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Team Schweiz in der Analyse

Für die Schweiz fängt die Eishockey-Weltmeisterschaft 2021 in Lettland am Samstag an. Der erste Gegner wird die tschechische Nationalmannschaft sein. EliteProspects Rinkside hat sich das Schweizer Team genauer angesehen. 



Die wahrscheinlich größte Abwesenheit im Schweizer Team ist Roman Josi (Nashville Predators). Josi genauso wie Kevin Fiala (Minnesota Wild) und Nino Niederreiter (Carolina Hurricanes) sind mit ihren jeweiligen Mannschaften noch in den NHL-Playoffs aktiv. Auch Denis Malgin (Toronto Maple Leafs) und Pius Suter (Chicago Blackhawks) werden nicht an dem Turnier teilnehmen, da beide Spieler keine Freigabe von ihren NHL-Teams erhalten haben. Abgesehen von diesen Spielern gab es kaum Absagen und Headcoach Patrick Fischer kann auf einen vielfältigen Kader zurückgreifen. Trotz der Abstinenz einiger hochkarätigen NHL-Profis verfügt die Schweiz über ein schlagkräftiges Team, welches nachdem Motto “Speed-Kills” agieren wird.


Das Ziel  

„Eines Tages werden wir Gold gewinnen.“ Diese Worte kamen von Patrick Fischer bei seinem Amtsantritt. Als die Schweiz vor drei Jahren im Finale im Penaltyschießen nur ganz knapp gegen Schweden verlor, konnte Fischer sein Versprechen fast einlösen. Auch bei dieser WM könnte für die Mannschaft einiges machbar sein. Mit einer Top-Linie aus hochklassigen NHL-Spielern und einer Vielfältigkeit an Profis ist das Minimalziel das Erreichen des Viertelfinales. Frei nach dem Motto, alles kann nichts muss. In Gruppe A ist Russland der klare Favorit, aber gegen alle anderen Nationen in dieser Gruppe sollte sich die Schweizer Nationalmannschaft nicht verstecken müssen. Eine Platzierung zwischen Platz 2 und 4 wird das Vorrundenziel der Schweizer sein.


Der Verbandstrainer  

Patrick Fischer ist mit dem Schweizer Eishockey sehr vertraut. Als Spieler selbst trug er das Trikot der Nationalmannschaft und kann auf eine sehr erfolgreiche Karriere zurückblicken. Auch international konnte er als Spieler Erfahrung sammeln. Erst in der NHL und AHL, danach in der damaligen russischen Superliga. Als Headcoach der Schweizer Nationalmannschaft brachte er eine gesunde Portion Selbstvertrauen mit ins Team. Bereits als Assistenztrainer war er ein Teil des Silbermedaillengewinn bei der WM 2013. Gab es bei seiner Verpflichtung zum Nationaltrainer noch Zweifel, ob er der richtige Mann sei, sind diese Stimmen heute verstummt. Spätestens mit der Silbermedaille bei der WM 2018 gilt Patrick Fischer als unumstritten und impfte der Mannschaft ein von Speed geprägtes Offensivspiel ein. Zusätzlich kann er mit Christian Wohlwend (HC Davos), Marco Bayer (U20) und Tommy Albelin auf drei hochkarätige Assistenten zurückgreifen.


Die Torhüter  

Auch wenn die Schweiz schon länger keinen NHL-Stammtorhüter mehr hatte, verfügt das Team über drei exzellente Torhüter. Melvin Nyffeler führte die Rapperswil Lakers in das Playoff Halbfinale und empfahl sich so für die Nationalmannschaft. Reto Berra kann als einziger der drei Goalies auf NHL-Erfahrung zurückblicken und ist immer noch einer der besten Torhüter in der National League. Er wird wahrscheinlich den Job als Backup erhalten. Keiner sollte jedoch an Leonardo Genoni vorbeikommen. Der Zürcher schafft es immer wieder, seine beste Leistung abzurufen, wenn wichtige Spiele anstehen und es darauf ankommt. Dies sollte bei der WM spätestens ab dem Viertelfinale der Fall sein. Der sechsfache Schweizermeister wird der große Rückhalt der Mannschaft sein.


Die Verteidiger  

Zwar fehlt mit Roman Josi der beste Verteidiger der gesamten NHL (2020), dennoch ist das Team in der Defensive gut aufgestellt. Mit Jonas Siegenthaler von den New Jersey Devils und Mirco Müller von Leksand IF hat man zwei Legionäre im Team. Mit Santeri Alatalo, welcher mit 31-Jahren zu seinem Länderspieldebüt kommt und Raphael Díaz verfügt das Team über zwei starke Offensiv-Verteidiger aus der Schweizer Liga. Gespannt darf man vor allem auch auf den jungen Janis Jérôme Moser sein. Moser ist für den diesjährigen NHL-Draft berechtigt und kommt nach einer hervorragenden Saison mit dem EHC Biel (48 Spiele, 9 Tore, 21 Assist, 30 Punkte) in Hochform zum WM. 


Die Stürmer  

In der Vergangenheit gab es schon weniger klangvolle Sturmlinien als in diesem Jahr. Mit Timo Meier (San Jose Sharks), Philipp Kurashev (Chicago Blackhawks) und Nico Hischier (New Jersey Devils) verfügt man über drei starke NHL-Spieler. Dazu kommen mit Sven AndrighettoChristoph Bertschy und Joël Vermin drei weitere Spieler mit NHL-Erfahrung hinzu. Auch die beiden Tessiner Grégory Hofmann und Dario Simion im Dienste des EV Zug sind zwei starke Powerflügel. Hofmann ist ein schneller und torgefährlicher Stürmer und Simion ist vor allem für seine Gefährlichkeit im Slot bekannt. Auch die restlichen Stürmer wie Tristan ScherweyVincent PraplanEnzo Corvi oder Fabrice Herzog sind alles andere als Mitläufer. Besonders ist die Nominierung für Andres Ambühl, denn der 37-Jährige wird an seiner 16. WM teilnehmen und zieht somit gleich mit Mathias Seger, der ebenfalls 16 Weltmeisterschaften gespielt hat.


Der Spielplan   

  • Schweiz - Tschechien (Samstag, 22. Mai, 19.15 Uhr)
  • Schweiz - Dänemark (Sonntag, 23. Mai, 19.15 Uhr)
  • Schweiz - Schweden (Dienstag, 25. Mai, 19:15 Uhr)
  • Schweiz - Slowakei (Donnerstag, 27. Mai, 15.15 Uhr)
  • Schweiz - Russland (Samstag, 29. Mai, 15.15 Uhr)
  • Schweiz - Weißrussland (Sonntag, 30. Mai, 15.15 Uhr)
  • Schweiz - England (Dienstag, 1. Juni, 11.15 Uhr)


Der Kader




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