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NHL

Zweimal Overtime: Rangers und Flames gewinnen Spiel 7

In der 1. Runde der Stanley Cup Playoffs 2022 standen in der Nacht von Sonntag auf Montag die letzten Entscheidungen an, welche Mannschaften sich für die nächste Runde qualifizieren können. Jeweils in Spiel 7 setzten sich die New York Rangers mit 4:3 n.V. gegen die Pittsburgh Penguins durch und die Calgary Flames mit 3:2 n.V. gegen die Dallas Stars.



Panarin schießt die Rangers in die nächste Runde  

Die New York Rangers konnten sich vor heimischer Kulisse in Spiel 7 mit 4:3 nach Verlängerung gegen die Pittsburgh Penguins durchsetzten. Zum Mann des Abends avancierte Artemi Panarin, der den Siegtreffer für die Rangers in der Overtime erzielte.  

Chris Kreider (07.) brachte den Madison Square Garden in der siebten Minuten zum ersten Mal zum Beben. Nach einem Turnover in der neutralen Zone schnappte sich Mika Zibanejad den Puck und löste eine 2-auf-1-Situation mit Kreider aus. Zibanejad legte quer zu Kreider, der mit einer Direktabnahme die Scheibe unter die Latte donnerte. Tristan Jarry im Tor der Penguins blieb bei diesem Schuss keine Chance. 


Kurz vor Ende des ersten Drittels drückten die Pens auf den Ausgleich. Nach einem wilden Aufkommen vor Rangers-Goalie Igor Shestyorkin überquerte der Puck die Torlinie, doch die Schiedsrichter bekamen dies nicht mit. Nach einem Videobeweis wurde der Treffer für Pittsburgh anerkannt. Der Torschütze war Danton Heinen (18.). 


Im zweiten Drittel konnten die Penguins dann auch das erste Mal in Führung gehen. Im Powerplay fand Bryan Rust Jake Guentzel (30., PP) komplett frei im Slot stehen, der den Puck zum 1:2 gekonnt aus der Luft ins Tor beförderte. Den zweiten Assists bei diesem Treffer erhielt Sidney Crosby, der Spiel 6 verletzungsbedingt verpasste, aber für Spiel 7 in das Lineup zurückkehrte. 


Die Führung der Pens sollte nicht lange weilen, denn K'Andre Miller (31.) sorgte nur 1:14 Sekunden später für den 2:2-Ausgleichstreffer, als er einen unscheinbaren Schuss aufs Tor feuerte, der von Mike Matheson unglücklich ins eigen Tor abgefälscht wurde. 


Kurz vor Drittelende sollten die Gästen jedoch erneut in Führung gehen: In Überzahl spielte Filip Chytil einen Pass an der blauen Linie, den Evan Rodrigues (37. SH) abfing und damit einen Alleingang auslöste, den er mit der Rückhand eiskalt verwandelte. 


Im dritten Drittel machte es lange den Anschein, als ob sich Pittsburgh diesen Sieg nicht mehr nehmen ließ, doch der Druck der Rangers erhöhte sich in den letzten zehn Minuten des Spiels. Nach einem langen Wechsel und einem aggressiven Forecheck der Blueshirts waren die Pens nicht in der Lage, die Scheibe aus ihrem Drittel zu bekommen. Dies nütze Zibanejad (54.) aus, als er von Andrew Copp angespielt wurde und mit einer Direktabnahme den 3:3-Ausgleichstreffer erzielte. 


Nach 60 Minuten und keinen weiteren Toren musste ein Gewinner also in der Overtime gefunden werden. 

Hier sollte eine Strafzeit folgenschwere Konsequenzen für Pittsburgh haben. Brock McGinn wurde für zwei Minuten wegen Halten auf die Strafbank geschickt. Kurz vor Ablauf der Strafe drückte Artemi Panarin auf der rechten Seite den Abzug, tunnelte dabei Jarry und schoss die Rangers mit seinem Tor zum 4:3 in die nächste Runde der Stanley Cup Playoffs. 


Die New York Rangers treffen nun in der zweiten Runde auf die Carolina Hurricanes, die ebenfalls eine lange Serie von sieben Spielen gegen die Boston Bruins bestreiten mussten. 

Für die Pittsburgh Penguins ist die Saison hingegen beendet. Pens-Kapitän Sidney Crosby gab als Erklärung für das Ausscheiden in Spiel 7 folgende Gründe an: „Ich weiß nicht, ich denke, wir haben richtig gespielt", sagte Crosby. „Wenn man sich Spiel 5 ansieht, hatten wir eine schwierige Phase von ein paar Minuten. In Spiel 6 ist die Zeitspanne wahrscheinlich noch kürzer, wenn sie wieder ins Spiel kommen. Heute Abend hatten wir einfach das Nachsehen bei einigen unglücklichen Abprallern."

Und weiter: 

„Wir haben heute Abend ein tolles Spiel gemacht. Wir haben während der gesamten Serie tolles Eishockey gespielt. Wir haben heute Abend das nächste Tor nicht geschossen, und das hat wahrscheinlich den Unterschied ausgemacht ... aber heute Abend war ein Beispiel dafür, dass in einem Spiel alles passieren kann, und wir haben spät im Spiel das zusätzliche Tor nicht geschossen.”

