NHL

Nächster Oilers-Rückschlag: Draisaitl und McDavid gehen erneut leer aus

Die Edmonton Oilers haben einen Fehlstart in die Stanley Cup Playoffs 2021 hingelegt. Auch Spiel 2 ging gegen die Winnipeg Jets verloren. Zwei Superstars warten weiter auf ihren ersten Scorerpunkt.


 

Die Edmonton Oilers haben auch ihr zweites Spiel gegen die Winnipeg Jets verloren. Beim 0:1 n.V. gelang den Oilers kein Tor. Edmonton erzielte in der kompletten Serie bislang nur einen Treffer. Die beiden Superstars Connor McDavid und Leon Draisaitl tauchten noch überhaupt nicht auf dem Scoreboard auf. 

In Spiel 2 gab es in 64 Minuten überhaupt kein Tor zu sehen. In einer ausgeglichenen Partie dominierten die Torhüter Mike Smith (35 Saves, 97,2 Prozent Fangquote) und Connor Hellebuyck (38 Saves, 100 Prozent). Winnipeg fiel erneut durch physisches Spiel auf (52:37 Checks) und blockte viele Schüsse (22:15 Blocks). Die Jets-Stürmer Mathieu Perreault und Trevor Lewis verbuchten jeweils sieben Hits, doch auch die großen Namen waren sich nicht zu schade, für harte und schmerzhafte Arbeit: So So führte etwa Mark Scheifele die Statistik mit fünf geblockten Schüssen an.

Dieses Bollwerk war für die Oilers nicht zu knacken. Edmontons Trainer Dave Tippett hatte seine Sturmreihen aufgebrochen und stellte Draisaitl zusammen mit Kailer Yamamoto an die Seite von McDavid. Diese gebündelte Offensivkraft führte zwar zu elf Torschüssen, nicht aber zum Torerfolg. Draisaitl (30:21 Minuten Eiszeit, davon 4:07 im Powerplay und 0:42 in Unterzahl, vier Schüsse) und McDavid (26:45 Minuten Eiszeit, davon 4:07 im Powerplay, fünf Schüsse) sind in beiden Playoff-Partien noch ohne Scorerpunkt. Der Deutsche Dominik Kahun erhielt mit gerade einmal 8:43 Minuten die wenigste Eiszeit aller Oilers-Spieler.

Für den einzigen Treffer des Tages sorgte Paul Stastny, der vom rechten Flügel einfach abzog und von einer Sichtbehinderung profitierte (65.). Die Jets führen die Serie mit 2:0 an. Nun wechselt das Heimrecht für Spiel 3 und 4 nach Winnipeg, wo Edmonton bereits gewaltig unter Druck steht. 

In Spiel 3, das in der in der Nacht von Sonntag auf Montag (1.30 Uhr MESZ) starten wird, könnte Winnipegs Stürmer Nikolaj Ehlers zurückkehren. Bereits in Spiel 2 hatte Pierre-Luc Dubois sein Comeback gegeben.


Ungewohnte Atmosphäre: 12.000 Fans peitschen Predators zum Sieg  

Die Nashville Predators haben zurückgeschlagen und die Carolina Hurricanes in Spiel 3 mit 5:4 n.2.V besiegt. Zurück in Music City wurden die Preds von ihrem Publikum getragen: Über 12.000 Fans feuerten das Team aus Tennessee an – unter anderem angeheizt von Country-Start Keith Urban, der die US-Nationalhymne sang. In dieser Atmosphäre löste Nashville seinen Knoten in der Offensive: Ryan Ellis (5.), Filip Forsberg (20.), Mikael Granlund (35.) und Ryan Johansen (46.) sorgten für vier Predators-Tore in der regulären Spielzeit. Granlunds Treffer fiel sogar im Powerplay, eines der Problemzonen der Preds in dieser Postseason (1/17, 5,9 Prozent Erfolgsquote).

Doch die Canes erwiesen sich auch im dritten Aufeinandertreffen als unangenehmer Gegner und blieben dran. Herauszuheben ist das Tor zur zwischenzeitlichen 3:2-Führung, als Vincent Trocheck in Überzahl aus schier unmöglichem Winkel traft: Sein Schuss von der Grundlinie von links zischte zwischen dem Pfosten und dem Kopf von Torwart Juuse Saros ins Tor (33.). Für den späten Ausgleich sorgte Carolinas Brett Pesce, der die Overtime erzwang (57.).

