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Team Deutschland in der Analyse

Am Freitag startet Deutschland in die Eishockey-Weltmeisterschaft 2021 in Lettland. EliteProspects Rinkside hat die DEB-Auswahl unter die Lupe genommen.



Obwohl der deutschen Nationalmannschaft Elite-Spieler wie die Stürmer Leon DraisaitlDominik Kahun (beide Edmonton Oilers), Tim Stützle (Ottawa Senators) und Nico Sturm (Minnesota Wild) sowie Torwart Philipp Grubauer (Colorado Avalanche) fehlen, verfügt Bundestrainer Toni Söderholm für die WM in Riga über einen der offensivstärksten Kader seit Langem. Das Selbstvertrauen und die Vorfreude im deutschen Lager ist trotz tagelanger Selbstisolation riesig. Trotz der kurzen Anlaufzeit scheint sich bereits eine Mannschaft mit großem Teamgeist gefunden zu haben.


Das Ziel        

In einer Gruppe mit den Favoriten Kanada, Finnland und den USA, den Außenseitern Norwegen, Italien und Kasachstan sowie Gastgeber Lettland hat sich die DEB-Auswahl keine Grenzen gesetzt. Das Erreichen des Viertelfinals, also eine Positionierung unter den Top 4 in der Gruppe B, nannten mehrere Spieler als Minimalziel für diese WM. Danach will man auch große Nationen ärgern. Deutschland belegt Rang 7 in der Weltrangliste (zum Vergleich: Im Fußball nur Rang 12) und will mit den großen Eishockey-Nationen mithalten.


Der Bundestrainer  

Toni Söderholm ist im dritten Jahr im Amt und hat den Weg von Vorgänger Marco Sturm (jetzt Co-Trainer bei den Los Angeles Kings) fortgeführt: Die Spieler, auch die Stars aus der NHL, kommen wieder gerne zur Nationalmannschaft und sind bereit, nach einer langen Saison weitere Opfer zu bringen. Die Absagenflut vergangener Tage ist passé, die Spieler betonen immer wieder, dass sie das Deutschland-Trikot mit Stolz tragen. Bei der Arbeit mit dem Team legte Söderholm den Fokus auf den Aufbau und die Special Teams. Mit dem vorhandenen Personal kann der 43-jährige Finne auch offensives Eishockey spielen lassen. Die nominierten Spieler sind schnell, arbeiten hart und haben eine gute Altersstruktur. Zudem scheint der Kader auch in der Tiefe auf allen Positionen gut besetzt.


Die Torhüter  

Weil Grubauer Playoffs mit den Avs spielt und Thomas Greiss aufgrund von moralischen Dissonanzen nicht mehr eingeladen wird, muss Deutschland hier ohne NHL-Exporte auskommen. Sorgen bereitet das den Verantwortlichen aber nicht: Mit Felix Brückmann (Adler Mannheim, 1,53 Gegentore/Spiel, 93,6 Prozent Fangquote), Mathias Niederberger (Eisbären Berlin, 2,13 Gegentore/Spiel, 92,2 Prozent Fangquote) und Niklas Treutle (Nürnberg Ice Tigers, 3,44 Gegentore/Spiel, 89,9 Prozent Fangquote) stehen drei etablierte DEL-Goalies zur Verfügung.


Die Verteidiger  

In der Verteidigung scheint die Balance aus Offensive und Defensive sowie Mobilität und Physis zu stimmen. Ein Kern von sechs DEL-Verteidigern wird von drei Spielern aus der KHL, SHL und AHL angereichert: Korbinian Holzer (Avtobobilist Jekaterinburg, KHL) ist ein NHL-erfahrener und physisch starker Abwehrkoloss (1,90 Meter groß, 99 Kilogramm schwer). Moritz Seider (Rögle BK, SHL) gilt als eines der größten deutschen Talente und wurde als intelligenter Zwei-Wege-Mann (1,92 Meter groß, 94 Kilogramm schwer) zum Verteidiger des Jahres in Schweden gewählt. Leon Gawanke (Manitoba Moose, AHL) ist ein mobiler Offensivverteidiger (1,86 Meter groß, 90 Kilogramm schwer). Alleine diese Drei stehen für das Facettenreichtum in der deutschen Defensive. Mit Kapitän Moritz Müller (Kölner Haie), Marco Nowak (Düsseldorfer EG) und Jonas Müller (Eisbären Berlin) kommen gestandene Nationalspieler und DEL-Profis dazu. Auch Dominik Bittner (Grizzlys Wolfsburg), Marcel Brandt (Straubing Tigers) und Fabio Wagner (ERC Ingolstadt) spielten eine starke Saison in Deutschland und gehen nun in ihre erste WM.


Die Stürmer  

Im Angriff bekommt Team Deutschland prominente Unterstützung aus Übersee: Tobias Rieder (Buffalo Sabres, NHL) ist nicht nur ein emsiger Zwei-Wege-Stürmer, sondern auch ein absoluter Unterzahl-Experte. Mit Tom Kühnhackl (Bridgeport Sound Tigers, AHL) kommt ein zweimaliger Stanley-Cup-Sieger (2016 und 2017 mit den Pittsburgh Penguins), harter Arbeiter und kompletter Spieler. Zudem brennt mit Lean Bergmann (San Jose Barracuda, AHL) ein wuchtiger Power Forward auf einen Einsatz für den DEB, der am letzten Spieltag nochmal in der NHL (San Jose Sharks) randurfte. 

Klangvolle Namen finden sich aber auch unter den zahlreichen DEL-Stürmern: Lukas ReichelMarcel Noebels und Leo Pföderl (alle Eisbären Berlin) könnten eine Meister-Reihe bilden, die sich blind versteht. Über kaum weniger Offensiv-Potenzial verfügen Matthias Plachta und Markus Eisenschmid (beide Adler Mannheim) die in dieser Saison in Mannheim zusammen im Powerplay gespielt haben. Mit Nico Krämmer und Stefan Loibl kommen zwei weitere Adler-Stürmer hinzu.

Für eine Menge Scoring-Touch stehen auch Andreas Eder (Straubing Tigers), Daniel Fischbuch (Düsseldorfer EG) und Frederik Tiffels (Kölner Haie). Hinzu kommt mit Maximilian Kastner ein erfahrener Spieler sowie mit John Peterka ein Top-Talent vom EHC Red Bull München.


Der Spielplan  

• Deutschland – Italien (Freitag, 21. Mai, 15.15 Uhr)

• Deutschland – Norwegen (Samstag, 22. Mai, 11.15 Uhr)

• Deutschland – Kanada (Montag, 25. Mai, 19.15 Uhr)

• Deutschland – Kasachstan (Mittwoch, 26. Mai, 15.15 Uhr)

• Deutschland – Finnland (Samstag, 29. Mai, 19.15 Uhr)

• Deutschland – USA (Montag, 31. Mai, 15.15 Uhr)

• Deutschland – Lettland (Dienstag, 1. Juni, 19.15 Uhr)


Der Kader





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