NCAA

Das Powerhouse der University of Michigan

Die University of Michigan wird in der kommenden Saison über eine der furchterregendsten Mannschaften in der Geschichte des College Hockey verfügen: Mit Owen PowerMatty BeniersKent JohnsonLuke HughesMackie SamoskevichJohn Beecher, und Brendan Brisson wird die Universität mit sieben (!) Erstrundendraftpicks an den Start gehen. Zeitgleich bedeutet dies allerdings auch, dass es keinem dieser Spieler auf Anhieb gelang, sich in der NHL durchzusetzen.

Noch nie zuvor gab es eine Collegemannschaft, die über mehr Erstrundendraftpicks in ihrem Aufgebot verfügte als der Kader für die anstehende Saison der University of Michigan. Den bisherigen Rekord hielt die University of North Dakota, die in der Saison 2005/06 mit sechs Firstroundern an den Start ging. In der Mannschaft damals spielten unter anderem Jungs wie Jonathan Toews (Chicago Blackhawks), T.J. Oshie (Washington Capitals) oder Travis Zajac (New York Islanders).


Buffalo verzichtet auf Power, Seattle auf Beniers  

Für viele kam die Nachricht dann doch ein wenig überraschend. Der First-Overall-Pick 2021, Owen Power, wird in der kommenden Spielzeit nicht für die Buffalo Sabres spielen. Stattdessen haben sich die Sabres entschieden, ihren Erstrundenpick ein weiteres Jahr auf dem Universitätslevel reifen zu lassen. Für Power selbst womöglich eine herbe Enttäuschung, wenn man bedenkt, dass jeder andere Fristoverall-Pick, der im letzten Jahrzehnt an erster Stelle gezogen wurde, den Sprung in die NHL auf Anhieb schaffte. Power wird ein weiteres Jahr an der Uni verbringen müssen, um sich so für einen Platz bei den Sabres zu empfehlen.

Dass dies ein Anzeichen dafür ist, dass der diesjährige NHL-Draft von vielen Experten als einer der schwächsten seit langer Zeit eingestuft wurde, wäre eine Erklärung dafür, warum einem Verteidiger mit einer Körpergröße von 1,95 Metern und einem Gewicht von 97 Kilogramm der Sprung in die NHL nicht auf Anhieb gelingt, denn die Statur eines NHL-Spielers wäre vorhanden.  

Gleiches könnte über Matty Beniers gesagt werden, der an zweiter Stelle von den Seattle Kraken gedraftet wurde. Auch er muss sich ein weiteres Jahr in der NCAA beweisen. Als Freshman kam der Linksschütze in 24 Spielen auf 24 Scorerpunkte (10 Tore, 14 Assists). Diese Ausbeute sollte Beniers in der kommenden Saison mit Leichtigkeit übertreffen. 


Talent-Boost durch Johnson, Hughes & Co.  

Auch Kent Johnson, der von den Columbus Blue Jackets heuer an fünfter Stelle gezogen wurde, gelang der direkte Weg in die NHL nicht. Die Jackets halten es für eine bessere Option, den 18-jährigen Kanadier ein weiteres Jahr in Michigan ausbilden zu lassen. Seine Torgefährlichkeit konnte Johnson schon in der vergangenen Saison mit Michigan unter Beweis stellen. In 26 Spielen kam der Spielmacher auf neun Tore und 18 Assists. 

In sein erstes Jahr an der Universität wird Luke Hughes gehen. Hughes wurde an vierter Stelle von den New Jersey Devils gedraftet und ist somit in der gleichen Organisation wie sein älterer Bruder Jack Hughes. Das NHL-Familien-Trio wird komplettiert von Quinn Hughes, der bei den Vancouver Canucks unter Vertrag steht. In seinem ersten Jahr an der University of Michigan sollte Luke sofort eine Top-4-Rolle in der Verteidigung übernehmen. 

Mackie Samoskevich ist ein weiterer Erstrundenpick, auf den Headcoach Mel Pearson zurückgreifen kann. Samoskevich wurde von den Florida Panthers an 24. Stelle gezogen. Im vergangenen Jahr ging der US-Amerikaner noch für die Chicago Steel in der USHL auf Punktejagd. In 36 Spielen kam der 18-Jährige auf 37 Scorerpunkte (13 Tore, 24 Assists).

Die weiteren zwei Erstrundenpicks der Wolverines sind John Beecher und Brendan Brisson. Beecher wurde 2019 an 30. Stelle von den Boston Bruins gedraftet und geht in seine dritte Saison mit Michigan. Brisson wurde im Draft 2020 von den Vegas Golden Knights an 29. Stelle gezogen. Er wird sein zweites Jahr an der Uni absolvieren. Als Freshman kam er in 24 Spielen auf 21 Punkte (10 Tore, 11 Assists).


Noch mehr Talent-Tiefe  

Neben den sieben Erstrundendraftpicks, die in der kommenden Saison für die University of Michigan auflaufen werden, lassen sich noch weitere Talente im Team finden: Auch der Topscorer der vergangenen Saison, Thomas Bordeleau, wird ein weiteres Jahr an der Uni spielen. Bordeleau wurde 2020 in der zweiten Runde an 38. Stelle von den San Jose Sharks gedraftet. In seinem ersten Jahr an der Uni wurde er mit 30 Punkten (acht Tore, 22 Assists) in 24 Spielen zum besten Scorer der Mannschaft. Dies Leistung als Freshman abzurufen ist mehr als beachtenswert.

Die University of Michigan kann auf eine lange Geschichte im Eishockey zurückblicken. So haben sie sich 25-mal für das „Frozen Four” Turnier qualifiziert und insgesamt neun nationale Meisterschaften gewonnen, die letzte 1998. 2018 schaffte es die Universität zuletzt in das Endturnier. In der vergangenen Saison liefen die Wolverines zum Ende der Saison heiß und hätten in der ersten Runde der Playoffs für das Endturnier gegen Minnesota Duluth antreten sollen, als sich allerdings herausstelle, dass es einen positiven Covid-19-Fall in der Mannschaft gab, wurde das Team disqualifiziert. 

Keine Frage, der Hype um die University of Michigan ist gerechtfertigt. Mit sieben Erstrundenpicks und weiteren talentierten Spielern im Kader sollte es der Mannschaft in dieser Saison gelingen, sich bis ins Endturnier durchzusetzen. Für die meisten dieser Spieler sollte es dann auch tatsächlich die letzte Saison sein, bevor ihnen der Sprung in die NHL mit ihren jeweiligen Teams gelingt. 





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