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DEB-Team unterliegt USA knapp und bangt um das Viertelfinale


Trotz eines Schussverhältnisses von 33:15 verlor die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Riga durch das 0:2 gegen die USA zum dritten Mal in Serie und muss am Dienstag gegen Gastgeber Lettland unbedingt gewinnen, um den Viertelfinaleinzug noch perfekt zu machen.



Bundestrainer Toni Söderholm standen gegen die USA wieder Lukas Reichel (nach Check gegen den Kopf im Spiel gegen Kasachstan) und auch erstmals in Riga Dominik Kahun zur Verfügung, der als Center zwischen Matthias Plachta und Markus Eisenschmid rückte. Stefan Loibl, der diese Rolle bis dahin bekleidet hatte, rückte in eine neu formierte Formation in die Mitte zwischen Maximilian Kastner und John Peterka.

Frederik TiffelsAndreas Eder und Daniel Fischbuch rutschten aus der Aufstellung, zumal Dominik Bittner als zusätzlicher achter Abwehrspieler seinen ersten WM-Einsatz erhielt. Auch im Tor wechselte Söderholm erstmals seit dem Auftaktspiel gegen Italien wieder: Felix Brückmann begann für Mathias Niederberger, der vor der abschließenden Gruppen-Partie gegen Lettland am Dienstag eine Auszeit erhielt, sodass Niklas Treutle - wie schon gegen Finnland - als Backup auf der Bank saß.


Peterka und Pföderl scheitern 

Zu Beginn entwickelte sich eine offene Partie, in der Peterka für das deutsche Team die erste gute Schusschance besaß, halbrechts frei vor dem Tor aber an Keeper Cal Petersen scheiterte (6.). Doch auch die US-Amerikaner meldeten sich schnell vor dem Tor von Brückmann an. Colin Blackwell schoss nach starkem Move nur knapp vorbei (7.), Eric Robinson scheiterte aus spitzem Winkel an Brückmann, der gut parierte (10.) - und Tage Thompson traf nach Pass im Slot den Puck nicht richtig - Glück für das deutsche Team (18.).

Das DEB-Team wiederum hatte ebenfalls noch eine gute Gelegenheit kurz vor Drittelende: Leo Pföderl scheiterte nach starker Vorarbeit von Korbinian Holzer, der einen Gegenspieler an der blauen Linie zuvor elegant hatte aussteigen lassen, an den Schonern von Petersen (19.).  


USA verlieren Abdelkader, aber treffen 

Das zweite Drittel begann mit einem Powerplay für das DEB-Team, weil Jason Robertson unmittelbar vor Drittelende noch im ersten Abschnitt nach einem Kniecheck wegen Beinstellens auf die Strafbank musste. Doch die ganz klaren Abschlussgelegenheiten blieben aus. Allerdings blieb Deutschland auch danach tonangebend und präsentierten sich im weiteren Verlauf des Mittelabschnitts sehr agil. Vor allem Reichel drehte nun auf, doch auch das 19-jährige Toptalent kam in der 32. Minute nicht an Petersen vorbei.

In den Schlussminuten des zweiten Drittels wurde es turbulent: Erst musste der langjährige NHL-Stürmer und US-Kapitän Justin Abdelkader nach einem Check an Holzer, bei dem er sich selbst verletzte, in die Kabine. Doch auch der Tölzer Verteidiger tat sich dabei ein wenig weh - und musste kurz darauf auf die Strafbank. 64 Sekunden vor Drittelende zeigten sich die Nordamerikaner im Powerplay effektiver, aber auch ein wenig glücklicher als die Deutschen. Denn Jason Robertson überwand Brückmann aus kurzer Distanz durch die Beine, nachdem ihm der Puck vor dem Tor, abgeprallt von Mitspieler Ryan Donato, genau vor die Kelle gefallen war.



Kahun ans Gestänge - Petersen unüberwindbar 

Mit viel Wut im Bauch ging Deutschland das Schlussdrittel an und schnürte die USA nun über weite Strecken im eigenen Drittel ein. Auch die Qualität und Quantität der Chancen für das DEB-Team nahm nun zu. Fabio Wagner scheiterte aus kurzer Distanz an Petersen (42.), der 26-jährige Keeper der Los Angeles Kings leistete sich keine Fehler. Dennoch wäre Pföderl in der 53. Minute - nach glänzender Vorbereitung von Reichel auf den Knien - beinahe das 1:1 gelungen, doch der Tölzer Stürmer von Meister Eisbären Berlin verzog um Zentimeter. Auf der Gegenseite parierte Brückmann bei einem Break der USA gegen Tage Thompson.

In den Schlussminuten nahm Söderholm Brückmann dann zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Kahun traf mit einem Schlagschuss noch den Außenpfosten (59.), doch kurz darauf sorgte Colin Blackwell 27 Sekunden vor der Schlusssirene ins leere deutsche Tor für die Entscheidung.  

Um alle Rechenspiele zu vermeiden, benötigt das DEB-Team nun am Dienstag in der finalen Vorrundenpartie gegen Lettland (19.15 Uhr) einen Sieg nach regulärer Spielzeit, um sich die Viertelfinalteilnahme doch noch zu sichern.

 

USA - Deutschland 2:0  

Tore: 1:0 (38:56) Robertson (Donato, Garland) PP, 2:0 (59:33) Blackwell (Robinson) EN.


Aufstellung Deutschland:


Tor:

#90 Brückmann (#31 Treutle)

 

Verteidigung:  

#91 Mo. Müller | #53 Seider

#41 Jo. Müller | #5 Holzer

#38 Wagner | #11 Nowak

#3 Bittner | #9 Gawanke

 

Sturm:   
#22 Plachta | #72 Kahun | #58 Eisenschmid

#92 Noebels | #73 Reichel | #83 Pföderl

#34 Kühnhackl | #21 Krämmer | #8 Rieder

#7 Kastner | #15 Loibl | #70 Peterka





 

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