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NL statt NHL: Kahun unterschreibt Dreijahresvertrag beim SC Bern

Dominik Kahun geht künftig in der Schweiz aufs Eis. Der deutsche Nationalspieler unterschrieb beim SC Bern einen bis 2024 laufenden Dreijahresvertrag, behält sich mit einer Ausstiegsklausel aber eine NHL-Hintertür offen.


Drei Jahre hatte Kahun in der NHL gespielt, sich zuletzt aber nicht für einen neuen Vertrag in der besten Liga der Welt empfehlen können. Stattdessen nimmt der 26-jährige Stürmer einen neuen Anlauf in der Schweiz und soll dem SC Bern mit seiner Dynamik und Spielstärke in der NL helfen.

„Mit Dominik Kahun haben wir nun die vierte Ausländerposition optimal besetzt“, sagte SCB-Sportchef Andrew Ebbe auf der Vereinswebsite. „Er besitzt die gewünschte Qualität und Vielseitigkeit, die wir benötigen, bringt NHL-Erfahrung mit und hat auf internationaler Ebene im deutschen Nationalteam mit fünf Scorerpunkten aus sieben Spielen an den Olympischen Spielen 2018 wesentlich zum Gewinn der Silbermedaille beigetragen.“


Olympia-Silber und drei Jahre NHL  

Der 1,80 Meter große und 79 Kilogramm schwere Linksschütze bringt eine Menge Erfahrung mit: 195-mal spielte Kahun für den EHC Red Bull München in der DEL (48-101-149) sowie 17-mal in der Champions Hockey League (4-7-11) und wurde dreimal Deutscher Meister. In dieser Zeit gelang ihm auch der Durchbruch in der deutschen Herren-Nationalmannschaft, nahm an fünf Weltmeisterschaften teil und holte Olympia-Silber bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang. 

BILDBYRÅN/REUTERS


Daraufhin wurde der ungedraftete Angreifer zum NHL-Spieler: Die Chicago Blackhawks nahmen Kahun unter Vertrag. In Windy City spielte er seine bis heute beste Saison in Nordamerika (82 Spiele, 13-24-37). Es folgten Trades zu den Pittsburgh Penguins (50 Spiele, 10-17-27) und Buffalo Sabres (sechs Spiele, 2-2-4) ehe er zu den Edmonton Oilers wechselte (48 Spiele, 9-6-15). Dort spielte er phasenweise an der Seite seines Freunds und Junioren-Reihenkollegen Leon Draisaitl und absolvierte seine ersten beiden Spiele in den Stanley Cup Playoffs (0-0-0). Nach 186 NHL-Spielen (34-49-83) erhielt Kahun keinen neuen Vertrag bei den Oilers und unterschrieb als Free Agent auch bei keinem anderen Team. Zuletzt trainierte der 26-Jährige in Bern – nun ist die Tinte trocken.


Ausstiegsklausel für die NHL  

„Als es nicht sicher war, ob ich wieder in die NHL gehen werde, haben wir uns auch in Europa umgeschaut. Da gab es einige Optionen. Am Ende wurde es Bern, da ich denke, dass es sehr gut für meine Entwicklung ist, um noch die Chance auf die NHL zu wahren“, erklärte Kahun.

Dieses Ziel wurde auch in seinem Dreijahresvertrag in Bern berücksichtigt: In jedem Sommer hat der deutsche Nationalspieler eine Ausstiegsklausel für die NHL.

Zunächst aber gilt Kahuns voller Fokus auf die neue Aufgabe beim SCB: „Die Stadt Bern gefällt mir super. Die Jungs haben es mir sehr einfach gemacht, sind super drauf und haben mich gut aufgenommen. Ein paar Jungs kenne ich von der Nationalmannschaft, wenn man gegen die Schweiz spielt. Es ist eine super Mannschaft, ein gutes Trainerteam, das meine Entwicklung hoffentlich fördern werden und dann werden wir sehen.“


Saisonstart am Dienstagabend  

Neben Kahun bringen auch Cory Conacher (193 Spiele), Vorjahres-Top-Scorer Dustin Jeffrey (131 Spiele), Kaspars Daugavins (91 Spiele) und Simon Moser (sechs Spiele) NHL-Erfahrung mit. Nicht mehr im Team ist der deutsche Abwehrspieler Justin Krueger, der zwischen 2010 und 2020 insgesamt sieben Spielzeiten in Bern verteidigte und mittlerweile für den Lausanne HC aufläuft.

Schon am heutigen Dienstagabend (19.45 Uhr) startet der SC Bern mit einem Heimspiel gegen den HC Fribourg-Gotteron in die neue NL-Saison 2021/22. „Ich freue mich wie jeder andere riesig, dass es wieder losgeht. Wer sich hier auskennt, der weiß, wie die Fans hier drauf sind“, sagte Kahun. „Ich kann es kaum erwarten, mit der Mannschaft zu starten.“



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