Stephen R. Sylvanie-USA TODAY Sports
NHL

Pacioretty-Comeback und Janmark-Hattrick: Vegas gewinnt Spiel 7!

Die Vegas Golden Knights haben sich in Spiel 7 mit 6:2 gegen die Minnesota Wild durchgesetzt und stehen damit in der Stanley Cup Second Round. Den Unterschied machte mit Max Pacioretty ein Spieler, der gerade rechtzeitig sein Comeback gab sowie Mattias Janmark, dem ein Hattrick gelang.


 

Bei Vegas kehrten rechtzeitig für dieses Game 7 zwei wichtige Spieler zurück: Mit Ryan Reaves (nach falsch-positiven Covid-19-Test) war eine physisch-starke Abrissbirne wieder verfügbar, zudem gab mit Max Pacioretty (unbekannte Verletzung seit dem 1. Mai) der Top-Torjäger und zweitbeste Scorer der Golden Knights in der regulären Saison sein Debüt in den Stanley Cup Playoffs 2021. Minnesota ging personell unverändert in dieses alles entscheidende Spiel.


Prasselnde Checks und rollende Angriffswellen  

Im ersten Spiel 7 in Las Vegas in der NHL-Geschichte begannen die Golden Knights aggressiv und offensiv. Zahlreiche harte Checks prasselten auf die Wild ein. Zudem schwappten im Sekundentakt stahlgrau-goldene Angriffswellen auf das weiß-grüne Riff zu. Allerdings stand Minnesota wie schon in den Partien zuvor gut in den Pass- und Schusswegen und hielt die Gegner aus dem eigenen Slot heraus.

Dann aber erlaubten sich die Gäste aus dem State of Hockey eine folgenschwere Fehlerkette: Erst spielte der Schweizer Kevin Fiala einen Fehlpass in der neutralen Zone, dann verlor Verteidiger Ian Cole seinen Schläger, als Mattias Janmark ins Offensivdrittel eindrang. Der Stürmer zog mit Tempo zum Tor, narrte Torwart Cam Talbot (29 Saves, 85,3 Prozent Fangquote) mit einer tollen Bewegung und traf zum 1:0 für Vegas (6.).

Bis dahin waren die Wild kaum offensiv in Erscheinung getreten, steigerten sich dann aber von Minute zu Minute und kamen selbst gefährlich auf. Ausgerechnet „Local Player“ Zach Parise, der in Minneapolis geboren wurde, sich aber mit seinem Trainer Dean Evason überworfen hatte, besorgte den Ausgleich: Mit dem Rücken zum Tor postiert kam Parise an eine abgefälschte Scheibe und schoss diese mit der Rückhand sowohl durch die eigenen Beine als auch durch die von Goalie Marc-André Fleury (18 Saves, 90 Prozent Fangquote) zum 1:1 (17.).


Vegas dreht auf: Pacioretty trifft, wie auch beide Drittreihen-Verteidiger  

Mit Beginn des zweiten Durchgangs kam Vegas wieder mit Wucht aus der Kabine geschossen, und spielte druckvoll nach vorne. Nach einem gewonnenen Faceoff von William Karlsson gab Nicolas Hague einen Handgelenksschuss ab, der durch den Verkehr hindurch flog und zum 2:1 für die Knights im Tor einschlug (23.). Doch Minnesota gab erneut eine Antwort: Weil Reaves Ryan Suter von den hinten mit dem Gesicht voran gegen den Torpfosten checkte, konnten die Wild die Powerplay-Formation rausschicken. Mats Zuccarello servierte für Kirill Kaprizov in den Slot, der eiskalt auf 2:2 stellte (25.).

Insgesamt aber blieb Vegas das spielbestimmende Team, rieb die Wild insbesondere an den Banden auf und hatte mit 17:6 Schüssen klare Vorteile in der Offensive. Diese sollten sich dann auch in Toren bemerkbar machen: Mit viel Auge spielte Chandler Stephenson einen Zuckerpass auf die Kelle von Pacioretty, der sich freistehend in Slot-Position nicht zweimal bitten ließ und zum 3:2 einschoss (28.). Dann täuschte Shea Theodore zentral an der blauen Linie einen Schuss an, spielte aber einen Pass rechts vors Tor zu Zach Whitecloud, der ins linke Kreuzeck traf – 4:2 (34.). Damit sorgten die beiden Drittreihen-Verteidiger Hague und Whitecloud für Tore.


Janmark macht den Hattrick perfekt  

Im Schlussdrittel erhöhte Minnesota noch einmal die Schlagzahl, spielte sich nun über längere Abschnitte in der Offensivzone fest, doch Vegas blockte viele Schüsse. Auch fehlte den Wild das Puckglück in so mancher Szene.

Im weiteren Verlauf setzten die Golden Knights ihre Physis weiter gekonnt ein, erschwerten den Aufbau der Wild, ließen kaum kontrollierte „Zone-Entries“ zu und erzwangen das Spiel immer wieder an die Banden, wo Minnesota regelrecht aufgerieben wurde.

So auch Suter, der gegen Roy hinter dem eigenen Tor die Scheibe verlor. Roy spielte aus „Grezkys Office“ einen Pass in den Slot auf die Kelle von Janmark, dessen Direktabnahme in den linken Winkel zum 5:2 sauste (53.).

Das Spiel war damit entschieden, doch die Wild probierten noch einmal alles und zogen bereits fünf Minuten vor der Schlusssirene den Torwart für einen zusätzlichen Stürmer. Das ermöglichte Janmark seinen ersten Karriere-Hattrick, als er zum 6:2-Endstand einnetzte und für einen minutenlangen Kappen-Regen sorgte (57.).

Minnesota hat damit Sommerpause. Schweizer Fiala kam auf 19:00 Minuten Eiszeit (davon 0:59 im Powerplay), der Deutsche Nico Sturm auf 10:18 Minuten (davon 1:02 in Unterzahl). Vegas zieht in die Stanley Cup Second Round ein und trifft dort auf die Colorado Avalanche und Philipp Grubauer. 



Vegas Golden Knights – Minnesota Wild 6:2  

Tore: 1:0 Janmark (5:09), 1:1 Parise (16:49, Eriksson Ek, Suter), 2:1 Hague (22:05, Karlsson), 2:2 Kaprizov (PP, 24:35, Zuccarello, Spurgeon), 3:2 Pacioretty (27:44, Stephenson, Theodore), 4:2 Zach Whitecloud (33:38, Theodore, Stephenson), 5:2 Janmark (52:36, Roy), 6:2 Janmark (EN, 56:53, Tuch, Pietrangelo)



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