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DEL-Halbfinal-Vorschau: Vier Top-Goalies im Fokus

Nur noch vier Mannschaften kämpfen um die Deutsche Meisterschaft 2022: Im Halbfinale kommt es zum Klassiker zwischen den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim. Außerdem fordert der EHC Red Bull München die Grizzlys Wolfsburg heraus. Elite Prospects Rinkside hat die beiden Serien unter die Lupe genommen…



Eisbären Berlin (1.) – Adler Mannheim (5.)  

Mit den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim treffen sich zwei DEL-Schwergewichte zum Klassiker im Halbfinale. Beide Teams verfügen über Qualität in der Tiefe und in der Spitze. Kleinigkeiten könnten den Unterschied ausmachen. 

Spotlight Berlin: Die Eisbären haben im Viertelfinale die Kölner Haie gesweept (Serie: 3:0) und ihre Favoritenrolle ganz ohne Anlaufschwierigkeiten unterstrichen. Seine Tiefe zeigte Berlin mit acht unterschiedlichen Torschützen und 14 unterschiedlichen Scorern. Bislang ragte Scharfschütze Leo Pföderl (2-1-3) sowie die beiden Import-Stürmer Matt White (1-3-4) und Zach Boychuk (2-1-3) heraus. In der Verteidigung erwies sich Jonas Müller als gefährlicher Blueliner (2-0-2). Der herausragendste Akteur aber war Torwart Mathias Niederberger, der seine Extraklasse mit einem Gegentorschnitt von 0,67 und einer Fangquote von 97,7 Prozent eindrucksvoll unter Beweis stellte. Verbessern können sich die Hauptstädter noch in Sachen Powerplay (2/12, 16,7 Prozent), ihr Penalty Killing ist dagegen noch perfekt (13/13, 100 Prozent).


Spotlight Mannheim: Die Adler zwangen mit den Straubing Tigers einen starken Gegner in die Knie (Serie: 3:1). Unter dem neuen Trainer Bill Stewart spielt Mannheim befreit auf, setzt weniger auf Puckbesitz, sondern mehr auf geradliniges Eishockey mit vielen Abschlüssen. Mit Nigel Dawes und Jason Bast kehrten zwei Stürmer aus dem Verletztenstand zurück und geben den Adlern noch mehr Tiefe. Herausragend präsentierten sich bislang die Stürmer Jordan Szwarz (3-2-5), Borna Rendulic (1-3-4), David Wolf (1-3-4), Matthias Plachta (2-1-3) und Nico Krämmer (2-1-3). An der blauen Linie entfachten die Verteidiger Mark Katic (0-3-3) und Joonas Lehtivuori (0-3-3) Gefahr. Mannheims Starter Felix Brückmann kommt bislang auf 2,19 Gegentore/Spiel und 91,6 Prozent Fangquote. Stewart hat das Powerplay umgestellt, parkt Power Forward Wolf wieder vor dem Tor statt auf der Quarterback-Position und kommt damit auf 18,8 Prozent Erfolgsquote (3/16). Deutliches Steigerungspotenzial hat das Unterzahlspiel (9/12, 75 Prozent). 


Saison-Serie: 2:2 bei 9:7 Toren. 


Prognose: Eisbären gegen Adler verspricht eine hochklassige Serie zu werden. Das Zünglein an der Waage könnte das Goalie-Duell zwischen den beiden Nationaltorhütern Niederberger und Brückmann spielen. Beide Mannschaften verfügen über eine Menge Offensivpower, Berlin hat aber die vermeintlich bessere Defensive und gewinnt die Serie daher knapp mit 3:2.



EHC Red Bull München (2.) – Grizzlys Wolfsburg (3.)  

Mit dem EHC Red Bull München und den Grizzlys Wolfsburg begegnen sich der Hauptrunden-Zweite mit dem -Dritten. Zumindest gemessen an der regulären Saison könnte eine Halbfinale-Partie nicht hochklassiger sein – beide Teams trennten gerade einmal zwei Punkte.


Spotlight München: Die Redbulls hatten Mühe mit der Düsseldorfer EG, setzten sich dank ihrer Qualität aber am Ende durch (Serie: 3:1). Top-Scorer ist bislang Yasin Ehliz (2-3-5), unter den fünf Spieler mit mindestens zwei Playoff-Treffern sind mit Zach Redmond (3-1-4) und Andrew O'Brien (2-1-3) gleich zwei Abwehrspieler. Insbesondere Redmond spielt eine herausragende Saison und wurde nicht umsonst zum Verteidiger des Jahres ausgezeichnet. Insbesondere in der Offensive hat München noch Steigerungspotenzial. Das Powerplay klickte bislang überhaupt nicht und ist noch ohne ein einziges Überzahl-Tor (0/13, 0 Prozent). Dafür ist auf das Unterzahlspiel Verlass (10/11, 90,9 Prozent). Mit dem Norweger Henrik Haukeland haben die Roten Bullen außerdem einen Unterschiedsspieler zwischen den Pfosten (2,02 Gegentore/Spiel, 92,5 Prozent Fangquote). 


Spotlight Wolfsburg: Die längste Viertelfinal-Serie haben die Grizzlys hinter sich: Nach fünf Spielen mit viel Härte, Kampf und Spannung setzte sich Wolfsburg in der Nord-Serie gegen die Fischtown Pinguins durch (Serie: 3:2). Dabei zeigten die Niedersachsen, dass sie in der Defensive nur schwer zu knacken sind. Die Abwehr blockt viele Schüsse und verteidigt als Team mit Schnelligkeit und Härte. Zudem steht mit Dustin Strahlmeier (1,46 Gegentore/Spiel, 94,2 Prozent Fangquote) ein Ausnahme-Goalie im Tor. In der Offensive gehen Playoff-Monster Darren Archibald (4-1-5) und Chris DeSousa (2-4-6) voran. Alle fünf Playoff-Top-Scorer sind Importspieler. Punktbester Verteidiger ist Dominik Bittner (1-2-3). In Sachen Special Teams ist das Powerplay noch ausbaufähig (3/19, 15,8 Prozent), das Penalty Killing dagegen ist sehr stark (14/15, 93,3 Prozent).


Saison-Serie: 4:0 für Wolfsburg (11 von 12 Punkte) bei 15:10 Toren.


Prognose: München könnte sich an Wolfsburg die Zähne ausbeißen. Allerdings bleibt die Frage offen, wie fit und verletzungsfrei die Grizzlys durch die intensive Serie gegen Bremerhaven gekommen sind. Auch in dieser Serie stehen die beiden Goalies im Mittelpunkt und könnten den Unterschied ausmachen. Münchens Tiefe in der Offensive könnte zum Vorteil werden: Die Redbulls gewinnen eine spannende Serie mit 3:2.



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