Deutschland zündet gegen Norwegen das nächste Offensivfeuerwerk
Zweites Spiel, zweiter Sieg für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM 2021 in Lettland. Die DEB-Auswahl setzte sich am Samstagmittag mit 5:1 gegen Norwegen durch und stellte ihre Offensivpower erneut eindrucksvoll unter Beweis.
Bundestrainer Toni Söderholm veränderte seine Aufstellung nur im Tor: Mathias Niederberger startete für Felix Brückmann. Ansonsten blieben im Vergleich zum 9:4-Auftakt gegen Italien alle Reihen gleich.
Gerade einmal 20 Stunden lagen zwischen dem Beginn von Spiel 1 und Spiel 2 für Deutschland bei dieser WM. Norwegen erwies sich als bissiger und zweikampfstarker Gegner, der aggressiv dagegenhielt, den Deutschen nur wenig Raum ließ und selbst immer wieder Angriffe startete. So entwickelte sich ein temporeiches Hin- und Her. Drangphasen der jeweiligen Teams wechselten sich ab, auch aufgrund von Strafen auf beiden Seiten.
16 Sekunden vor der Pausensirene ging die DEB-Auswahl dann in Führung: Nico Krämmer und Markus Eisenschmid sorgten für Verkehr. Moritz Müller „flankte“ die Scheibe vors Tor, Matthias Plachta hielt genau im richtigen Moment seinen Schläger in die Flugbahn und fälschte zum 1:0 ins Tor ab (20.).
Norwegen reagiert mit Härte, Deutschland mit Spielfreude
Norwegen startete mit viel Wut im Bauch ins zweite Drittel und fuhr harte Hits, teils jenseits der Grenze des Erlaubten. Darunter auch zwei Checks zum Kopf, wovon aber nur einer geahndet wurde. Das darauf resultierende ein Powerplay für Deutschland: Marcel Brandt verteilte den Puck auf den linken Flügel, wo Leon Gawanke direkt abfasste und genau ins rechte Eck traf (24.). Es war das erste Tor für den Offensivverteidiger im Nationaltrikot.
Die Norwegen teilten weiter aus, Deutschland aber ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und legte stattdessen sehenswert mit der „Eisbären-Reihe“ nach: Wie an der Schnur gezogen spielten Lukas Reichel, Marcel Noebels und Leo Pföderl sich die Pässe im gegnerischen Drittel zu. Pföderl stand am Ende dieser Kombinationskette und krönte diesen Spielzug mit dem 3:0 (27.).
Als Christian Kåsastul einen Rückpass an die blaue Linie nicht bändigen konnte, schaltete Reichel blitzschnell um, war mit einem explosiven Antritt nicht mehr zu halten und hob die Scheibe in vollem Tempo und unter Bedrängnis in den rechten Winkel – 4:0 (31.)!
Erst spät im Mitteldrittel kam dann auch Norwegen zum Torerfolg: Mathis Olimb drückte am linken Flügel auf die Bremse, behielt in einer feinen Bewegung die Puckkontrolle und zog ab. Emil Martinsen Lilleberg gab dem Puck mit der Schlägerspitze noch die entscheidende Richtungsänderung zum 1:4 mit (37.).
Bergmann setzt die Kirsche auf die Sahnetorte
Im Schlussdrittel behielt Deutschland die Spielkontrolle und blieb vorne eiskalt: Lean Bergmann drang über den rechten Flügel in die Offensivzone ein und feuerte die Scheibe frech zum 5:1 in den kurzen Winkel (45.).
Bis zur Schlusssirene verwaltete das DEB-Team den Vier-Tore-Vorsprung dann intelligent und effizient.
Deutschland legt damit einen perfekten Start in die WM 2021 aufs Eis, fuhr mit sechs Zählern die maximale Punkteausbeute ein und wusste mit 14:5 Toren vor allem offensiv zu gefallen. Das nächste Spiel wird ein ultimativer Prüfstein: Am Montag (19.15 Uhr) geht es gegen Kanada.
Norwegen – Deutschland 1:5
Tore: 0:1 Plachta (19:44, Mo. Müller, Seider), 0:2 Gawanke (23:19, PP, Brandt, Noebels), 0:3 Pföderl (26:04, Reichel, Noebels), Reichel (30:35), 1:4 Lilleberg (36:21, Olimb, Haga), 1:5 Bergmann (44:41, Nowak, Krämmer)
Tor:
#35 Niederberger (#90 Brückmann)
Verteidigung:
#91 Mo. Müller | #53 Seider
#85 Brandt | #5 Holzer
#38 Wagner | #11 Nowak
#41 Jo. Müller | #9 Gawanke
Sturm:
#34 Kühnhackl | #21 Krämmer | #8 Rieder
#73 Reichel | #92 Noebels | #83 Pföderl
#22 Plachta | #15 Loibl | #58 Eisenschmid
#54 Bergmann | #7 Kastner | #95 Tiffels