Isaiah J. Downing-USA TODAY Sports
NHL

Binnington will sich Grubauer schnappen – GHH für Landeskog

In Spiel 1 der Stanley Cup First Round gab es eine Machtdemonstration der Colorado Avalanche, die sich mit 4:1 gegen die St. Louis Blues durchsetzten. Doch neben tollen Toren gab es auch eine Menge Emotionen.


 

In einem heißen Duell zwischen den Avalanche und den Blues war Colorado in allen Belangen überlegen: Die Avs bewegte ihre Beine sowie auch den Puck unglaublich schnell, spielten präzise Pässe und gaben sich schießwütig: 18:5 Schüsse im 1., 14:11 Schüsse im 2. und 18:7 Schüsse im 3. Drittel kamen einer Machtdemonstration gleich (50:23 Schüsse). St. Louis probierte sich mit Härte zu wehren, bekam das flinke Team aus Denver aber nur selten zu fassen (21:16 Checks).

Herausragend präsentierte sich Colorados Top-Reihe um Center Nathan MacKinnon (2-1-3), Linksaußen Gabriel Landeskog (1-2-3) und Rechtsaußen Mikko Rantanen (0-2-2), die es kumuliert auf acht Scorerpunkte brachte. „Sie haben sowohl in der Offensive als auch in der Defensive die richtigen Dinge gemacht und hatten einen großen Einschlag in diesem Spiel“, lobte Trainer Jared Bednar.


Gordie-Howe-Hattrick für Landeskog  

Landeskog verbuchte sogar einen Gordie-Howe-Hattrick, also eine Kombination aus Tor, Assist und Faustkampf. Der Kapitän begann mit dem Kampf: Als Blues-Stürmer einen nicht-geahndeten Kniecheck gegen Rantanen fuhr, schnappte sich Landeskog den Übeltäter, ließ die Fäuste sprechen und gewann den Fight (11.).

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Es folgte der Assist: Der 28-jährige Schwede setzte sich in der rechten Ecke gegen Colton Parayko und Schenn durch und schob den Puck die Bande entlang hinter das Tor zu Rantanen, der die Scheibe direkt in den Slot zu Nathan MacKinnon weitergab, der per Direktabnahme zum 2:1 traf (41.).

Komplettiert wurde der „GHH“ dann mit dem Treffer zum 3:1 (49.): Verteidiger Samuel Girard servierte an die blaue Linie für MacKinnon, dessen fulminanter Direktschuss von Landeskog unhaltbar abgefälscht wurde (49.).

Doch damit nicht genug: Auch beim Empty-Net-Tor zum 4:1-Endstand hatte Landeskog seine Hände im Spiel: Per Diving-Poke-Check beförderte der „Mann des Tages“ die Scheibe aus der eigenen Zone. MacKinnon übernahm, war mit einem explosiven Sprint auf und davon und schob ins leere Tor ein (60.).

„Ich bin froh, dass ich beitragen konnte“, sagte Landeskog. „Wir haben heute aber als Team stark gespielt. Wir glauben an das, was wir tun. Schon das ganze Jahr haben wir gegen gute Torhüter gespielt. Wir werden weiter schießen.“


Binnington vs. Grubauer  

St. Louis‘ Torwart Jordan Binnington hatte alle Hände voll zu tun, stoppte aber 46 von 49 Schüssen (93,9 Prozent Fangquote). Seine spektakulärste Parade war ein Skorpion-Save: Nach einem Flip-Pass von André Burakovsky über die Bande liefen die Avalanche Zwei-auf-Null. Rantanen spielte unmittelbar vor dem Tor einen direkten Doppelpass mit Nazem Kadri und hatte daraufhin das halbe Tor offen. Binnington lag schon auf dem Bauch und schien geschlagen, doch zog der Goalie reaktionsschnell noch die Schiene nach oben und parierte spektakulär (31.).

