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WJC-20

Marco Bayer: „Das Spiel gegen die Slowakei wird entscheiden, ob wir das Viertelfinale erreichen oder nicht"

Am 26. Dezember 2021 startet die U-20-WM 2022 in Kanada (Edmonton & Red Deer). Für viele Talente ist es ein Schaulaufen für die NHL. Zahlreiche Scouts und Eishockey-Fans werden das in Nordamerika extrem beliebte Junioren-Turnier verfolgen. Elite Prospects Rinkside hat sich im Vorfeld mit den Nationaltrainern von Deutschland, der Schweiz und Österreich unterhalten. In dieser Ausgabe: Marco Bayer von Team Switzerland.



Marco Bayer, wie geht es Ihnen?

Mir geht es gut. Wir sind mitten in der Vorbereitung und haben noch ein Vorbereitungsspiel.


Was sind Ihre Erwartungen für die WM?

In erster Linie herrscht Vorfreude. Es ist der wichtigste Wettbewerb auf der Juniorenstufe. Elf Spieler waren letztes Jahr bereits dabei und wir wollen eine Reaktion zeigen. Wir freuen uns in erster Linie auf jedes Spiel.


Was sind die Ziele?

Das Erreichen des Viertelfinales danach schauen wir weiter. Das wichtigste Spiel wird gegen die Slowakei sein. Die wollen wir schlagen. Aber auch in den anderen Spielen wollen wir punkten. Realistischerweise wird aber das Spiel gegen die Slowakei entscheiden, ob wir das Viertelfinale erreichen oder nicht.


Wer wird das Team als Kapitän aufs Eis führen?

Wir haben als Coachingstaff eine Vorahnung. Offiziell geben wir es erst beim 1. Vorbereitungsspiel bekannt. Auch weil die Spieler, welche in Nordamerika tätig sind, dort erst zu uns stoßen. Das sind dieses Jahr einige, genauso wie wir dieses Jahr viel mehr Spieler haben, welche bereits National League oder Swiss League spielen konnten.


Sie nehmen die Frage vorweg. Wie sehr hilft es, dass heuer deutlich mehr Spieler bereits in den höheren Ligen spielen?

Das ist ein großer Vorteil. Letztes Jahr waren es hauptsächlich Spieler, welche Elitejunioren spielten. Heuer sind es sieben Spieler mit NL und elf mit SL Erfahrung. An den World Juniors wird Männereishockey gespielt, deswegen ist es gut, viele Spieler bereits im Männereishockey zu haben. 


Wie sah die Vorbereitung in der Schweiz aus? Wie sehr helfen die Akteure aus Nordamerika?

Wir verbrachten die Vorbereitung wieder im OYM, wenn auch viel kürzer als im letzten Jahr. Dort stand vor allem das Unterzahlspiel und Powerplay auf dem Plan. Neben Lian Bichsel aus Schweden kamen noch zehn Spieler aus Kanada dazu. Sie haben einen Vorteil. Sie kennen das kleine Eis und wissen sich auf diesem zu behaupten. 


Für viele Spieler ist es bereits die zweite U20 WM. Auch für Sie, wie sehr hilft das?

Ich war letztes Jahr nicht nur an der U20 WM, sondern durfte auch bei der U18 WM und bei der A-Nationalmannschaft mit an die WM. Diese drei Turniere haben auch meinen Rucksack gefüllt. Ich fühle mich besser und einen Schritt weiter als im letzten Jahr.


Patrick Fischer begleitet das Team auch nach Kanada?

Patrick wird in beratender Funktion dabei sein. Aber auch ohne ihn an der Bande habe ich zwei super Assistenten. Adrian Wichser wird sich um die Offensive kümmern. Bullys zum Beispiel. Er ist ein Fachmann, welcher auch sehr offen für neue Trends ist. Um die Defensive kümmert sich Tommy Albelin.


Tommy Albelin ist eine NHL-Legende der New Jersey Devils. Wie sehr hilft es, einen solchen Mann dabei zu haben?

Er ist eine riesige Bereicherung. Er ist ein ausgewiesener Fachmann. Stets sachlich und achtet auf viele kleine Details. Nicht nur wegen Tommy können wir auf einen starken Staff bauen. Wir haben stetigen Austausch untereinander. Tommy wohnt nach wie vor in Nordamerika und bekommt vor allem die Trends über den Teich mit. Ich mehr diejenigen aus Europa. Auch in diesem Bereich ergänzen wir uns gut.


Vorher sprachen wir darüber, dass vermehrt junge Spieler bereits in den höchsten Liegen zum Zug kamen. Sehen Sie darin einen Trend, oder ist die Qualität der Spieler einfach besser geworden?

Eins vorne weg: Ich war nie und bin nicht für Quoten. Ein junger Spieler muss sich seinen Platz auch immer verdienen und die entsprechende Qualität mitbringen. Das haben die aktuellen Spieler auch getan. Bestimmt haben viele Vereine in der Pandemie aus der Not eine Tugend gemacht. Man ist eher bereit, etwas zu versuchen. Ein gutes Beispiel, dass dies sehr gut funktionieren kann, ist Joshua Fahrni beim SCB.



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