Hier schienen Saros (52 Saves, 92,9 Prozent Fangquote) und sein Gegenüber Alex Nedeljkovic (49 Saves, 90,7 Prozent) lange unüberwindbar. Dann aber riss Matt Duchene die Zuschauer in der Bridgestone Arena aus ihren Sitzen: Der Schweizer Roman Josi schlenzte den Puck im hohen Bogen aus der eigenen Zone und in den Lauf von Duchene, der die Scheibe gekonnt aus der Luft stoppte, sich mit einem schnellen Antritt hinter Verteidiger Jake Bean schob und zum 5:4-Endstand einschoss (95.).

Damit verkürzen die Predators in der Serie auf 1:2. Kapitän Josi erhielt mit 36:54 Minuten (davon 7:00 im Powerplay) die meiste Eiszeit sowie mit sieben Torschüssen auch die meisten Schüsse in seiner Mannschaft und steuerte zwei Torvorlagen bei. Saros stellte mit 52 Saves den Playoff-Franchise-Rekord von Dan Ellis aus dem Jahr 2008 ein. Auch erhielt der finnische Goalie einen Assist beim Tor von Forsberg. Der Schweizer Hurricanes-Stürmer Nino Niederreiter beendete die Partie mit einer Plus-Minus-Bilanz von -3 bei 19:39 Minuten Eiszeit (davon 1:39 im Powerplay). 

Spiel 4 ist am Sonntagabend zur Prime-Time (20.30 Uhr MESZ) erneut in Music City. Trägt das Publikum Nashville auch zum Serien-Ausgleich?


Coyle und Ovechkin mit kuriosen Treffern  

Die Boston Bruins sind nur noch einen Sieg vom erreichen der Stanley Cup Second Round entfernt. Mit einem 4:1-Heimsieg in Spiel 4 gegen die Washington Capitals führen die Bruins die Serie mit 3:1 an. Mit zwei Powerplay-Treffern durch Brad Marchand (29.) und David Pastrnak (41.) gelang Boston auf die Siegerstraße. Es folgte ein kurioser Treffer zum 3:0: Jake DeBrusk schoss bei einem Alleingang zwar am Tor vorbei, reagierte aber gedankenschnell und leitete die von der Bande abspringende Scheibe aus der Luft in den Slot weiter. Dort war Charlie Coyle in Position gelaufen und vollendete (42.). 

Für Washington traf einzig Kapitän Alexander Ovechkin, wenn auch durchaus sehenswert. Im Powerplay lauerte „The Great Eight“ in „Ovi’s Office“ am linken Bullykreis und fasste einen scharfen Pass direkt mit einem Schlagschuss ab. Dabei brach sein Schläger – ins Tor donnerte die Scheibe trotzdem (45.). Das letzte Wort aber hatte Bostons Verteidiger Matt Grzelcyk, der im Powerplay auf den 4:1-Endstand stellte (55., im Powerplay).

Spiel 5 ist in der Nacht auf Montag (1 Uhr MESZ) angesetzt.


Avalanche rollt auch ohne Kadri weiter  

Die Colorado Avalanche haben auch Spiel 3 gegen die St. Louis Blues gewonnen und führen nach dem 5:1-Auswärtssieg die Best-of-7-Serie mit 3:0 an. Ryan Graves (22.), Alex Newhook (33.), Tyson Jost (37.), Brandon Saad (54.) und J.T. Compher (60., in Unterzahl) trafen für die flinken Avs, die den physisch starken Blues (46:20 Hits) erneut entwischen konnten. Den Ehrentreffer für St. Louis erzielte Tyler Bozak (37., in Unterzahl).

Colorados Torwart Philipp Grubauer stoppte 31 von 32 Schüssen und kam auf eine Fangquote von 96,9 Prozent. Im Avalanche-Lineup fehlte Nazem Kadri, der nach einem Check gegen den Kopf von Justin Faulk in Spiel 2 für insgesamt acht Spiele gesperrt wurde. Für ihn Rückte Carl Söderberg in die Aufstellung, er centerte die vierte Reihe. Kadris Mittelstürmerposition in der zweiten Linie übernahm Jost.

Die Avs sind nur noch einen Sieg vom Erreichen der Stanley Cup Second Round entfernt. Gelingt der Sweep in Spiel 4 am Sonntagabend (23 Uhr MESZ)?



Das könnte Dich auch interessieren:
„Unsere Spieler sind erschüttert“: Große Sorge um Torontos John Tavares
„Unsere Spieler sind erschüttert“: Große Sorge um Torontos John Tavares
Dieser Artikel ist über:
Carolina Hurricanes Colorado Avalanche Edmonton Oilers Nashville Predators St. Louis Blues Winnipeg Jets NHL Leon Draisaitl Pierre-Luc Dubois Filip Forsberg Mikael Granlund Ryan Johansen Dominik Kahun Connor McDavid Mark Scheifele Paul Stastny Dave Tippett
Scoring Leaders