Der deutsche Torwart Philipp Grubauer hatte weitaus weniger zu tun, stoppte aber gewohnt zuverlässig 22 von 23 Schüssen (95,7 Prozent Fangquote). Der Rosenheimer musste sich nur geschlagen geben, als Ivan Barbashyov einen Querpass auf Jordan Kyrou spielte, dessen Direktabnahme zum zwischenzeitlichen 1:1 dann nicht mehr zu verhindern war (37.). Seine beste Szene hatte der 29-Jährige Anfang des dritten Drittels, als er erst per Poke-Check gegen Robert Thomas klärte und daraufhin per Kick-Save die Chance von Barbashev entschärfte (42.).

Unmittelbar nach der Schlusssirene wäre es beinahe noch zu einem Goalie-Fight zwischen Grubauer und Binnington gekommen. Auslöser war eine Szene im Avs-Slot: Blues-Stürmer Kyle Clifford gab Avalanche-Verteidiger Patrik Nemeth einen Crosscheck in den Rücken. Daraufhin machte Clifford mit dem Rücken Kontakt zu Grubauer, der sich mit einem Stockschlag auf die Wade revanchierte. Clifford gab einen Stockschlag zurück und perfekt war die Rudelbildung. Grubauer wollte auf Clifford losgehen, doch wurde dieser schon von Nemeth bearbeitet und aufs Eis geworfen. Also schaltete sich Binnington mit ein und versuchte, auf Grubauer loszugehen. Doch bevor die beiden Goalies aufeinandertrafen, spritzen die Schiedsrichter dazwischen.

Es war ein hitziges Ende, was Heißhunger auf Spiel 2 dieser Serie macht. Dieses steigt in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (4.30 Uhr MESZ) erneut in der Mile High City.


Niederreiter trifft und gewinnt das erste Aufeinandertreffen mit Josi  

Ferner kam es in Spiel 1 zwischen den Carolina Hurricanes und den Nashville Predators zum Schweizer Aufeinandertreffen zwischen Canes-Stürmer Nino Niederreiter und Preds-Verteidiger Roman Josi. Das erste Duell in Raleigh ging mit 5:2 an Niederreiter, der mit seinem Treffer zum 3:2 sogar den Siegtreffer erzielte: Martin Necas servierte aus „Gretzkys Office“ (der Bereich hinter dem Tor) in den Slot auf den 28-jährigen Goalgetter aus Chur, der per Direktabnahme traf (43.).

Josi erhielt mit 24:04 Minuten (davon 3:30 im Powerplay und 1:13 in Unterzahl) die meiste Eiszeit bei den Gästen aus Music City, teilte fünf Checks aus, blockte vier Schüsse, blieb aber ohne Scorerpunkte und beendete die Partie mit einem Plus-Minus-Wert von -3.

Spiel 2 ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (2 Uhr MESZ).


Bruins gewinnen in der Overtime  

Die packende Serie zwischen den Washington Capitals und den Boston Bruins ging auch in Spiel 2 in die Overtime. Dieses Mal aber gingen die Bruins dank Brad Marchand mit 4:3 n.V. als Sieger vom Eis und glichen die Serie aus (1:1): 39 Sekunden nach Beginn der Overtime wurde Marchand von Matt Grzelcyk am rechten Bullypunkt angespielt und feuerte per Direktabnahme ins Tor (61.).

Die Partie war erneut physisch geprägt (36:30 Checks zu Gunsten von Washington), doch hatte Boston Schussvorteile (48:39 Torschüsse) und brachte die Top-Reihen zum Laufen: Die erste Reihe der Bruins um Marchand (1-0-1), Patrice Bergeron (1-0-1) und David Pastrnak (0-1-1) zeichnete für zwei Tore, die zweite Reihe um Taylor Hall (1-0-1), David Krejci (0-1-1) und Craig Smith (0-1-1) war für einen weiteren Treffer verantwortlich.

Bei den Capitals erhielt nach der Verletzung von Vitek Vanecek Routinier Craig Anderson (39) den Start und stoppte 44 von 48 Schüssen (91,7 Prozent Fangquote): Als Caps-Backup fungierte Pheonix CopleyIlya Samsonov war demnach noch nicht bereit für eine Rückkehr in den Kader.

Spiel 3 ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (0.30 Uhr MESZ).



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