Das Aus: Für Sidney Crosby und seine Pittsburgh Penguins ist die Saison beendet

Das Aus: Für Sidney Crosby und seine Pittsburgh Penguins ist die Saison beendet (Brad Penner-USA TODAY Sports)



Penguins-Headcoach Mike Sullivan äußerte sich zu der Serie gegen die New York Rangers wie folgt: „Manchmal haben wir geführt, manchmal haben sie geführt. Das ist Eishockey. Sie sind ein ausgeglichenes Team. Sie haben ein dynamisches Powerplay. Sie haben einen der besten Torhüter der Liga. Gebt den Rangers Anerkennung. Glückwunsch an sie. Sie sind ein verdammt gutes Eishockeyteam. Es war eine hart umkämpfte Serie.”

Penguins-Headcoach Mike Sullivan scheiterte mit Pittsburgh nun zum zweiten Jahr in Folge in der ersten Runde der Playoffs (2021 ausgeschieden gegen NY Islanders))

Penguins-Headcoach Mike Sullivan scheiterte mit Pittsburgh nun zum zweiten Jahr in Folge in der ersten Runde der Playoffs (2021 ausgeschieden gegen NY Islanders) (Brad Penner-USA TODAY Sports)



Gerard Gallant, der Coach der Rangers, war mit dem Auftreten seiner Mannschaft in Spiel 7 höchst zufrieden: „Sie haben einen Weg gefunden. Ich bin wirklich stolz auf sie. Ich wusste, dass es heute Abend ein Kampf werden würde. Wir haben darüber gesprochen, dass das siebte Spiel zu Hause stattfindet. Wir sind zu Hause in Rückstand geraten, aber wir haben einen Weg gefunden, zurückzuschlagen.”


Trotz unfassbarer Leistung von Oettinger, Calgary zieht in die nächste Runde ein  

Auch die Serie zwischen den Calgary Flames und den Dallas Stars musste in Spiel 7 entschieden werden. Trotz einer grandiosen Leistung von Dallas-Goalie Jake Oettinger mussten sich die Stars am Ende mit 2:3 nach Verlängerung geschlagen geben. 

Dabei erwischten die Gäste aus Dallas einen Traumstart. Nur 40 Sekunden waren gespielt, als Tyler Seguin eine tiefgeschossene Scheibe von Jamie Benn als Erstes erobern konnte, diese auf den mitgelaufenen Benn (01.) spielte, der im Slot komplett frei zum Schuss kam und die Führung für die Stars erzielte. 


Im Anschluss kamen auch die Flames besser ins Spiel, jedoch scheiterten sie immer wieder an einem hervorragenden Oettinger. Dallas konnte ihre Führung mit in die erste Drittelpause nehmen, doch Calgary dominierte den ersten Spielabschnitt mit einem Torschussverhältnis von 17:8. 

In Drittel zwei war dieses noch dominanter: Calgary feuerte 26 Schüsse auf das Tor der Stars, während Jacob Markström im Tor der Flames nur vier Schüsse sah. Der Dauerdruck der Flames sollte dann allerdings doch belohnt werden. Oliver Kylington feuerte eine Scheibe von der blauen Linie aufs Tor, wo Tyler Toffoli (21.) genau richtig stand und zum 1:1 abfälschte. 


Doch waren die Gäste eiskalt vor dem gegnerischen Tor. Nur 31 Sekunden nachdem Toffoli den 1:1-Ausgleichstreffer erzielte, konnte Dallas erneut in Führung gehen. Nach einer schönen Passkombination von Jason Robertson und Joe Pavelski, stand Vladislav Namestnikov genau richtig und tunnelte Markström zum 2:1. 


Im Anschluss kamen die Flames zu hochkarätigen Chancen, doch war Oettinger immer wieder zur Stelle. In der 28. Minute war dann jedoch auch er machtlos. Im Powerplay fand Johnny Gaudreau auf der rechten Seite Matthew Tkachuk (28.), der mit einer Direktabnahme auf 2:2 stellte. 


Im letzten Drittel hatten die Stars mit einem Schussverhältnis von 11:9 dann mehr Spielanteile, doch konnten keine der beiden Goalies überwunden werden und so musste auch dieses Game 7 in der Overtime entschieden werden. Dort wurde Gaudreau (75.) zum Matchwinner für die Flames, als er einen Rebound aus schwierigem Winkel über die Schulter von Oettinger knallte. 


Eine sehr bittere Niederlage für Jake Oettinger, der insgesamt 67 Schüsse sah und wirklich alles versuchte, um seine Mannschaft im Spiel zu halten. Selbst Flames-Headcoach Darryl Sutter äußerte sich zu der Leistung des 23-jährigen Goalies: „Er war der beste Spieler in dieser Serie, das steht fest.”

Die Calgary Flames treffen nun in der zweiten Runde der Playoffs auf die Edmonton Oilers. Diese Serie könnte sich als eine sehr hitzige herausstellen, denn beide Teams lieferten sich in den letzten Jahren temperamentvolle Begegnungen, wobei auch der Begriff “Battle-of-Alberta” entstanden ist. 



Begegnungen der zweiten Playoff-Runde  

Colorado Avalanche vs. St. Louis Blues (Serienstart Dienstag, 17.05)

Carolina Hurricanes vs. New York Rangers (Serienstart Mittwoch, 18.05)

Calgary Flames vs. Edmonton Oilers (Serienstart Mittwoch, 18.05)

Florida Panthers vs. Tampa Bay Lightning (Serienstart Dienstag, 17.05)




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