Torlampe anknipste: Lukas Reichel presste die Scheibe frei, diese spielte Leo Pföderl von hinter dem Tor in den Slot, wo Marcel Noebels direkt abnahm und Goalie Janis Kalnins zum 2:0 tunnelte (7.).
Das DEB-Team zeigte sich spielfreudiger und schneller auf den Kufen, geriet jedoch auch zweimal in Unterzahl. Beide Situationen überstand Deutschland schadlos und zeigte sich in einer 1-3-Aufstellung stark im Penalty Killing.
Abols bringt Lettland heran – Noebels verletzt
Zu Beginn des zweiten Abschnitts neutralisierten sich beide Teams über weite Strecken ohne dabei gefährlich aufzukommen. Die neutrale Zone war entsprechend hochfrequentiert. Dann aber liefen die Deutschen in einen Konter: Lettland fuhr in einer 3-auf-1-Situation auf Niederberger zu Rodrigo Abols spielte einen Doppelpass mit Uvis Janis Balinskis und verkürzte auf 1:2 (26.)
Deutschland antwortete zunächst mit vielen Schüssen, doch diese Entlastung hielt nicht lange an. Immer wieder trugen die Letten überfallartige Angriffe vor, spielten immer wieder lange Pässe über die Banden und kamen mit Tempo in die Offensivzone. Der Druck nahm stetig zu. Zudem schied Noebels nach einem Zusammenstoß mit einer Oberkörperverletzung ab der 29. Minute aus. Söderholm nutzte die TV-Unterbrechungen, um nachzujustieren. Trotz eines starken Durchgangs der Balten ging es mit einer knappen deutschen Führung in die zweite Pause.
Zitterpartie mit Happy End
Im dritten Drittel hielt Deutschland wieder deutlich besser dagegen. Die Partie wogte hin und her, bewegte sich auf Augenhöhe und bot bissige wie harte Zweikämpfe. Die Deutschen aber bewiesen ein starkes Nervenkostüm und überstanden erneut zwei Unterzahl-Situationen unbeschadet. Die DEB-Auswahl blockte viele Schüsse, zudem war voll auf Niederberger Verlass.
In der 59. Minute zog Lettland den Torwart für einen zusätzlichen Stürmer. Der Druck wurde noch einmal groß, doch stemmte sich Deutschland gemeinschaftlich dagegen und brachte den knappen Vorsprung über die Zeit.
Gegen die Schweiz im Viertelfinale
Damit schließt Deutschland die Gruppe B auf Rang drei ab und qualifiziert sich fürs WM-Viertelfinale. Dort wartet mit der Schweiz der Zweite der Gruppe A.
Deutschland – Lettland 2:1
Tore: 1:0 Peterka (03:16, Seider), 2:0 Noebels (06:40, Pföderl, Reichel), 2:1 Abols (25:55, Balinskis)
Tor:
#35 Niederberger (#90 Brückmann)
Verteidigung:
#91 Mo. Müller | #53 Seider
#41 Jo. Müller | #5 Holzer
#38 Wagner | #11 Nowak
#9 Gawanke
Sturm:
#34 Kühnhackl | #21 Krämmer | #8 Rieder
#92 Noebels | #73 Reichel | #83 Pföderl
#58 Eisenschmid | #72 Kahun | #22 Plachta
#7 Kastner | #15 Loibl | #70 Peterka
#54 Bergmann